Flüchtlinge als Fachkräfte von morgen

Landkreis informiert über Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt

Korbach(pm). Ibrahim Omar ist 24 Jahre alt. Vor einem Jahr ist er aus seiner Heimat Syrien vor dem Bürgerkrieg geflohen. In Waldeck-Frankenberg hat er eine neue Heimat gefunden – seinen Lebensunterhalt kann er dank einer Ausbildungsstelle im Korbacher Friseur-Salon „Hair & Beauty“ selbst bestreiten. Über seine Geschichte berichtet hat Ibrahim Omar bei einem Informationsabend des Landkreises Waldeck-Frankenberg zum Thema Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Industrie und Gewerbe im Landkreis suchen händeringend nach Fachkräften. Unter den Arbeitssuchenden in Waldeck-Frankenberg sind auch viele Migranten. Diese Situation bietet Potenzial, das es zu nutzen gilt. Daher hat die Fachstelle Migration und Integration des Landkreises den Kontakt zum Arbeitgeberservice vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg und der Agentur für Arbeit Korbach hergestellt und gemeinsam mit ihm interessierte Firmen und Betriebe aus der Region zu einem Fach-,Erfahrungs- und Meinungsaustausch eingeladen.

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Ziel war es, potenzielle Arbeitgeber über die Beschäftigung von Flüchtlingen zu informieren. Dass sich dies lohnt, zeigt unter anderem eine Studie des Thünen Instituts – einer Forschungseinrichtung des Bundes –, das anhand einer Befragung von Unternehmen, die Migranten eingestellt haben, über Erfahrungen und Empfehlungen für andere Betriebe berichtet hat. Das Fazit sei aus Sicht der Firmen durchweg positiv gewesen. Daher wurden die Ergebnisse auch in einem kleinen Ratgeber zusammengefasst, der den Firmenvertretern an diesem Abend ausgehändigt wurde. Was müssen Unternehmen beachten, wenn sie einen Flüchtling beschäftigen möchten? Welche bürokratischen, sprachlichen oder organisatorischen Herausforderungen gibt es? Und was gibt es für Unterstützungsangebote? Diese und weitere Fragen wurden darüber hinaus im Plenum gemeinsam mit den rund 70 Vertretern aus Handwerk und Industrie diskutiert. Dass Flüchtlinge die Fachkräfte von morgen sein können, zeigen die Geschichte von Ibrahim Omar sowie viele weitere Best Practise-Beispiele. „Ich wünsche mir, dass solche Erfolgsgeschichten Mutmacher für unsere Betriebe und Unternehmen sind, Migranten in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Der Landkreis versuche – gemeinsam mit Partnern wie dem Arbeitgeberservice von Jobcenter und Agentur für Arbeit – dabei bestmöglich zu unterstützen. So bietet die Fachstelle Migration und Integration nicht nur Beratung und Unterstützung an, sondern auch konkrete Hilfestellung durch die Landesprogramme „Wegweisende Integrationsansätze realisieren“, kurz WIR, oder die Beschäftigung eines Fall-Managers, der – insbesondere geflüchtete Menschen – beim Bewerbungsverfahren unterstützt, Praktika vermittelt und in engem Kontakt mit den Unternehmen steht, um geflüchtete Menschen in Ausbildung oder Arbeit zu bringen. Interessierte Bertriebe können sich an Uwe Tülp (Tel.: 05631 – 954 267, E-Mail: uwe.tuelp@lkwafkb.de  ) wenden. „Wir möchten Betriebe entlasten und sie ermutigen, Migranten als potenzielle Mitarbeiter wahrzunehmen“, sagt der Integrationsbeauftragte des Landkreises Latif AL-Homssi. „Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern diesen Bedarf in Zukunft decken zu können – um sowohl die heimische Wirtschaft zu stärken, als auch die Integration von Flüchtlingen in Waldeck-Frankenberg voranzutreiben.“ Unterstützt wurde die Veranstaltung aus Mitteln des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

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