Äußerungen der Grünen zum Nitratgehalt des Trinkwassers polemisch und irreführend

Korbach(pm).Regelmäßige Beprobungen der Trinkwassergewinnungsanlagen in Waldeck-Frankenberg haben gezeigt, dass die Wasserqualität sehr gut und die Nitratbelastung vergleichsweise gering ist. Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese hatte dies u.a. auf die erfolgreiche Kooperation von Landwirten und Wasserversorgern zurückgeführt. Der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Kreistag, Dr. Peter Koswig (Korbach), hatte in einer Erwiderung dagegen ein „Nitratproblem“ festgestellt. Nur die Hälfte aller Trinkwassergewinnungsanlagen weise demnach einen Wert von weniger als 25 mg Nitrat/Liter auf, im Bereich Korbach seien sogar Werte zwischen 35 und 40 mg/Liter gemessen worden. „Hier spielt Herr Dr. Koswig ganz unverhohlen mit den Sorgen und Ängsten der Menschen, indem er diese Werte als kritisch darstellt“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete. „Tatsächlich liegen bei 74 Prozent aller Trinkwassergewinnungsanlagen in Waldeck-Frankenberg die Grenzwerte unter 25 mg /Liter; und selbst die in Korbach gemessenen angeblich hohen Nitratwerte liegen tatsächlich deutlich unter dem Grenzwert von 50 mg/Liter“, Tendenz weiter zurückgehend. Aktuell liegen die Werte in Korbach zwischen 10 und 30 mg, lediglich der Versorgungsbereich Meineringhausen liegt bei 38 bis 40 mg, damit jedoch ebenfalls deutlich unter dem Grenzwert. 50 mg/Liter sei eine Konzentration, die nachweislich auch für Neugeborene absolut ungefährlich ist, was Herrn Dr. Koswig als Arzt durchaus bekannt sein dürfte, stellt Frese fest. Insofern seien seine Äußerungen unverantwortliche Panikmache.

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Als polemisch bezeichnet der Erste Kreisbeigeordnete Koswigs Feststellung, die Kooperationen zwischen Landwirten und Wasserversorgern hätten nur einen `bescheidenen Erfolg´. „Der Stickstoffkreislauf im Boden ist sehr komplex und verläuft über viele Jahre und Jahrzehnte, entsprechend lange kann es auch dauern, bis sich der Nitratgehalt im Wasser ändert“, so der Gesundheitsdezernent. „Wir können aber bereits positive Veränderungen feststellen, die sich künftig noch verstärken werden“. Wer angesichts dessen von „bescheidenen Erfolgen“ spreche, verkenne aus Unkenntnis oder absichtlich die tatsächliche Situation. Und die Kooperationen mit den Landwirten liefen überall im Kreisgebiet sehr vertrauensvoll und reibungslos. Auch die Aussagen des Kreistagsabgeordneten Dr. Koswig zur Genehmigung von Güllebehältern durch die Bauaufsicht des Landkreises sind nach Aussage des Ersten Kreisbeigeordneten nicht haltbar. „Güllebehälter genehmigen wir nur noch privilegierten Landwirten mit Flächen, die in Relation zum einzelbetrieblichen Gülleaufkommen der ordnungsgemäßer Landwirtschaft entsprechenden Flächenbewirtschaftung dienen“, erklärte Karl-Friedrich Frese. Ausdrücklich nicht in die Zuständigkeit des Landkreises fielen immissionsrechtliche Genehmigungsverfahren wie die geplante Hähnchenmastanlage bei Waldeck.

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