Das Bergwaldprojekt im Nationalpark: Gemeinsamer Einsatz für naturnahe Wälder

Bad Wildungen / Würzburg(pm/nh). Der Nationalpark Kellerwald-Edersee und das Bergwaldprojekt initiierten bereits im 14. Jahr eine Einsatzwoche mit Freiwilligen im einzigen hessischen Großschutzgebiet. Insgesamt 25 Ehrenamtliche führten in dieser Zeit verschiedene Arbeiten im Nationalpark durch und lernten das Ökosystem Wald näher kennen. Ziele des Einsatzes waren, die ökologische Situation am Projektstandort zu verbessern und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über die Projektwoche hinaus für eine nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren.

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Unter gemeinsamer Regie von Christoph Wehner, Projektförster beim Bergwaldprojekt e.V., den beiden Projektleitern Nicole Backhaus und Günter Hoenselaar sowie den zwei Rangern Oliver Obermann und Jochen Lückel vom Nationalpark Kellerwald-Edersee packten alle Freiwilligen tatkräftig mit an. So bauten sie unter anderem eine marode Schutzhütte am Tannendriesch komplett ab. Am selben Standort errichteten sie dann einen neuen Info-Pavillion, der Nationalparkbesucherinnen und -besucher künftig zeitgleich als Schutzhütte dienen wird. Das Besondere an dem Info-Pavillion ist, dass das verwendete Baumaterial weitestgehend von zwei ehemaligen jagdlichen Futterstellen stammt, bei deren Abbau das Bergwaldprojekt im vergangenen Jahr auch schon beteiligt war. Die Nationalparkverwaltung entschied sich bewusst dafür, die historische Gebäudesubstanz zu bewahren und an anderer Stelle wieder aufzubauen. Unter dem Motto „Aus zwei mach eins“ wurden die noch verwertbaren Materialien der alten Futterstellen – auch in alter Holzbauweise – wiederverwendet und zum neuen Tannendriesch-Pavillion vereint. Außerdem führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bergwaldprojektes verschiedene Pflegearbeiten im Nationalpark durch. Neben der praktischen Arbeit gab es eine Exkursion mit Nationalpark-Ranger Volker Nagel, der die dynamischen Abläufe innerhalb des Waldes beleuchtete, was dazu beigetragen hat, die vielfältigen Aspekte dieses Ökosystems besser zu verstehen und die Besonderheiten des hessischen Nationalparks hautnah zu erleben. Ein wichtiges Anliegen der Einsatzwoche ist, den Nationalpark-Gedanken mit all seinen Facetten zu vermitteln. Günter Hoenselaar aus der Forschungsabteilung im Nationalparkamt erläuterte: „Der Wald ist ein idealer Lehrer für die Nachhaltigkeit. Nur wer pfleglich mit ihm umgeht und seine natürliche Dynamik zulässt, erhält seine Funktionen auch für kommende Generationen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützen uns bei dieser Arbeit und erleben den Wald in der Woche einmal ganz neu.“ Christoph Wehner vom Bergwaldprojekt e.V. ergänzt: „Die vergangene Einsätze zeigen: Die Erfahrungen aus den Projektwochen hinterlassen bei den Ehrenamtlichen, die mit viel Freude bei der Arbeit sind, tolle Eindrücke und bleibende Erinnerungen, und sie entwickeln oftmals neue Beziehungen zum Wald und zur Natur. Dies bestärkt die Freiwilligen darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Sie beteiligen sich damit an einem gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.“ Untergebracht waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bergwaldprojektes im ehemaligen Forsthaus in Bringhausen. Wichtig war neben der Arbeit im Wald auch das gemeinsame Zusammenleben in der Unterkunft, das die Gruppe zu einem tatkräftigen und stets gutgelaunten Team formte.

Hintergrund:

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 2.000 Menschen in die Natur. 2018 finden 102 Projektwochen an 46 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. Anmeldung zu den Einsatzwochen unter www.bergwaldprojekt.de. Im Nationalpark Kellerwald-Edersee gilt bereits auf über 90 Prozent der Fläche das Motto „Natur Natur sein lassen“. Managementmaßnahmen beschränken sich lediglich auf die verbleibenden wenigen Prozente. Dauerpflegeflächen sind zum Beispiel Triescher (auch Driescher genannt). Dabei handelt es sich um alte Weideflächen, die auch heute noch mit Heidschnucken beweidet oder anderweitig gepflegt werden, damit sie als besondere Kulturlandschaft erhalten und für den Besucher erlebbar bleiben – so auch am Tannendriesch. Seit Ausweisung des Nationalparks Kellerwald-Edersee im Jahr 2004 wurden bereits zahlreiche Spuren der menschlichen Nutzung des ehemaligen Wildschutzgebietes wie beispielsweise Innengatter, Heuschuppen oder schilder beseitigt. Der Abbau wird durch zahlreiche Arbeitseinsätze durch freiwillige Helfer aus der Umgebung, beispielsweise der Kegelbergschule oder der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg, aber auch durch überregional tätige Gruppen wie dem Bergwaldprojekt unterstützt.

Ansprechpartner:

Lisa Maria Kreh, Pressesprecherin Nationalpark Kellerwald-Edersee

Tel.: 05621 75249 41 , Fax: 05621 75249 39

E-Mail: lisa-maria.kreh@nationalpark.hessen.de

www.nationalpark-kellerwald-edersee.de 

Projektförster Christoph Wehner (Bergwaldprojekt e.V.), mobil: 0171 4865503

 

Peter Naumann, Projektförster und Pressesprecher Bergwaldprojekt e.V.

Tel.: 0831 512 7635

E-Mail: presse@bergwaldprojekt.de

www.bergwaldprojekt.de 

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