Fokus auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder

Gut Höhenborn/Zierenberg(pm/nh). Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor Oliver Wittke MdB besuchte gemeinsam mit dem Landtagskandidaten Alexander Lorch sowie dem stellvertretenden CDU-Bezirksvorsitzenden Thomas Viesehon die Russell’sche Guts- und Forstverwaltung Hohenborn in Zierenberg. Empfangen wurde die Delegation durch den Inhaber des Guts Hohenborn Philipp Victor Russell sowie Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, die sich beide für die Interessen der heimischen Waldbesitzer einsetzen. Die Waldflächen in Hessen sind zahlreich und groß. Genauso sieht es dort bei den Eigentumsverhältnissen aus. Der größte Anteil von rund 40 Prozent entfällt in Hessen auf das Land. Weitere 35 Prozent befinden sich im Eigentum der hessischen Kommunen und das verbleibende Viertel auf den Privatwald. Die privaten Eigentümer wiederum sind rund 60.000 Einzeleigentümer sowie 370 Waldgemeinschaften. Ein Blick auf diese Verhältnisse ist aufschlussreich angesichts der aktuellen Diskussionen um die zukünftige Vermarktung des Rohstoffs Holz in Hessen.

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Seit einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf im März 2017 legt das Bundeskartellamt ein größeres Augenmerk auf die Holzvermarktung in den einzelnen Bundesländern. Bisher wurden rund 77 Prozent der hessischen Wälder durch HessenForst bewirtschaftet, darunter zahlreiche Privat- und Kommunalwälder. Geht es nach dem Bundeskartellamt bleibt das nicht so. Aufgrund der Vorgaben muss HessenForst die Prozesse im Holzverkauf bei der Betreuung des Kommunal- und Privatwaldes anpassen: Nach einer Übergangsfrist wird der Landesbetrieb die besitzartenübergreifende Rundholz-Vermarktung für größere Privat- und Kommunalwaldbetriebe mit einer Größe über 100 Hektar nicht mehr übernehmen können. Ausschließlich der Holzverkauf für diese Wälder wird aus kartellrechtlichen Gründen anders organisiert. Für die verbleibenden kleinerer Privatwaldbesitzer werden dadurch die Kosten der Beförsterung und der Holzvermarktung steigen, wie Frank Wiegand, Präsidiumsmitglied für den Gemeinschaftswald im hessischen Waldbesitzerverband, befürchtet. Aus Sicht des Verbandes gingen die Umstrukturierungen vor allem zu Lasten der kleineren Waldbesitzer. Es bestehe daher die Gefahr, dass die Bewirtschaftung vereinzelt eingestellt würde. Im Gespräch betonten sowohl Staatssekretär Wittke als auch die Vertreter der Waldbesitzer, dass das vornehmliche Ziel sein muss, die Wertschöpfung in der Region zu belassen. Als mögliche Maßnahme wurde erörtert, inwiefern in der Ausbildung von Architekten verstärkt auf den Rohstoff Holz hingearbeitet werden muss. Abschließend unterstrich auch CDU-Landtagskandidat Lorch die Bedeutung der Beförsterung der heimischen Wälder für die Region: „Nützen heißt schützen. Ohne die regionale Wertschöpfung und Vermarktung des Holzes leidet die Kulturlandschaft im ländlichen Raum. Deswegen müssen alle politisch Entscheidenden gemeinsam daran arbeiten, dem Rohstoff Holz und der Pflege des heimischen Waldes eine größere Priorität einzuräumen.“

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