Gleichberechtigung der Geschlechter ist noch lange nicht vollendet

Landesregierung und öffentlicher Dienst müssen Vorreiter sein

Wiesbaden/Frankenberg(pm/nh). Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Daniela Sommer(SPD) erinnert zum Weltfrauentag daran, dass das Wahlrecht für Frauen, das in 2018 seinen 100 Geburtstag feiert, hart erstritten worden sei: „Der Kampf der Frauen von damals ist und bleibt Verpflichtung für uns alle, nicht nachzulassen und weiter zu kämpfen, bis wir die tatsächliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen erreicht haben“.  Sommer bedauert, dass die formale Gleichberechtigung und reale Gleichstellung noch weit auseinanderliegen. Sie kritisierte auch, dass die schwarz-grüne Landesregierung ein schlechtes Vorbild in Sachen Gleichberechtigung sei: „Von 11 Kabinettsmitgliedern in der hessischen Landesregierung sind gerade einmal drei Frauen! Und das ist schon viel im Vergleich zum marginalen Frauenanteil auf der Ebene der Abteilungsleitung in den hessischen Ministerien, wo es nach wie vor frauenfreie Zonen gibt, wie im Finanzministerium, im Wirtschaftsministerium, im Innenministerium. Das ist wirklich beschämend!“, so die SPD-Abgeordnete. Die SPD hingegen sei die Partei der Gleichberechtigung. Dies sei eine Tradition, auf die Sozialdemokratie stolz sei, die sie aber gleichzeitig für die Zukunft verpflichte: „Wirklichen gleichstellungspolitischen Fortschritt wird es nur mit der SPD geben – wie so oft in der deutschen Geschichte. Das galt 1918 bei der Einführung des Frauenwahlrechts, das galt 1949 bei der Verankerung des Gleichberechtigungsartikels im Grundgesetz auf Druck der hessischen Sozialdemokratin Elisabeth Selbert, das galt 1977 bei der Reform des Bürgerlichen Gesetzbuches durch die sozialliberale Koalition und es galt auch in jüngster Zeit bei der Einführung des Mindestlohns, der Frauenquote in Aufsichtsräten und des vor wenigen Wochen in Kraft getretenen Lohntransparenzgesetzes“, so Dr. Sommer. Der öffentliche Dienst in Hessen müsse zum Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung werden: „Dazu gehört auch ein Hessisches Gleichberechtigungsgesetz, das diesen Namen wirklich verdient. Der Einsatz für die Gleichberechtigung der Geschlechter ist und bleibt eine Führungsaufgabe. Sie muss von der Spitze gewollt und gelebt wird, solange werden. Nur dann kann es einen echten frauenpolitischen Fortschritt geben! Nach 19 Jahren Stillstand und Rückschritt brauchen wir in Sachen Gleichberechtigung endlich wieder Fortschritt und Aufbruch!“, so die heimische Abgeordnete.Sie lädt zu ihrer Frauenveranstaltung, die sie gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen durchführt, am 10. März um 14 Uhr 30 in das historische Rathaus ein. Dort werden zunächst engagierte Frauen von der heimischen Abgeordneten geehrt, bevor ein Vortrag zu 100. Jahren Frauenrecht durch Ruth Piro-Klein vom Frankenberger Geschichtsverein erfolgt! Alle Interessierten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

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