Für eine Kultur ohne Vorurteile: Miteinander leben

Korbach(pm/nh). Die Integration geflüchteter Menschen in den Alltag und in das Arbeitsleben bleibt eine stetige Aufgabe. Bürokratische, sprachliche aber auch kulturelle Hürden können dabei zu Irritationen führen.Um diesen entgegenzuwirken, hat das Netzwerk für Toleranz des Landkreises Waldeck-Frankenberg eine Kursreihe „Miteinander leben“ angeboten, die das Zusammenleben in einem friedlichen Miteinander stärken soll – gemeinsam für eine Kultur ohne Vorurteile. Der erste Teil des Kurses fand im Sommer vergangenen Jahres statt; mit dem zweiten Teil der wurde die Kursreihe im Januar abgeschlossen – sie soll aufgrund der guten Resonanz ab Oktober dieses Jahres wiederholt werden. Bereits im ersten Teil im Sommer hatten sich die Teilnehmer mit den Themenfeldern Kultur und gesellschaftliche Werte auseinandergesetzt. Im zweiten Teil der Reihe wurden sie nun in die Methode der Biographiearbeit eingeführt. Ziel war es, anhand der eigenen Biographien mit äußeren Anforderungen umzugehen – eine wertvolle Übung zum Thema Transkulturalität. Weiterhin beschäftigten sich die Akteure mit dem Thema Vorurteile und wie man diesen begegnen und sie abbauen kann, um stattdessen Kontakte zwischen unterschiedlichen Gruppen herzustellen. Darüber hinaus setzten sich die Teilnehmer mit Grenzsituationen auseinander und wie diese erlebt und überwunden werden können. Durch unterschiedliche Übungen dazu wurden die Themen Flucht und Ausgrenzung erlebbar gemacht – und gemeinsame Lösungsstrategien dazu erarbeitet. So wurden die motivierten und offenen Multiplikatoren darin geschult, wie man Ausgrenzung aktiv vermeiden kann, Identitätskonflikte bearbeitet, wie man mit Rechtspopulismus und rassistischen Äußerungen umgeht und wie man Stolpersteine im interkulturellen Zusammenleben überwinden kann. Dadurch sind sie optimal auf ihre mögliche Vermittlungsrolle im Alltag vorbereitet. Denn diese Kenntnisse sollen sie als Multiplikatoren in ihren Bereichen weitergeben. „Das Seminar war rundherum gelungen. Die Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und Erwartungen war intensiv und notwendig, um Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund positiv begegnen zu können“, betont die Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Ursula Müller. „Die Methodenvielfalt, die wir kennen gelernt haben, hilft uns im Alltag mit Jugendlichen die Themen spielerisch zu bearbeiten und Vorurteile abzubauen.“ Die Schulungen wurden von der Sozialpädagogin und Trainerin für interkulturelle Sensibilisierung Anika May und dem Friedens- und Konfliktforscher und Trainer für transkulturelles Lernen Christoph Pinkert durchgeführt. Das Projekt wurde von Dr. Siuts und Dr. Fritsche aus Korbach initiiert und im Rahmen des Netzwerks für Toleranz aus dem Programm Demokratie leben des Bundesfamilienministeriums finanziert. Infos zum Projekt sowie der Kursreihe in diesem Jahr gibt es bei der Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Ursula Müller unter E-Mail: ursula.mueller@landkreiswaldeck-Frankenberg.de

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