Kreiskrankenhaus Frankenberg erhält Qualitätssiegel für konsequente Arbeit gegen multiresistente Keime

Frankenberg(nh). Das Kreiskrankenhaus Frankenberg gehört zu den Einrichtungen des Gesundheitswesens in Nord- und Osthessen, die sich im Kampf gegen multiresistente Erreger (MRE) besonders bewährt haben. Stellvertretend für das MRE-Netzwerk Nord-und Osthessen verlieh der erste Kreisbeigeordneter des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Karl-Friedrich Frese, Dr. Hannes Gabriel als Ärztlichem Direktor sowie der Hygieneabteilung um Dr. Katharina Schuppan und Silvia Vesper im Bürgersaal des Kasseler Rathauses erstmals das MRE-Qualitätssiegel für die kommenden zwei Jahre. „Damit wird unsere Arbeit transparent und auch für die Patienten noch besser dokumentiert und sichtbar“, freute sich Dr. Gabriel. „Und insbesondere die personelle Leistung, die von Ärzten und Pflegepersonal gemeinsam mit unserer Hygiene an dieser Stelle vollbracht wird, stimmt uns froh“. Dr. Katharina Schuppan als verantwortliche Krankenhaushygienikerin ergänzte: „Unsere Patienten profitieren von diesen präventiven Maßnahmen“. Silvia Vesper als Fachkraft für Krankenhaushygiene stellte insbesondere die Mannschaftsleistung des Kreiskrankenhauses in den Vordergrund: „Das Siegel ist ja im Prinzip das Produkt der hygienischen Arbeitsweise aller Mitarbeiter mit Patientenkontakt. Ohne deren Mitwirkung können die Siegelkriterien nicht erfüllt und der Verbreitung multiresistenter Erreger Einhalt geboten werden.“  Für das Qualitätssiegel selbst waren über zwei Jahre lang die Einhaltung aller Hygiene-Qualitätskriterien, vorgegebenen Leitlinien, gesetzlichen Bestimmungen, die Kommunikation und Dokumentation der Arbeit in den Einrichtungen im „Kampf gegen multiresistente Keime“ durch die örtlichen Gesundheitsämter zu prüfen. „Um das Qualitätssiegel zu erhalten, mussten die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen viel Einsatz zeigen“, lobte die Koordinatorin des Netzwerkes, Elisabeth Müller-Harhoff, das Engagement der Kollegen vor Ort. Erforderlich sei unter anderem ausreichend Hygienefachpersonal, es müssten Personalschulungen durchgeführt werden, und der Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln wird bewertet. Dazu gehört auch, mit einem Extra-Formular lückenlos alle Akteure der medizinischen Versorgungskette über MRE betroffene Patienten datenschutzkonform zu informieren. „Das Problem der multiresistenten Erreger lösen wir nur gemeinsam und niemand für sich allein!“, betonte Dr. Karin Müller, leitende Amtsärztin des Gesundheitsamtes Region Kassel. Detlef Möbus als für die Krankenhaushygiene zuständiger Diplom-Ingenieur des Fachdienstes Gesundheit vom Landkreises Waldeck-Frankenberg und der leitende Medizinaldirektor Friedhelm Sarge attestierten dem Kreiskrankenhaus diese sorgfältige Arbeit in allen Punkten. Neben dem Ziel, multiresistente Keime zu reduzieren und deren Weiterverbreitung zu verhindern, gehöre auch eine einheitliche Verdachtsfallabklärung, eine offene Kommunikation zwischen ambulanten und stationären Bereichen und ein einheitliches Vorgehen bei der Behandlung dazu. Weitere zehn Einrichtungen mit Sitz in der Stadt Kassel, den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder sowie Fulda freuten sich ebenfalls über die Auszeichnung mit dem MRE-Qualitätssiegel. 

Hintergrund: MRE-Netzwerk Nord-und Osthessen
Im MRE-Netzwerk Nord-und Osthessen haben sich 2012 die regionalen Netzwerke der Stadt und des Landkreises Kassel, der Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner zusammengeschlossen. Zielsetzung ist es, durch fachlichen Dialog und Erarbeitung einheitlicher Standards die Maßnahmen zur Erkennung und Behandlung multiresistenter Erreger zu verbessern und deren Ausbreitung in der Region zu vermindern. Mittlerweile beteiligen sich 277 Kliniken, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Therapiepraxen, Rettungsdienste, Labore und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens an dieser Aufgabe. Insgesamt gibt es in Hessen vier MRE-Netzwerke. „Wir sind froh, dass sich mittlerweile so viele Einrichtungen in den MRE-Netzwerken beteiligen“, sagte Dr. Müller. „Aber es dürfen gerne noch mehr Mitstreiter dabei sein.“ Dr. Markus Schimmelpfennig, Projektleiter des Netzwerks, ergänzte: „Schließlich reden wir bei multiresistenten Erregern laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer der größten Bedrohungen für die Menschen.“ 

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