240 Zuhörer beim 16. Herztag des Kreiskrankenhauses

Frankenberg(nh). Die Aufklärung und Früherkennung von Herzschwäche standen in diesem Jahr im Mittelpunkt des 16. Herztages, den die Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie des Kreiskrankenhauses Frankenberg, mit ihrer Chefärztin Dr. Elisabeth Pryss organisierte. Rund 240 Besucher verfolgten die Vortragsveranstaltung in der Ederberglandhalle, die im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung stattfand. Seit 1999 ist die Veranstaltung, die der damalige Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Harald Schmid initiierte und etablierte, fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Kreiskrankenhauses. Chefkardiologin Dr. Elisabeth Pryss stellte in ihrem Vortrag „Das schwache Herz – Diagnose und Therapie“ in den Vordergrund. Neben anschaulichen Beispielen zur gezielten Diagnose und Beschreibung des Krankheitsbildes zeigte sie auch die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten für Herzschwäche auf. Ein besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die modernen Herz-Ultraschallmethoden. „Bewegung als Therapie“ war das zentrale Thema von Dr. Andreas See, hausärztlicher Internist in Battenberg: Die Zuhörer bekamen nicht nur die Vorteile und Möglichkeiten der Kinetik, eines Gehirntrainings mit und durch Bewegung, humorvoll präsentiert, Dr. See machte dazu lockere Bewegungsübungen mit dem Publikum, ließ Hände in die Höhe schnellen oder holte sich mit Fußgetrappel Zustimmung für seinen Vortrag. Dr. Günter Giebing, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie am Nephrologischen Zentrum Nordhessen, ging in seinem Vortrag auf den Zusammenhang von Herz und Nieren ein. An Beispielen erklärte er, warum Herz- und Nierenschwäche oftmals als „Paar“ aufträten und welche Möglichkeiten der Behandlung gezielt möglich seien. Neben den Vorträgen genossen die Besucher die vom Küchenchef des Kreiskrankenhauses Frank Raquet zubereitete herbstliche Kürbissuppe. Außerdem konnten sie sich bei der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe, der Herzsportgruppe oder beim Förderverein des Kreiskrankenhauses informieren. Der nächste Herztag findet im kommenden Jahr am 1. November 2018 statt. 

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Das Publikum war beim Vortrag „Bewegung als Therapie“ selbst aufgefordert, mitzumachen und im Sitzen kleine Übungen zu absolvieren. Foto:Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

 

Hintergrund:

Herzschwäche frühzeitig erkennen In Deutschland schätzen Experten die Zahl der Patienten mit einer Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen. Bei der chronischen Herzschwäche nimmt die Pumpkraft des Herzens soweit ab, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu Organen wie Gehirn, Nieren oder Muskeln gepumpt wird. Neu hinzu kommen jedes Jahr 300.000 Patienten, 50.000 sterben an dieser Krankheit. Doch sind in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten erzielt worden. Die Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkrankungen, vor allem der koronaren Herzkrankheit (KHK)/Herzinfarkt und des Bluthochdrucks. Aber auch Rhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung, und Herzklappenkrankheiten sind mögliche Ursachen. Problem ist oftmals, dass die Patienten die Herzschwäche und die damit verbundenen Beschwerden, wie Leistungsabfall, Atemnot oder geschwollene Beine als altersbedingte Probleme hinnehmen und nicht weiter abklären lassen. „Jeder, der an Atemnot leidet, sollte einen Arzt aufsuchen und abklären, ob es sich um eine Herzschwäche handelt,“ mahnte Chefkardiologin Dr. Elisabeth Pryss. „Je früher eine Herzschwäche erkannt wird, um größer sind die Möglichkeiten, sie wirksam zu behandeln, einen lebensbedrohlichen Verlauf der Krankheit zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten.“

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