Fachkräftemangel muss auch bei Pflegepädagogen behoben werden

Wiesbaden(nh). Dr. Daniela Sommer, die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Handan Özgüven eine Anfrage zu Fachkräftemangel an Pflegeschulen eingebracht und kommentiert die Antwort des Hessischen Landesregierung: „Die kleine Anfrage zeigt, dass die Ausbildung aufrechtgehalten wird, auch wenn ein Mangel an Pflegepädagogen herrscht. Viele Stellen, (27 Stellen/51% in Krankenpflegeschulen, 14 Stellen/21% in Altenpflegeschulen) bleiben offen und können nicht besetzt werden. Wir wollen, dass der Beruf des Pflegepädagogen wieder attraktiver wird, damit wir die Pflegeausbildung gewährleisten können und uns auf den zukünftig prognostizierten Bedarf an Pflegefachkräften vorbereiten können.“ Derzeit herrscht ein Fachkräftemangel auch im Berufsfeld der Pflegepädagogen – in der Kranken- sowie in der Altenpflege. Um die Ausbildung aufrechterhalten zu können und somit auch die Ausbildungskapazität, hat das Regierungspräsidium Darmstadt Ausnahmegenehmigungen erteilt. Gebe es keine Ausnamegenehmigungen hätte bei weniger Lehrern die Schülerzahl beschränkt werden müssen. „Die Lehrtätigen tun alles dafür, dass die Kurse laufen und die Schülerinnen und Schüler eine gute Ausbildung erhalten,“ sagt Handan Özgüven. Jedoch ist für die Klassengröße eigentlich eine Lehrer-Schüler-Verhältniszahl von 1:15 empfohlen. Diese kann in einigen Fällen nicht aufrechterhalten werden. Mit den Ausnahmegenehmigungen durch das Regierungspräsidium, gibt es nun die Möglichkeit Klassen mit bis zu 32 Personen maximal auszubilden. Die Pflegepädagogen haben also die doppelte Menge an Auszubildenden in der Klasse, die Auszubildenden selbst haben damit einen geringeren Betreuungsschlüssel. „Dass mit einem geringen Personalschlüssel zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden, ist eine Ausnahme und sollte nicht die Regel sein – Das ist eine Notlösung, damit Ausbildungsplätze nicht wegfallen“ sagt Sommer und erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der Altenpflege generell bei 1:30 liege: „Mit der Diskussion rund um Schulausbildung ging schon immer einher, Klassengrößen zu minimieren, da in kleineren Gruppen Lernen effektiver funktioniert. Denn je größer eine Gruppe ist, desto schwieriger wird die Koordination der Gruppenmitglieder. Auch wächst mit der Gruppengröße die Tendenz, dass sich einzelne Mitglieder nicht mehr engagieren oder einbringen. Also ist die Größe der Lerngruppe auch immer mitentscheidend für den Lernerfolg. Daher sind die Ausnahmegenehmigungen zwar eine schnelle Lösung, besser wäre aber alle offenen Stellen zu besetzen und für einen guten Betreuungsschlüssel zu sorgen.“ Sommer beklagt zudem, dass die Ausbildung nicht genug in den Fokus gerückt wurde. Die Reform zur Ausbildungsänderung habe zur Verschärfung des vorher bereits bestehenden Lehrermangels geführt: „Für den Beruf des Pflegepädagogen muss intensiv geworben werden. Weitere Studienangebote sind sinnvoll, um den Bedarf zu decken. Derzeit ist lediglich der Master an der Universität Kassel möglich, da hat Hessen einen echten Nachholbedarf. Dennoch braucht es v. a. eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Lehrtätigkeit, ein attraktives Gehalt und eine entsprechende Infrastruktur. Insgesamt gilt für Pflegeberufe, dass ihr Image aufgebessert werden muss. Dies Berufe sind wertvoll und ihnen gebührt unser aller Anerkennung: Denn wenn wir krank und/oder alt sind, möchten wir gut versorgt werden.“

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