Unterführung am Bahnhof kann einseitig genutzt werden, Station Korbach Süd erst am 21. Oktober wieder in Betrieb
Kassel/Waldeck-Frankenberg(nh). Die umfangreichen Baumaßnahmen der Kurhessenbahn zwischen Münchhausen, Frankenberg, Korbach und Brilon sind soweit abgeschlossen, dass ab 3. Oktober zwischen Frankenberg und Korbach wieder Züge unterwegs sein werden. Der seit den Sommerferien andauernde Schienenersatzverkehr (SEV) ist damit beendet. Ab nächster Woche kann auch die Fußgängerunterführung am Bahnhof in Korbach aus Richtung Arolser Landstraße zu den Gleisen 1 und 2 genutzt werden. Aufgrund der Bauarbeiten am Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) halten jedoch alle Busse weiterhin an der Haltestelle „Ersatz ZOB Elfringhäuser Weg“, ca. 7 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. Die Ersatz-Stadtbushaltestelle „Zentrum“ bleibt bestehen. Die von der Bahn auf die Stadtbuslinien umsteigenden Fahrgäste werden gebeten, weiterhin entlang der Arolser Landstraße zur Innenstadt zu gehen, da ein Durchqueren des Fußgängertunnels am Bahnhof noch nicht möglich ist. Die Züge von/nach Kassel halten bis auf weiteres am Gleis 3, die Züge der Linie R 42 Marburg-Brilon an den Gleisen 1 und 2. Ein Mitarbeiter der Kurhessenbahn ist bei Ankunft der Züge in den ersten Tagen vor Ort und steht für Auskünfte zur Verfügung. Die Station Korbach Süd wird zurzeit neu errichtet. Die Bauarbeiten dort dauern noch bis zum 20. Oktober an, so dass die Station am 21. Oktober wieder von den Fahrgästen genutzt werden kann. Bis dahin fahren die Züge durch, Fahrgäste können am Bahnhof Korbach ein- und aussteigen und innerhalb von Korbach die von den Haltestellen „Korbach, Süd“ oder „Grüner Weg“ abfahrenden Stadt- und Regionalbusse nutzen. In den letzten drei Monaten wurden Gleise umgebaut, Weichen ausgetauscht, Brücken und Stützmauern neu errichtet, aber auch ein neuer Kreuzungsbahnhof in Viermüden gebaut und der Bahnsteig in Korbach Süd wird bis zum 20. Oktober neu errichtet. Dazu kommen die barrierefreie Modernisierung des Bahnhofs und des Busbahnhofs in Korbach für den Hessentag 2018. NVV und Kurhessenbahn bitten bei den Kunden und Anliegern um Verständnis für die Auswirkungen, insbesondere durch die aufgrund der noch laufenden Bauarbeiten weiterhin erforderlichen Umwege. Insgesamt werden fast 12 Mio. € in die Infrastruktur investiert. Damit setzt die Kurhessenbahn die Modernisierung ihres Streckennetzes fort.
Bundesliga-Talk mit Kai Völker (HR1) und Anré Schubert
Hintergrundinformationen zu den Baumaßnahmen
Kreuzungsbahnhof Viermünden:
In der Lage des heutigen Haltepunktes Viermünden wurde ein neuer Kreuzungsbahnhof gebaut. Das bestehende Streckengleis wurde verlegt und ein neues Kreuzungsgleis mit 2 Weichen angebunden. Zwischen diesen Gleisen wurde ein Mittelbahnsteig mit 100 m Nutzlänge und einer Höhe der Bahnsteigkante von 0,55 cm (über Schienenoberkante) erstellt, der bei Niederflurfahrzeugen für die Kunden einen barrierefreien Einstieg, z. B. mit Rollstühlen, Kinderwagen oder Fahrrädern bietet. Der Zugang zum Bahnsteig erfolgt über einen höhengleichen Reisendenübergang am Gleis 1. Der heute nur durch Übersicht und Pfeifsignale gesichert Bahnübergang im Zuge der Straße „In der Lache“ hat eine technische Sicherung mit Lichtzeichen und Halbschranken erhalten. Hierdurch kann auf die Pfeifsignale durch die Züge verzichtet und die Sicherheit wesentlich erhöht werden. Weiterhin erhielt der Bahnhof die entsprechende Signaltechnik und Energieversorgung. Mit diesem neuen Kreuzungspunkt für die Linie R 42 wird die Anschlusssituation in Brilon Wald von/aus dem Ruhrgebiet wesentlich verbessert. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 2,7 Mio. € und werden aus Bundesmitteln zur Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs finanziert.
Neubau Busbahnhof (ZOB) und Personenunterführung am Bahnhof Korbach:
Für den Hessentag 2018 in Korbach werden der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld in einem Gemeinschaftsprojekt der Stadt Korbach, des Nordhessischen Verkehrsverbundes und der Kurhessenbahn umfassend modernisiert. Die Stadt errichtet einen neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und ein modernes Servicegebäude mit Fahrkartenausgabe, Wartemöglichkeiten für Bus- und Bahnreisende sowie Toilettenanlagen. Die Bussteige werden überdacht und mit Fahrgastinformationsanlagen ausgestattet. Parallel zum Gleis 3 überspannt das Kombi-Dach auch den Bahnsteig der Kurhessenbahn. Um den Kunden in Korbach auch einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen, wird der Zugang nicht mehr durch das nun in privater Hand befindliche ehemalige Bahnhofsgebäude erfolgen, sondern es wird eine neue transparente und helle Fußgängerunterführung im direkten Anschluss an die Fußgängerzone errichtet. Die beiden Bahnsteige werden daher in Richtung Süden bis zur neuen Unterführung verlängert und durch zwei Fahrstühle erschlossen. Ebenfalls werden die Treppenanlagen von der Unterführung auf die Bahnsteige neu gestaltet. Beide Bahnsteige erhalten wieder ein Fahrgastinformationssystem. Die Baukosten für die Maßnahmen der Kurhessenbahn belaufen sich auf 3,2 Mio. € und werden mit Bundesmitteln aus dem Programm zur Herstellung von barrierefreien Verkehrsstationen finanziert.
Neubau Bahnsteig Korbach Süd:
Am Haltepunkt Korbach Süd wird zur Herstellung der Barrierefreiheit der vorhandene Bahnsteig beseitigt und auf 100 m Länge ein neuer Bahnsteig mit einer Höhe von 0,55m über Schienenoberkante und 2,50 m Breite errichtet. Die Beleuchtung wird an die neue Situation angepasst, für die Kunden wird ein Wetterschutzhaus mit Sitzbank und Fahrplanvitrine aufgestellt. Die elektronische Fahrgast-Informationsanlage bekommt einen neuen Standort. Hiermit wird auch dort ein niveaugleicher Zugang in die modernen Niederflurfahrzeuge der Kurhessebahn ermöglicht. Für den Hessentag 2018 ist dieser Bahnsteig der Endpunkt für die Besucher aus Mittelhessen und dem Rhein-/Maingebiet. Die Baukosten belaufen sich auf 250.000 € und werden mit Bundesmitteln aus dem Programm zur Herstellung von barrierefreien Verkehrsstationen finanziert. Die Fertigstellung des Bahnsteiges ist für den 20.10.2017 geplant. Kunden müssen bis dahin den neuen Hauptbahnhof nutzen.
Instandsetzung von 2 Eisenbahnbrücken in Frankenberg:
Die beiden Stahlbrücken in der Ederaue im Stadtgebiet von Frankenberg erhielten im Rahmen einer Instandsetzungsmaßnahme neue Brückenbalken. Hierbei wurden die alten Holzschwellen zur Führung der Schienen auf den Brücken erneuert. Die Baukosten belaufen sich 700.000 € und werden von der Kurhessenbahn finanziert.
Gleisumbau zwischen Frankenberg und Münchhausen
Das Gleis wurde auf einer Länge von 2.900 m erneuert. Dafür wurden 4800 Betonschwellen und 5.800 m Schienen verlegt und 4.000 to Schotter eingebaut. Die Arbeiten erfolgten im Bereich von Bahnsteigen und Brücken im konventionellen Umbauverfahren durch Zweiwegebagger, auf der freien Strecke kamen Großmaschinen wie Gleisumbauzug, Bettungsreinigungsmaschine und Schotterpflug zum Einsatz. Es werden ca. 2,2 Mio. € Bundesmittel investiert.
Weichenerneuerung im Bahnhof Willingen
im Bahnhof Willingen wurden 2 Weichen erneuert. Die neuen Weichen werden mit einem Kran eingehoben, danach mit einer Stopfmaschine in die sogenannte Solllage gebracht. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 400.000 € und werden vom Bund finanziert.
Neubau von Eisenbahnbrücken und Stützwänden im Upland
Auf der Uplandbahn zwischen Korbach und Brilon Wald wurden im Juli drei Brücken und zwei Stützwände erneuert. Die Bauwerke sind teilweise über 100 Jahre alt und weisen dementsprechende altersbedingte Schäden auf. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 2,2 Mio € und werden vom Bund finanziert