Kontrollierte Fischaufzucht in heimischen Gewässern vom Ei zum Speisefisch

Auf ihrer diesjährigen Sommertour zum Thema Biodiversität besuchten die Landtagsabgeordneten von BÜNDNIS 90 DIE GÜNEN Jürgen Frömmrich und Daniel May den Fischaufzuchtbetrieb Rameil in Nieder-Werbe

Niederwerbe(nh). Der Betrieb existiert seit 1901 und wird in 4. Generation vom derzeitigen Besitzer Fischwirtschaftsmeister Walter Rameil geführt, den ca. 10 Mitarbeiter tatkräftig unterstützen. Herr Rameil hat den Betrieb ständig modernisiert und zertifizieren lassen. So ist er nach EG-Ökoverordnung und Naturlandrichtlinien biozertifiziert und bietet als Marktführer im Biobereich Spitzenqualität aus kontrollierter Aufzucht an. Bio-Qualität hat natürlich auch zur Folge, dass sich weniger Fische in den verschiedenen Becken tummeln, was u. a. deshalb eine fischfreundliche Aufzucht garantiert. Die Fütterung erfolgt mit zertifiziertem Bio-Futter und anteilig mit der frei vorkommenden Naturnahrung. Schwerpunktmäßig werden Speiseforellen aufgezogen, aber auch Saiblinge und Karpfen sind im Angebot. Die Kinderstube der Fische befindet sich in einem Bruthaus mit frischem Quellwasser, in dem sich die Tiere bis zu einem Alter von einem halben Jahr befinden. Danach werden sie sortiert und auf diverse Teiche verteilt, wo sie artgerecht und ohne Zugabe von Antibiotika heranwachsen. Etwa 200.000 Fische werden 3 x über das Jahr verteilt aufgezogen, die bis zu 8 x am Tag gefüttert werden müssen. Im Alter von ca. 1,5 Jahren sind die Tiere schlachtreif. Probleme entstehen durch zu geringen Niederschlag und veränderte Richtlinien zum Zukauf von Fischeiern, so wie Verlusten durch Kormorane und Fischreiher. Teilweise werden die Tiere zur Weiterzucht an andere Betriebe abgegeben, über 90% werden aber über den Großhandel in Frankfurt vermarktet. Ein kleiner Teil wird in den regionalen Handel gegeben oder auch selbst vermarktet. So entstand vor 10 Jahren das Fischhaus, in dem man auf einer wunderschönen Sonnenterassen die Edelfische direkt vor Ort genießen kann. Darüber hinaus gibt es einen Direktverkauf und auch die Möglichkeit vor Ort selbst zu angeln. „Wir können nur empfehlen, einen kleinen Ausflug nach Niederwerbe zu machen, leckerer Fisch, direkt vom Erzeuger in einer schönen Umgebung. Ein Ausflug der sich lohnt“, so Jürgen Frömmrich und Daniel May nach der Besichtigung des Fischzuchtbetriebs. Wünschenswert wäre, nach Ansicht der beiden heimischen Landtagsabgeordneten, ein weiterer Ausbau der Vermarktung in der heimischen Gastronomie. „Das ist ein Punkt, bei dem wir in der Ferienregion „Waldecker Land“ insgesamt deutliche besser werden müssen. Andere Regionen machen uns vor wie es geht. Die Rhön hat sich bei der Direktvermarktung auf Qualitätsprodukte rund um Schaf und Lamm spezialisiert. Die Direktvermarktung sorgt dann, neben dem Einkommen aus der Landschaftspflege, für eine weitere Einnahmequelle. Wertschöpfung bleibt damit in der Region, bei diesem Thema müssen wir noch besser werden. Beim Fischzuchtbetrieb Rameil werden hier schon richtige Weg beschritten, dort verbindet sich in vorbildlicher Weise Direktvermarktung in Spitzenqualität und überregionale Marktführerschaft“ so MdL Daniel May und MdL Jürgen Frömmrich.

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