Medizinstudenten für mehr Praxis im Studium

Minister Boris Rhein(CDU) sieht keinen Handlungsbedarf

Wiesbaden(nh). Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD im Hessischen Landtag kommentiert die Beantwortung der kleinen Anfrage zu Praxiseinheiten im Medizinstudium: „Im Medizinstudium haben Studierende der Medizin Möglichkeiten praktische Einblicke zu erhalten, z. B. durch praktische Einheiten in klinischen und auch vorklinischen Fächern und in verschiedenen Einrichtungen und Versorgungsebenen (Klinik, Ambulanz, Lehrkrankenhäuser, Lehrpraxen, Skills Lab/Simulations-Zentrum). Das ist auch gut so und in der Approbationsordnung festgeschrieben. Minister Boris Rhein äußert daher, dem Wunsch der Studierenden nach einer besseren Vorbereitung auf den Arbeitsalltag werde bereits an vielen Stellen entsprochen. Das dies eben nicht der Fall ist, macht der Wunsch der Studierenden deutlich. Darauf nicht eingehen zu wollen bzw. dies als Wissenschaftsminister nivellieren zu wollen, ist wirklich bedauerlich,“ so Sommer. Handlungsbedarf sieht Minister Rhein nicht und begründet das vor allem mit dem Patientenschutz, der es nicht erlaubt ohne Aufsicht medizinische Handlungen vorzunehmen. Gerade der Patientenkontakt ist aber für die angehenden Ärztinnen und Ärzte wichtig, kontert Dr. Sommer: „Natürlich immer im Sinne der Patienten und der Patientensicherheit.“ Als „billige Arbeitskraft“ dürften Studierende grundsätzlich nicht ausgenutzt werden, dem wirke aber auch die verbindlichen PJ-Logbücher und die systematische Anwendung der Qualitätskriterien bereits entgegen, erläutert Rhein. Jedoch berichten Studierende oftmals von anderen Erfahrungen, einer vollen Einbindung in das Alltagsgeschehen ohne entsprechende Zeit für Anleitungen; für Nacharbeiten bzw. Reflexion und so weiter bleibt oftmals zu wenig Zeit. Daniel Sommer ist daher gespannt auf die Beantwortung der Anfrage zum Praktischen Jahr, denn die Erfahrungsberichte der Studierenden sind mit den Aussagen des Ministers schwerlich vereinbar.

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