Willingen(Upland)/ds(nh). Die Kreistagsfraktion der Freien Demokraten und weitere interessierte Liberale trafen sich zu einem Informationsgespräch mit der Schulleitung der Uplandschule. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Barbara Pavlu, der stellv. Schulleiterin Ilse Klingenberg und Studienleiterin Carmen Wilke führte das Trio die Kommunalpolitiker über das Schulgelände, wo im Mai umfangreiche Sanierungsarbeiten am Schultrakt begonnen haben. Das neue Grundschulgebäude wurde bereits im vergangenen Jahr für ca. eine Million Euro fertiggestellt und bezogen. Die neuen Baumaßnahmen durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg als Schulträger haben ein Investitionsvolumen von insgesamt 4,4 Millionen Euro, um bedarfsgerechte Unterrichtsräume für die Zukunft zu schaffen. In diesen finanziellen Mitteln stecken die Sanierung der Schulgebäude der früheren Mittelpunktschule in zwei Abschnitten und die finalen Außenarbeiten des Grundschultrakts. Im unteren Bereich der Uplandschule werden 2017/2018 sämtliche Fach- und Klassenräume sowie die sanitären Anlagen renoviert, im darauf folgenden Jahr sind die Klassenräume im oberen Schulabschnitt an der Reihe. Ein weiterer Wunsch der Schulleitung nach Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten ist die Ausgestaltung des Schulhofes.
Zum Schuljahr 2017/2018 wird die Uplandschule nach aktuellem Stand 58 Lehrerinnen und Lehrer sowie 635 Schülerinnen und Schüler haben. Darunter sind vier neue fünfte Klassen, zwei Gymnasialklassen sowie zwei Haupt-Real-Kombiklassen. „Wir werden an der Uplandschule in Zukunft einen hohen Anteil an Stammpersonal haben und nur noch wenige Abordnungen bzw. Lehrkräfte mit Lehraufträgen“, so Schulleiterin Pavlu. Dies sei gut für die Schulentwicklung. Die Uplandschule möchte als eine von zwei Eliteschulen des Sports in Hessen mit den Schwerpunkten Ski Nordisch und Biathlon die gute Kooperation mit dem Hessischen Skiverband (HSV) als Betreiber des Skiinternates vor Ort und dem Ski-Club Willingen weiter ausbauen. Es besteht der Wunsch, in Schulnähe eine geeignete Bewegungsfläche sowie bei ausreichender Schneelage im Winter eine Loipe anbieten zu können. Friedhelm Pfuhl, schulpolitischer Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion, bekräftigte dieses berechtigte Anliegen: „Beim Ausbau der Ganztagsschulen wird stets über die multifunktionale Nutzung von Klassenräumen nachgedacht, aber auch Rückzugs- und Bewegungsräume gehören zu einem nachhaltigen Gesamtkonzept zwingend notwendig dazu.“ Im Kreistag hatte die FDP-Fraktion eine Große Anfrage zur Situation des Schwimmunterrichts von Grundschülern im Landkreis eingebracht, deren Antworten besorgniserregend sind. Die Grundschüler der Uplandschule nutzen das benachbarte Lagunenbad in Willingen, das ein Erlebnis- und Spaßbad ist. „Im Rahmen der vorgesehenen umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen für das Lagunenbad sollte dem Aspekt einer verbesserten Situation für das Schwimmenlernen besser Rechnung getragen werden, denn die Statistiken tödlicher Badeunfälle von Kindern und Jugendlichen, die nicht sicher schwimmen können, haben in Hessen leider zugenommen“, regte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dieter Schütz an. Die FDP-Vertreter sprachen bei dem Infobesuch in Willingen das neue Schülerticket für Hessen an. „Hier wird von der Landesregierung propagiert, dass alle Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende das Ticket bekommen. Dies gilt aber nur für die Schüler, welche schon jetzt kostenlos befördert werden. Alle anderen müssen das Ticket für 365 Euro pro Jahr kaufen. Besser wäre es, wenn alle hessischen Schüler von den Grundschülern bis zu den Abiturienten das Hessenticket bekämen, um so eine Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Dies hätte auch positive Auswirkungen auf die freie Schulwahl ab Klasse fünf für alle“, so Friedhelm Pfuhl. Und weiter: „Für die Uplandschule könnte sich positiv auswirken, wenn insbesondere auch Schüler aus dem Raum Brilon das Hessenticket nutzen könnten. Die nordrhein-westfälischen Schüler der Uplandschule können künftig zwar auf eigene Kosten (365 Euro pro Jahr) das Hessenticket erwerben, jedoch auf der Buslinie von Brilon nach Willingen nicht nutzen. Hier sollte der Landkreis als Schulträger nach Lösungen suchen, damit auch für Briloner Schüler eine deutliche finanzielle Entlastung bei den Buskosten spürbar wird.“ Die FDP-Kommunalpolitiker aus Waldeck-Frankenberg wollen im Falle einer Regierungsbeteiligung der Freien Demokraten im Landtag von Düsseldorf mit den Kollegen aus Nordrhein-Westfalen Gespräche führen. Auch der FDP-Bundestagskandidat Jochen Rube nahm als Lehrer an der Runde an der Uplandschule teil. Er verwies darauf, dass es künftig möglich werde, einzelne Schulen durch Gelder des Bundes zu fördern und sprach Chancen an, über diese Finanzierungsschiene die Digitalisierung an den Schulen voranzubringen. „Schüler sind in ihrer Freizeit längst Teil der digitalen und vernetzten Welt, das sollten wir uns im Unterricht zu Nutze machen“, so Rube. Inwieweit dies umgesetzt werde, sollte jedoch jede Schule vor Ort selbst entscheiden können.
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