„du bist nicht ich“ – Szenische Lesung mit Originaltexten von Annette von Droste-Hülshoff und Judith Kuckart

Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Ein literarisches Zwiegespräch mit Texten zweier westfälischer Schriftstellerinnen wird am Sonntag, den 21. Mai um 18 Uhr in der romantischen Atmosphäre des Renaissanceschlosses Wewelsburg präsentiert: Die Theaterregisseurin und Schriftstellerin Judith Kuckart hat Original-Briefe, Gedichte und Prosatexte der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff mit eigenen literarischen Texten zu einer vielschichtigen szenischen Lesung montiert. „Annette und mich trennt vieles“, sagt Kuckart. „Unter anderem 162 Lebensjahre. Sie kam als adliges Fräulein an einem magischen Ort, einer Wasserburg nahe Münster, zur Welt. Ich bin als Tochter eines Vertreters neben einer Fabrik für Metallverarbeitung in Schwelm bei Hagen geboren. Was verbindet uns? Wir sind beide in Westfalen geboren. Und jahrelang war mein Spielplatz ein verwahrlostes Wasserschloss am Rande der Stadt. Als 16-Jährige habe ich in der Schule einen Aufsatz über die ‚Judenbuche‘ geschrieben. Nach Meinung meines damaligen Deutschlehrers hat mein eigenes Schreiben an dem Morgen angefangen.“ An einer langen weißen Tafel, an der auch die Besucherinnen und Besucher sitzen, ergeben sich zwischen den drei Schauspielerinnen Gespräche über Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit, – nicht nur in der westfälischen Heimat. Begleitet wird die Lesung von der Komponistin Annalisa Derossis, die für die Lesung eine eigene Musik geschrieben hat.

Die Szenische Lesung findet bei schlechtem Wetter im Festsaal der Jugendherberge statt.

Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €, kostenlos mit Jahreskarte

Kartenreservierung unter 02955 7622-0

Hintergrund:

Der Lyrikabend mit Werken von Annette von Droste-Hülshoff findet im Rahmen der Sonderausstellung ›»Sehnsucht in die Ferne«. Reisen mit Annette von Droste-Hülshoff‹ vom 21. Mai – 13. August im Burgsaal der Wewelsburg, statt. Insgesamt neun Jahre ihres Lebens war Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) unterwegs. Etwa die Hälfte ihres literarischen Werks entstand während auswärtiger Aufenthalte vom Paderborner und Höxteraner Land bis zum Bodensee. Viel weiter noch reiste die für ihre Landschaftsgedichte berühmte Autorin aber im Kopf – inspiriert von Lektüren und Gesprächen, getrieben von Fernsucht und der eigenen dichterischen Phantasie. Die Ausstellung lässt die Besucher und Besucherinnen eintauchen in Landschaften, wie Annette von Droste-Hülshoff sie unterwegs kennenlernte und beschrieb. Präsentiert werden bisher nie gezeigte Exponate und Handschriften in spannenden, multimedial inszenierten Räumen. Die Bedingungen, unter denen ihre Reisen stattfand, bieten faszinierende Einblicke in das Leben einer adligen, schreibenden Frau zwischen Beschränkung und Selbstbestimmung. Gezeigt werden die rasanten gesellschaftlichen und technischen Umbrüche ihrer Zeit.

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