Hessen unterdurchschnittlich bei Ausschöpfung von europäischen Fördermitteln

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EU-Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Horizont 2020“ – Landesregierung lässt Potenzial ungenutzt

Wiesbaden(nh). Der Bericht der Landesregierung zum EU-Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Horizont 2020“ zeigt auf, dass das Land Hessen hinsichtlich der Ausschöpfung von europäischen Fördermitteln im Bundesvergleich unterdurchschnittlich abschneidet ( http://www.horizont2020.de/). Die Landesregierung folgert, dass es anderen Bundesländern signifikant besser gelinge, Mittel für ihre Hochschulen und weitere Forschungseinrichtungen aus Brüssel zu akquirieren. Nur wenig besser sehe die Bilanz für antragstellende hessische Unternehmen aus: Im Bundesvergleich kommen 10 Prozent der Fördermittel in Hessen an. Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Vorsitzende und stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, kritisiert: „Wenn von drei Milliarden Euro, die mit dem EU-Forschungs- und Entwicklungsprogramm insgesamt nach Deutschland fließen, lediglich rund 168 Millionen in Hessen ankommen, läuft was schief. Das sind gerade einmal 5,5 Prozent.“ Insbesondere fehle es an ausreichender Unterstützung an den Hochschulen, um entsprechende Bewerbungen auf den Weg zu bringen. „Es gibt keine flächendeckende Information, Beratung und Betreuung für interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so dass oftmals der Versuch ungenutzt bleibt, europäische Fördermittel für das jeweilige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben einzuwerben. Es fehlt innerhalb der Hochschulen an ausreichender Anzahl von Personen, die über mögliche EU-Finanzierungsquellen beraten und bei der Antragsschreibung unterstützen können.“ Entsprechender Aufgabenbereich konzentriere sich in vielen Fällen auf Einzelpersonen. Dies werde der von der Landesregierung ausgerufenen Förderung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Hessen nicht gerecht. „Durch das EU-Rahmenprogramm Horizont 2020 besteht eine weitere starke Finanzierungsquelle, die neben den Förderinstrumenten auf Bundes- und Landesebene erschlossen werden kann. Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Hessens dürfen die vielfältigen Möglichkeiten zur Förderung der Forschung und Entwicklung marktfähiger und innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen nicht ungenutzt bleiben! Es bedarf daher einer ausreichenden finanziellen Ausstattung der Hochschulen, um qualifiziertes Personal einstellen zu können, das entsprechende Forschungsanträge auf den Weg bringt! Bei erfolgreicher Bewerbung können überdurchschnittlich große Summen eingespielt werden“, erläutert Dr. Daniela Sommer. Die SPD im Hessischen Landtag werde dieses Thema wiederholt auf die Tagesordnung setzen.

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