Naturerleben im Winterwald – Faszination Wildnis im Nationalpark Kellerwald-Edersee

Die Quernst-Kapelle im Nationalpark Kellerwald-Edersee ist eine Begegnungsstätte zwischen Mensch und Natur. Foto: Nationalparkamt Kellerwald-Edersee/nh

Bad Wildungen(nh). Der Nationalpark Kellerwald-Edersee bietet ganzjährig abwechslungsreiche Exkursionen in die Wildnis von morgen an. Auch im Winterwald gibt es Spannendes zu entdecken, entweder auf eigene Faust auf einem der 19 Rundwanderwege oder in Begleitung eines Rangers oder Nationalpark-Führers. Die Teilnahme an den geführten Touren ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Strecke verläuft teilweise über Stock und Stein und erfordert festes Schuhwerk. Teilnehmer denken bitte auch an wetterangepasste Kleidung sowie Erfrischungsgetränke.

Spurensuche im Winterwald

Frankenau. Am Samstag, den 28. Januar, lädt Nationalpark-Führerin Ursula Schlaudraff zu einer fünfstündigen Entdeckungsreise über Stock und Wurzel in die werdende Wildnis des Nationalparks Kellerwald-Edersee ein. Startpunkt ist um 12 Uhr der Nationalparkeingang KellerwaldUhr bei Frankenau. Buchen, andere Laubbäume oder Sträucher präsentieren sich Betrachtern derzeit grau und kahl. Sie scheinen in einen Winterschlaf verfallen zu sein. Doch ist das wirklich so? Welche Besonderheiten gibt es auch zu dieser Jahreszeit im Winterwald zu entdecken? Die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin begibt sich mit den Teilnehmern auf eine spannende Spurensuche, die Groß und Klein gleichermaßen begeistert. Welche Tiere sind derzeit im Nationalpark unterwegs? Welche Geschichten können geübte Fährtenleser aus den zahlreichen Tierspuren ablesen? Was verraten an- und abgeknabberte Fichtenzapfen? Und wie ist es um die Tischmanieren von Specht, Maus und Eichhörnchen bestellt? Nationalpark-Führerin Ursula Schlaudraff wird all diese Rätsel gemeinsam mit den Teilnehmern lösen und hält für diese darüber hinaus zahlreiche Überraschungen bereit. Die Strecke verläuft meist auf Wildnis-Pfaden über Stock und Stein, zunächst entlang des Quernst-Pfades. Im Anschluss gelangen die Wanderer sowohl zur Ruine der Quernstkirche als auch zu der im Jahr 2006 neu erbauten Quernst-Kapelle. Über den Dreiherrenstein geht es zurück zum Ausgangspunkt. Optional bietet Nationalpark-Führerin Ursula Schlaudraff an, die Tour auf Wunsch und mit Zustimmung aller Teilnehmer zu verlängern, um das UNESCO-Weltnaturerbe im Nationalpark kennen zu lernen.

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Familienwanderung

Am Sonntag, den 12. Februar lädt Ranger Uwe Liehr zu einer vierstündigen Wanderung in die Schatzkammern des Nationalparks ein. Gemeinsam mit den großen und kleinen Teilnehmern begibt er sich auf eine spannende Entdeckungstour in den Ruhlauber, der zum UNESCO-Weltnaturerbe im Nationalpark gehört. Buchenwälder erscheinen Einwohnern Deutschlands und besonders Bewohnern des waldreichen Hessens als etwas ganz Alltägliches. Doch fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland, auch Teilbereiche des Nationalparks Kellerwald- Edersee, wurden als UNESCO-Weltnaturerbe geadelt. Diese ausgewählten Buchenwälder bilden gemeinsam mit sechs Gebieten in der Ukraine und vier in der Slowakei das transnationale UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“. Was ist das Besondere an diesen Buchenwäldern, so dass die ganze Welt auf sie schaut? Welche Rolle spielte die Rotbuche in der Geschichte Mitteleuropas? Was  unterscheidet den Kellerwald von den Wäldern der anderen Welterbegebiete? Diese und zahlreiche weitere spannende Fragen können die Teilnehmer gemeinsam mit Ranger Uwe Liehr lösen, der während der Tour zahlreiche Spiele und Überraschungen für Groß und Klein bereithält. Die Strecke verläuft zunächst entlang des Quernst-Pfades. Die Teilnehmer sehen immer noch Spuren, die der Sturm Kyrill hinterließ. Hier gibt es zahlreiche geworfene Fichten und Buchen, die den Sturmböen damals nicht standhalten konnten. Auf diesen Windwurfflächen entsteht eine neue Struktur: stehendes oder liegendes Totholz und unterschiedliche Lichtverhältnisse schaffen ganz neue Lebensräume. Die Natur besitzt eine faszinierende Dynamik. Ein wilder Wald voller Schönheit entsteht. Und auch die Wildkatze, eine der seltensten Säugetierarten Deutschlands, fühlt sich hier wohl. Nach über 60 Jahren ist dieser kleine graue Jäger auf leisen Pfoten in den Kellerwald zurückgekehrt. Im Anschluss gelangen die Wanderer zur Quernst-Kapelle. Der Route folgend, tauchen die Wanderer in den Ruhlauber ein. Dort bekommen sie einen Einblick in das UNESCO-Weltnaturerbe. An der Wolfsgrube können sie Spannendes über die grauen Gesellen erfahren. Anschließend geht es zurück zum Ausgangspunkt.

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