Schulzentrum für Pflegeberufe kooperiert mit Frankenberger Hospiz

Praxisanleiterin Ludmilla Kizmann und Gesundheits- und Krankenpflegerin Anita Werner begleiten die angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Celine Mohr und Denise Bomhoff während des Ausbildungsabschnittes im Frankenberger Hospiz. Der dortige Hospiz- und Pflegedienstleiter Eddy Röse und Horst Schmitt, der kommissarische Leiter des Schulzentrums für Pflegeberufe des Kreiskrankenhauses, freuen sich über die neue Kooperation. Foto: Kreiskrankenhaus/nh

Frankenberg(nh). Das Schulzentrum für Pflegeberufe des Kreiskrankenhauses ist eine weitere Kooperation eingegangen, um den angehenden Gesundheits- und Krankenpflegern eine noch facettenreichere Ausbildung zu bieten. Seit Anfang des Jahres besteht für die Schüler des zweiten und dritten Ausbildungsjahres das Angebot, auch im Hospiz in Frankenberg einen vierwöchigen Block zu absolvieren. Während ihrer ersten beiden Ausbildungsjahre haben Celine Mohr und Denise Bomhoff bereits das Einmaleins in der Pflege und Betreuung von kranken Menschen gelernt. Unter Anleitung begleiten die künftigen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen auf den Stationen des Kreiskrankenhauses Patienten auf dem Weg der Genesung. Im neu eröffneten Hospiz des Internationen Bildungs- und Sozialwerks sammeln die beiden Frauen nun neue Erfahrungen. Sie betreuen und begleiten todkranke Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt. „Neugier, Respekt, vor allem aber eine große Verantwortung“, so beschreiben die Schülerinnen ihre Gefühle vor dem nächsten Ausbildungsblock. „Der Einsatz in der palliativen Pflege ist im Lehrplan unserer dreijährigen Ausbildung fester Bestandteil“, erklärt Horst Schmitt, kommissarischer Leiter des Schulzentrums für Pflegeberufe am Kreiskrankenhaus. In der Vergangenheit mussten die Schüler jedoch weitere Wege in Kauf nehmen, um in einem Hospiz Eindrücke sammeln und ihr theoretisches Wissen in der Praxis anwenden zu können. „Nun haben wir hier direkt vor Ort die Möglichkeit.“ Im Vordergrund der Ausbildung steht die rücksichtsvolle Betreuung der Sterbenden und ihrer Angehörigen in dieser schmerzlichen Phase. Innerhalb der Ausbildungseinheit lernen Denise Mohr und Celine Bomhoff aber auch die besondere Grundpflege der Gäste, wie die Patienten im Hospiz genannt werden. Praxisanleiterin Ludmilla Kizmann übt beispielsweise mit ihnen, wie Patienten gelagert und behandelt werden – etwa bei starken Schmerzen. „Schmerzfreies Sterben in Würde hat für uns im Hospiz oberste Priorität“, sagt Hospiz- und Pflegedienstleiter Eddy Röse. „Eine patientengerechte Schmerztherapie ist deshalb elementar.“ Im Hospiz in Frankenberg können bis zu acht Gäste betreut werden. Celine Mohr und Denise Bomhoff freuen sich auf den Ausbildungsabschnitt. „Sterbende in der letzten Phase ihres Lebens gut und liebevoll zu betreuen – das ist uns wichtig.“ Aufgrund der täglichen Konfrontation mit dem Tod ist der Respekt vor der Aufgabe groß. „Ich will herausfinden, ob ich der Arbeit gewachsen bin.“ Ähnliche Erwartungen formuliert Denise Bomhoff. „Ich bin auf die Arbeit jenseits des Krankenhausalltages neugierig.“ Nach ihrem Ausbildungsabschnitt im Hospiz widmen sich die beiden Schülerinnen zunächst aber ihren Examensschwerpunkten auf den Stationen im Kreiskrankenhaus. 

Hintergrund

Schulzentrum für Pflegeberufe am Kreiskrankenhaus Frankenberg Mit seinem Schulzentrum für Pflegeberufe sorgt das Kreiskrankenhaus in Frankenberg für die Ausbildung in Heilberufen. Unter anderem stehen 56 Ausbildungsplätze für die dreijährige Ausbildung zur Gesundheitsund Krankenpfleger zur Verfügung. Gesundheits- und Krankenpfleger helfen Patienten, ihre körperliche und psychische Gesundheit wieder zu erlangen, zu verbessern, zu erhalten und zu fördern. Sie betreuen und versorgen eigenverantwortlich kranke und pflegebedürftige Menschen. Zum anderen assistieren sie bei Untersuchungen und Behandlungen und übernehmen Organisations- und Verwaltungsaufgaben sowie die Dokumentation der Pflegemaßnahmen. Die Ausbildung gliedert sich in theoretische und praktische Abschnitte: Neben 2.100 Unterrichtsstunden in der Schule stehen 2.500 Ausbildungsstunden in den verschiedenen Kliniken des Kreiskrankenhauses auf dem Unterrichtsplan. Außerdem sind externe Einsatzzeiten im Bereich der Dialyse, der ambulanten Pflege, der Kinder- und Jugendmedizin sowie der psychiatrischen Pflege und der Palliativmedizin fester Bestandteil der praktischen Ausbildung. Die Ausbildung beginnt jeweils zum 1. Oktober. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Kreiskrankenhauses unter der Adresse www.krankenhaus-frankenberg.de  erhältlich.

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