Kein Winterschlaf im Landes-Naturschutz

NABU Hessen

NABU Hessen fordert zügige Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen

Wetzlar(nh). Der NABU Hessen fordert die Landesregierung auf, bei der Umsetzung der Natur- und Umweltschutzziele der Koalitionsvereinbarung nicht nachzulassen. „Es entsteht derzeit der Eindruck, dass die Tatkraft in der Mitte der Legislaturperiode immer mehr schwindet“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Mit einem 20-Punkte-Plan möchte der größte hessische Naturschutzverband die Regierenden nun an ihre Versprechen erinnern. „Ein ganz wichtiger Punkt ist die ökologische Zertifizierung des Staatswaldes mit dem FSC-Siegel. Derzeit ist erst die Hälfte der Forstämter ausgezeichnet“, so Eppler. Bis zum Ende der Legislaturperiode müsse die Zertifizierung komplett vollzogen sein. Der NABU Hessen kritisiert auch die unzureichende rechtliche Sicherung der vom Umweltministerium ausgewiesenen Naturwaldflächen. Der Biologe Eppler betont, dass alle größeren Gebiete zeitnah als Naturschutzgebiete auszuweisen seien: „Nur ein rechtlicher Schutzstatus kann die hessischen Naturwälder als Refugien der biologischen Vielfalt dauerhaft sichern.“ Es müsse alles dafür getan werden, das Ziel der hessischen Biodiversitätsstrategie, fünf Prozent aller Wälder der Natur zurückzugeben, bis zur nächsten Landtagswahl im Herbst 2018 zu erreichen.

Sorge bereitet dem NABU der Zustand der hessischen Gewässer. „Wir brauchen dringend eine Neuregelung des hessischen Wassergesetzes, um die europäischen Anforderungen nach sauberen Bächen, Flüssen und Seen erfüllen zu können“, so Eppler. Da die europäische Wasserrahmenrichtlinie zwischen Rhein und Diemel bislang kaum umgesetzt wurde, drohen nach Angaben des Umweltverbandes mittlerweile sogar rechtliche Konsequenzen. Sauberes Wasser sei nicht nur für viele Tiere und Pflanzen ein wichtiges Lebenselixier, sondern auch für die Menschen. Mit der Einrichtung von Gewässer-Entwicklungsstreifen entlang der hessischen Fließgewässer könne das Land den Rückstand problemlos aufholen. Nicht zuletzt fordert der NABU Hessen die Landesregierung auf, im Klimaschutz deutlichere Zeichen zu setzen. Schnell umsetzbare Maßnahmen sollten künftig im Mittelpunkt politischer Entscheidungen stehen. „Hierbei kommt den Faktoren Energieeinsparung und Energieeffizienz eine zentrale Aufgabe zu. Energie, die nicht benötigt wird, muss auch nicht erst umweltbelastend produziert werden“, so Eppler. Für einen politischen Winterschlaf im Natur- und Umweltschutz sei jetzt die falsche Zeit.

20 NABU-Forderungen zur Naturschutz- und Umweltpolitik in Hessen in der 2. Hälfte der Legislaturperiode.

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