Landkreis Waldeck-Frankenberg belebt Partnerschaft mit Pereslawl

Eine Delegation des Landkreises Waldeck-Frankenberg hat im Oktober den russischen Partner-Landkreis Pereslawl besucht, um die weiteren Themen der künftigen Zusammenarbeit zu besprechen. Hier sind die Vertreter zu sehen vor dem Eingang des Botanischen Gartens, der zum Nationalpark Pleschtschejewo-See in Pereslawl gehört. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

 Kreis-Delegation führte in Russland Gespräche über weitere Zusammenarbeit

Korbach/Pereslawl(nh). Bei einer Reise in den russischen Partner-Landkreis Pereslawl hat eine Delegation des Landkreises Waldeck-Frankenberg die Themen der weiteren Zusammenarbeit erörtert. Künftig wollen beide Regionen noch stärker zusammenarbeiten – insbesondere bei den Praktikanten-Austauschen in Handwerk und Landwirtschaft sowie beim Marketing für die in beiden Landkreisen ansässigen Nationalparks. Bereits seit 1995 finden Praktikanten-Austausche zwischen den Partner-Landkreisen statt. In Betrieben aus Waldeck-Frankenberg nehmen junge KFZ-Techniker und Landwirte seitdem regelmäßig viele Erfahrungen und wertvolles Know-How mit nach Russland, um ihre Region weiterzuentwickeln. Davon konnte sich auch die angereiste Delegation des Landkreises Waldeck-Frankenberg – bestehend aus dem Ersten Kreisbeigeordneten Jens Deutschendorf, dem Kreisbeigeordneten Friedrich Schäfer, dem stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden Rainer Opper, dem Leiter des Nationalparkamtes Manfred Bauer, Friedrich Schüttler von der Kreishandwerkerschaft, dem ehemaligen Kreistagsmitglied Eckhard Köster sowie Dr. Hartmut Wecker und Ann-Katrin Heimbuchner vom zuständigen Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit, Kultur, Paten- und Partnerschaften – überzeugen: denn während ihres Aufenthaltes in Pereslawl besuchten sie unter anderem die Arbeitsplätze zweier ehemaliger KFZ-Praktikanten, von denen sich einer nach dem Besuch in Deutschland sogar selbstständig gemacht hat.

„Es ist schön, vor Ort zu sehen, dass unsere Partnerschaft Früchte trägt“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Delegationsleiter Jens Deutschendorf. „Die erfolgreiche Betriebsgründung einer unserer ehemaligen Praktikanten ist eine positive Erfolgsgeschichte.“ In gemeinsamen Gesprächen von Kreisvertretern beider Seiten wurde aber beschlossen, die Praktikumsaustausche im Handwerk noch auszuweiten – beispielsweise auf den Bereich Straßenbau. Von der momentan eher angespannten politischen Situation zwischen Europa und Russland wolle man sich dabei nicht beeinflussen oder einschränken lassen, sind sich Jens Deutschendorf und der Landrat von Pereslawl Vladimir Denisiuk einig. „So soll es neben den Praktikumsaustauschen im Handwerk künftig noch mehr Wissenstransfer insbesondere im Bereich der Landwirtschaft geben“, sagt Kreislandwirt Friedrich Schäfer. „Hier denken wir insbesondere an einen Erfahrungsaustausch im Bereich der Direktvermarktung.“ Darüber hinaus ist aber auch die Zusammenarbeit im Bereich der Nationalparks Pleschtschejewo-See und Kellerwald-Edersee geplant – beispielsweise im Bereich des touristischen Marketings. Auch ein Erfahrungsaustausch im kulturellen oder verwaltungstechnischen Bereich sei denkbar. Mit dem Landkreis Pereslawl – rund 120 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegen – unterhält der Landkreis Waldeck-Frankenberg seit dem Jahr 1990 eine intensive Partnerschaft. Entstanden ist sie im Zusammenhang mit der Regionalpartnerschaft des Landes Hessen mit dem Oblast Jaroslawl. In 2013 wurde ein „Memorandum über die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Waldeck-Frankenberg und dem Munizipalkreis Pereslawl“ durch Landrat Dr. Reinhard Kubat, Kreistagsvorsitzende Iris Ruhwedel und den russischen Landrat Vladimir Denisiuk unterzeichnet, in dem vereinbart wurde, die Partnerschaft neben dem Handwerk und der Landwirtschaft auch in den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Tourismus und Gesundheitswesen weiterzuentwickeln. Die im Rahmen der Delegationsreise geführten Gespräche sollen die Basis dafür darstellen.

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