Brassensamble und Big-Band des 8. Internationalen Jugendmusikfestivals Bad Arolsen zu Gast im Upland
Willingen-Usseln(nh). Das Brassensamble „Kuldsed Lehtrid“ (deutsch: Goldene Trichter) der Orissaare Muusikakool aus Estonia (Estland) unter der Leitung von Karlis Saar und das Smoke Revival Orchestra (SRO) Big Band der Christian-Rauch-Schule in Bad Arolsen unter der Leitung von Susanne Scheffke spielen am Donnerstag, den 30.06.2016 ab 17Uhr in der Graf Stolberg Hütte an der Diemelquelle in Usseln. Eintritt wird keiner erhoben.
Das Big-Band-Konzert wird auf Einladung von Herrn Arndt Brüne von der Graf Stolberg Hütte ausgerichtet. Andrew Kesper von der Tourist-Information Willingen freut sich, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Internationalen Jugendmusikfestivals Bad Arolsen Ensembles ins Upland kommen. Verantwortet wird diese internationale musikalische Jugendbegegnung von dem sich erst im vergangenem Jahr gegründeten Verein zur Förderung von Nachwuchsmusikern – der BARock-AG e.V. Bad Arolsen. Die Nachwuchsmusikerinnen gelten als die klingende Visitenkarte ihrer jeweiligen Schule. In dem Konzert begeistern sie mit einem breit gefächerten Repertoires, das stilistisch vom Swing der 40er Jahre über Jazz, Blues bis hin zum Rock reicht.
Kulded Lehtrid
„Kulded Lehtrid“ (deutsch: Goldene Trichter) ist ein achtköpfiges Brass Ensemble aus Saaremaa in Estland und wird von Karlis Saar geleitet. Die Besetzung der Combo besteht aus drei Trompeten, Horn, Euphonium, Posaune, Tuba und Schlagzeug. Die musikalische Bandbreite des Brass Ensembles bedient diverse Genres. Sowohl in Konzerthallen als auch Open-Air präsentiert „Kulded Lehtrid“ sein vielseitiges musikalisches Repertoire.
Smoke Revival Orchestra (SRO)
Aus der anfänglich 8-köpfigen Combo entwickelte sich seit dem Frühjahr 1986 das inzwischen vom Primaner bis zum Abiturienten umfassende Smoke Revival Orchestra (SRO) der Christian-Rauch-Schule. In dieser Formation erarbeitete das Ensemble ein breit gefächertes Repertoire, das stilistisch vom Swing der 40er Jahre bis zum Rock reicht. Seit Sommer 2013 wird das SRO von Susanne Scheffke geleitet. Zahlreiche Konzertverpflichtungen im näheren und weiteren Umfeld belegen stets aufs Neue, dass das SRO zum festen Bestandteil des regionalen Kulturlebens geworden ist. Aber auch über Waldecks Grenzen hinaus wurde man auf die Big Band der Christian-Rauch-Schule aufmerksam.
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Hintergrund
In 2016 wird in Bad Arolsen zum 8. Mal das Internationale Jugendmusikfestival (IJMF) ausgerichtet. Seit dem Jahr 2000 wurde dieses Festival alle 2 Jahre (zuletzt 2012) mit großem Erfolg ehrenamtlich organisiert und durchgeführt. In 2014 musste das Festival wegen einer Großveranstaltung in unserer Stadt ausfallen. International anerkannte Musikpädagogen wie der bekannte Jugendchorleiter Dr. Markus Detterbeck aus Bensheim und der deutsche Jazzposaunist und Musikpädagoge Detlef Landeck aus Kassel vermitteln in mehreren Workshops weitergehende Ansätze aus Jazz, Rock und Popp. Stiltypische Phrasierung, Groove, Vocussion, Timing, Artikulation, Stimmklang, aber auch Bühnenpräsenz spielen dabei eine wichtige Rolle. Die bekannte nordhessische Singer/Songwriterin Nadine Fingerhut und der Vorsitzende der BARock-AG Gunter Best bereiten mit Flüchtlingskindern verschiedener Nationalitäten aus den Willkommensklassen der Cristian-Rauch-Schule einzelne Musikstücke und einen Drum Circle vor. Organisiert wird diese Zusammenkunft von den Musikpädagogen der CRS Susanne Scheffke und Steffen Hause sowie den sich bereits in der Vergangenheit ehrenamtlich engagierenden Frank Bumke und Horst Behle. Verantwortet werden das Festival von dem sich erst im vergangenem Jahr gegründeten Verein zur Förderung von Nachwuchsmusikern – der BARock-AG e.V. Bad Arolsen.
Bad Arolsen war seit den 50er Jahren durch das damalige Goethe-Institut und die späteren Abiturkurse für Asylberechtigte schon immer ein gastfreundlicher und weltoffener Ort der Begegnung junger Menschen verschiedener Nationen. Weitere internationale Kontakte entstanden seit den 80er Jahren durch zahlreiche Austauschprojekte und Konzertreisen der Musiker des örtlichen Christian-Rauch-Gymnasiums. Dabei entstand die Idee, diese internationalen Kontakte in einer Woche zu bündeln und ein Festival zu etablieren, bei dem Jugendliche aus der ganzen Welt eine Woche lang in Privatfamilien wohnen, sich begegnen, austauschen und gemeinsam musizieren. Dazu werden die deutschen Teilnehmer durch Behandlung der Gastländer im Unterricht vorbereitet. Auch außerhalb der Konzerte steht das gemeinsame Musizieren im Mittelpunkt. In mehrtägigen Workshops, die international anerkannte Musikpädagogen leiten, werden für alle Chöre und Bigbands gemeinsame Stücke für das Abschluss-Gala-Konzert erarbeitet, die dort unter wechselnden Dirigenten aufgeführt werden.
Den teilnehmenden Jugendlichen wird darüber hinaus Gelegenheit gegeben, auch außerhalb von Bad Arolsen, z.B. in Kassel, Marburg, Warburg, Frankenberg Waldeck oder Willingen, aufzutreten und Land und Leute der Region bei Tagestouren kennenzulernen. Neben den ständigen Kontakten tagsüber treffen sich die Jugendlichen auf freiwilliger Basis fast vollzählig abends – auch nach den Konzerten – in einer Musikkneipe. Um auch den Schülern des hiesigen Gymnasiums die gleichen Chancen zu eröffnen, findet das IJMF nur jedes zweite Jahr statt, so dass die eigenen Ensembles in den freien Jahren Einladungen zu Austauschbesuchen wahrnehmen zu können.
Vielfach ist bei den ausländischen Jugendlichen auch das Bild über die Deutschen noch nicht gefestigt. Der Aufenthalt in Privatfamilien und die Teilnahme am Schulunterricht geben die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild von ihrem Gastland zu machen und mögliche Vorurteile abzubauen. Hierzu leisten die für jedes ausländische Ensemble verantwortlichen „Nationalen Betreuer“ einen außergewöhnlich engagierten Beitrag. Es kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, Jugendlichen aus verschiedensten Ländern und Kulturkreisen die Möglichkeit zu geben, eine Woche gemeinsam zu verbringen, zu musizieren und die Gastfreundschaft von Familien aus Bad Arolsen und Umgebung zu erleben. Die Jugendlichen sind nicht nur gute Botschafter ihres Heimatlandes, sondern nach ihrer Rückkehr auch hervorragende Multiplikatoren für Deutschland. Ein Schwerpunkt bei dem Austausch mit ausländischen Jugendgruppen liegt auf Osteuropa, um so auch zur Integration Europas beizutragen.