Wiesbaden(nh/od). Ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Es hilft, die richtige Diagnose zu stellen und die passende Therapie zu finden. Eine Krebserkrankung kann sowohl mit körperlichen als auch mit seelischen Folgen einhergehen. Ängste, Anspannung oder Niedergeschlagenheit sind Beispiel dieser Folgen. An Krebs erkrankte Menschen wünschen sich oftmals bessere Informations- und Beratungsmöglichkeiten vor, während und nach ihrer Behandlung.
Die SPD-Gesundheitspolitikerin Dr. Daniela Sommer berichtet darüber hinaus, dass es ein Mehr an Prävention bedarf. Für die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin steht fest, das noch mehr getan werden muss, um Krebs zu vermeiden, Krebs früh zu erkennen, gut zu informieren, damit Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene informiert sind und nicht zuletzt, dass Patienten optimal versorgen werden. Sie bekräftigt darüber hinaus den Vorschlag von Herrn Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, dass eine Patientenorientierung besser berücksichtigt werden müsse. Dr. Sommer erläutert, es brauche mehr Zuwendung, sodass, wenn die Krankheit vorhanden ist, nicht nur der Tumor behandelt werde, sondern dass Bedürfnisse, spezifischen Fragen und Ängste von Patienten besser beachtet werden.
„Die onko-psychologische Unterstützung von Patienten und somit eine patientengerechtere und optimierte Betreuung und Begleitung ist essentiell, sodass die Lebensqualität von Erkrankten verbessert werden kann.“ Derzeit gebe es in Hessen sieben ambulante Krebsberatungsstellen in Frankfurt, Bad Soden-Salmünster, Bad Wildungen, Marburg, Wiesbaden und Fulda (Hessischen Krebsgesellschaft) und in Darmstadt (Weiterleben e.V.) plus sieben Außensprechstunden, so die Antwort auf Sommers Anfrage. Konkrete Ideen hierzu gibt es: „Neben mehr Zeit für den Arzt-Patienten-Dialog bedarf es besser zugängliche krankheitsspezifische Informationen, eine verbessere Information und Betreuung vor Eingriffen sowie für die Zeit nach der >Heilung< eine weiterführende Betreuung. Denn wer den Krebs besiegt hat und nach 5 Jahren als geheilt gilt, hat häufig den Kampf gegen die Spätfolgen von Tumor und Therapie vor sich. Die Betroffenen werden dabei meist alleingelassen. Hier braucht es dringend Abhilfe.“, so Dr. Daniela Sommer. Die Deutsche Krebsgesellschaft erarbeite eine „PräReha“-Initiative an drei Standorten, in Schleswig-Holstein, in Baden Württemberg und in Wiesbaden. Mit Klinken, onkologischen Praxen sowie den Krebsberatungsstellen, den Selbsthilfeorganisationen und den Reha-Einrichtungen werde ein maßgeschneidertes Angebot zur Vorbereitung der anstehenden Krebsbehandlung erstellt. Vielen Patienten sei auch eine Zweitmeinung wichtig, sagt die Abgeordnete. Die Kassen übernehmen in der Regel bei schwerwiegenden Behandlungsentscheidungen die Kosten für eine Zweitmeinung.
Die gesundheitspolitische Sprecherin will sich weiterhin für eine verbesserte Patientenorientierung in Hessen stark machen und für mehr Prävention werben: „Frühzeitige Betreuung und Beratung von Krebspatientinnen und -patienten ist sinnvoll und wichtig. Neben Informationen über die bevorstehende Behandlung und Therapie, dient eine patientenorientierte Patientenversorgung der besseren Vorbereitung, so dass u. a. auch physische, aber vor allem auch psychische Folgeprobleme dadurch verhindert oder reduziert werden können. Sommer erhofft sich so die Verbesserung der spezifischen Situationen von krebskranken Menschen.
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