Freiwillige Selbstkontrolle beweist hohen Qualitätsstandart bei den Betrieben der Fleischer-Innung
Waldeck-Frankenberg(nh). Zur Auszeichnung im Rahmen der freiwilligen Qualitätskontrolle ihrer Produkte versammelten sich die Waldeck-Frankenberger Handwerks-Metzger im Berufsbildungszentrum und erhielten die Urkunden aus dem hessischen Wirtschaftsministerium. Weitere Auszeichnungen gab es für die Betriebe, die mit ihren Produkten an der nordhessischen Blut- und Leberwurstmeisterschaft in Kassel teilgenommen hatten.
Obermeister Heinz-Georg Schneider betonte im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Innung, die regionale Verwurzelung der heimischen Betriebe mit kurzen Wegen für das Vieh, gepaart mit hoher Qualität der regionalen Produkten und einem großen Arbeitsplatzangebot. Trotz des Rückgangs der absoluten Betriebszahlen hat das Metzgerhandwerk seinen Umsatzanteil in etwa gehalten. Der Branche geht es betriebswirtschaftlich gut aufgrund der gesunkenen Energie- und Einkaufspreise, wobei dieser Eindruck nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, so HGF Gerhard Brühl, dass nach wie vor ein großer struktureller Anpassungsdruck auf den Betrieben laste.
Die Innung plant für den Frühsommer Gemeinschaftswerbung und prüft einen gemeinsamen Einkauf von Kassensystemen, die aufgrund neuer Richtlinien aus dem Finanzministerium in allen Betrieben notwendig werden. Sorge bereitet die geringe Zahl von Auszubildenden, die in diesem Prüfungsjahr mit lediglich einem Prüfling ihren vorläufigen traurigen Höhepunkt erreichen wird. Wie lange der Berufsschulstandort zu halten sein wird, ist unklar. Eine gute Zusammenarbeit attestierte Obermeister Schneider dem Veterinäramt sowie dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, dessen Erhöhung der Beschaugebühren moderat ausgefallen sei angesichts der Kosten.
Wichtig, so Obermeister Schneider abschließend, sei den Betrieben des Fleischerhandwerks auch, dass für den Verbraucher jederzeit Klarheit herrsche. Nicht wenige Anbieter erweitern derzeit mit fleischlosen Produkten ihr Angebot. Für den Verbraucher wollen wir jetzt Klarheit schaffen“, so der Fleischermeister aus Bottendorf. „Ein fleischloses Produkt sollte nicht die Bezeichnung Schnitzel oder Burger führen, denn dies sei für den Verbraucher irreführend.“ „Nach unserer Einschätzung handelt es sich bei fleischlosen Produkten um völlig andersartige Erzeugnisse. „Die Verwendung von Bezeichnungen, die traditionellen Fleischerzeugnissen vorbehalten sind, entspricht hierfür nicht der allgemeinen Verkehrsauffassung“, so Hauptgeschäftsführer Gerhard Brühl abschließend. Darüber sei man sich auf Bundesebene auch mit den Bauernverbänden einig und ergänzend schmunzelnd mit dem Zitat eines alten Spruchs aus der Lebensmittelwerbung: „Don’t call it Schnitzel!“
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