FDP-Kreistagsfraktion fragt nach Wohncontainern für Flüchtlinge

Rubrikfoto: Ravensburg BA Container, CC BY 3.0 Wiki Commons

Umrüstung von „Mobile Homes“ stoppen – derzeit genügend Unterkünfte im Landkreis

Korbach(nh). Unter hohem Zeitdruck hatte der Landkreis im Herbst letzten Jahres aus Litauen 86 Wohncontainer für Flüchtlinge bestellt, von denen etliche auf die Städte und Gemeinden in Waldeck-Frankenberg verteilt wurden. Auf etwa 1,6 Millionen Euro addiert sich diese Bestellung dieser Einfachstwohnungen auf Rädern. Anliefern, schnell anschließen und einziehen, so war seinerzeit der nachvollziehbare Plan.

 So einfach war es aber dann doch nicht, wie sich in der Praxis herausstellten sollte. Denn die Installation etwa der Elektroverteilung entspricht nicht den deutschen Normen. Zusätzlich sollten vor dem Winter Heizungen eingebaut werden und die Umrüstung von gasbetriebenen auf elektronisch betriebene Herde erfolgen. Um die so genannten „Mobile Homes“ bewohnbar zu machen, kommen also noch Zusatzkosten oben drauf, die bislang noch nicht genau beziffert wurden.  „Der Landkreis hat die Städte und Gemeinden informiert, dass derzeit genügend Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung stehen und darauf hingewiesen, dass zunächst kein neuer Wohnraum angemietet werden und keine neuen Gemeinschaftsunterkünfte entstehen sollen“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Dieter Schütz (Willingen). Die Liberalen fordern daher den Stopp der laufenden Wohncontainer-Umrüstungen, wenn nicht einmal erkennbar sei, ob diese überhaupt noch zum Einsatz kommen. Außerdem fragen sich die Freien Demokraten, was mit den Wohncontainern in Zukunft geschehen soll. „Wir gehen davon aus, dass es im Landkreis genügend freien Wohnraum für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt, um auf diese vielen Wohncontainer gänzlich verzichten zu können“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heinrich Heidel (Vöhl). Der Wert werde sicherlich nicht zunehmen, wenn die Wohncontainer wie lange auch immer in Waldeck-Frankenberg stehen bleiben. Bisher hat der Landkreis die Kosten für die Wohncontainer zunächst alleine getragen, derzeit werden diese Kosten über die Kostenerstattung auf die Städte und Gemeinden umgelegt. Somit erhalten die betroffenen Kommunen nicht den neuen von der Landesregierung genehmigten Kostensatz pro Tag und Flüchtling. Dies gilt so lange, bis die Containerkosten ausgeglichen sind. Vernünftiger wäre es nach Auffassung der Freien Demokraten, wenn die Mittel der Zuweisungen des Landes aus dem Ausgleichsstock an den Landkreis so verwendet würden, um die Wohncontainerkosten mit einem Schlag zu begleichen. Dies eröffnet auch die Möglichkeiten, sich auf dem Markt umzusehen, um Interessenten für die leer stehenden Wohncontainer zu finden.  Aufgrund der Dringlichkeit dieses häufig in den betroffenen Kommunen vor Ort diskutierten Themas stellt die FDP-Fraktion die Frage, ob die Kosten für die Umrüstung nicht eingespart werden müssen und was generell aus den „Mobile Homes“ werden soll ganz bewusst schon jetzt und nicht erst nach der konstituierenden Sitzung des neuen Kreistages am 2. Mai. „Wir brauchen in dieser Sache schnell eine tragfähige und nachvollziehbare Lösung“, so Schütz und Heidel abschließend.

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