Arbeitsmarkt verharrt im Winterblues: Arbeitslosenquote steigt leicht auf 5,0 Prozent

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Über 2300 offene Jobs markieren neuen Spitzenwert

Waldeck-Frankenberg/Schwalm-Eder Kreis(nh). Noch steckt der heimische Arbeitsmarkt im Winterblues und meldet sich im Februar mit etwas höheren Werten. So klettert die Arbeitslosenquote auf aktuell 5,0 Prozent und liegt damit geringfügig über 4,9 Prozent im Vormonat, aber deutlich niedriger als 5,4 Prozent im Vorjahr. 9257 Menschen sind aktuell in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder arbeitslos gemeldet. Das sind 205 mehr als vor vier Wochen, jedoch 628 weniger als vor einem Jahr. Unterm Strich handelt es sich um die niedrigsten Februar-Werte seit mindestens 18 Jahren.

 Im Monatsvergleich ist in allen Personengruppen eine Zunahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. Ganz anders dagegen im Jahresvergleich, wo die Statistik fast durchgehend ein erfreuliches Minus meldet. Einzige Ausnahme sind 10,9 Prozent mehr Jobsuchende unter Ausländern. Schwerpunkt ist hier Waldeck-Frankenberg, wo sich der Zuwachs im Jahresvergleich sogar auf 19,3 Prozent beläuft. Einen neuen Spitzenwert meldet der Stellenbestand. Mit 2326 Offerten gibt es 8,1 Prozent mehr Angebote als im Januar und sogar 33,3 Prozent mehr als im Februar 2015. Auch der Zugang an neu gemeldeten Jobs – 900 im Februar – ist gegenüber dem Vorjahr mit 28,9 Prozent sehr deutlich angestiegen. Seit Jahresbeginn wurden 37,1 Prozent mehr Beschäftigungsmöglichkeiten als im Vorjahreszeitraum gemeldet, wesentlich mehr als hessenweit. Die aktuelle Entwicklung stellt sich in den beiden Landkreisen unterschiedlich dar. Während in Waldeck-Frankenberg die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent gegenüber Januar stagniert, steigt sie in Schwalm-Eder von 5,0 auf 5,2 Prozent an. Binnen Jahresfrist sank die Arbeitslosigkeit in den zwei Regionen ähnlich um 6,8 bzw. 6,0 Prozent. Unter den Geschäftsstellen sticht Schwalmstadt mit einer aktuellen Zunahme von 123 Arbeitslosen bzw. 9,2 Prozent hervor, gefolgt von Frankenberg mit 51 Personen bzw. 4,2 Prozent Zuwachs. Alle anderen Geschäftsstellen weisen nur leichte Plus- oder Minuswerte auf, letztere im Jahresvergleich dann auch durchgängig. „Der Mitarbeiterbedarf heimischer Unternehmen hat nochmals zugenommen, insbesondere in der Gesundheits- sowie in der Hotel- und Gaststättenbranche“, resümiert Agenturchef Uwe Kemper. Hier die Nachfrage zu decken, zähle nach wie vor zu den vordringlichsten Aufgaben.

Landkreis Waldeck-Frankenberg
4248 Personen waren im Februar im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 49 mehr als im Vormonat und 311 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent und einem Minus von 6,8 Prozent. Die aktuelle Quote ist 4,9 Prozent, 4,9 Prozent waren es auch im Januar und 5,3 Prozent im Februar 2015.

Korbach mit Bad Wildungen
1997 Menschen ohne Arbeit waren im Februar in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 11 weniger (minus 0,5 Prozent) als im Januar und 218 weniger (minus 9,8 Prozent) als im Februar 2015. Die aktuelle Quote beträgt 4,9 Prozent, während sie im Vormonat 5,0 Prozent und im Vorjahresmonat 5,5 Prozent gewesen war.

Geschäftsstelle Frankenberg
1268 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Zugang von 51 Personen (plus 4,2 Prozent) gegenüber dem Vormonat und einem Abgang von 54 Personen (minus 4,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 4,4 Prozent lautet die Quote im Februar, 4,2 Prozent waren es im Januar und 4,6 Prozent im Februar 2015.

Geschäftsstelle Bad Arolsen
983 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Januar sind das 9 mehr (plus 0,9 Prozent), im Vergleich zu Februar 2015 sind es 39 weniger (minus 3,8 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,7 Prozent, im Vormonat waren es 5,6 und im Vorjahresmonat 5,9 Prozent gewesen.

Landkreis Schwalm-Eder
5009 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 156 mehr als im Vormonat und 317 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung um plus 3,2 und minus 6,0 Prozent. Mit 5,2 Prozent ist die Arbeitslosenquote höher als 5,0 Prozent im Januar und niedriger als 5,5 Prozent im Februar 2015.

Geschäftsstelle Fritzlar
2366 Arbeitslose waren im Februar in der Geschäftsstelle Fritzlar erfasst. Das sind 37 mehr (plus 1,6 Prozent) als im Vormonat und 196 weniger (minus 7,7 Prozent) als im Vorjahresmonat. 5,2 Prozent lautet die aktuelle Quote, 5,1 Prozent waren es im Januar und 5,7 Prozent im Februar 2015 gewesen.

Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Abnahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1181 Personen sind hier gemeldet, 4 weniger (minus 0,3 Prozent) binnen Monatsfrist und 84 weniger (minus 6,6 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,7 Prozent meldet sich hier die Quote, 4,7 Prozent waren es auch im Vormonat und 5,1 Prozent im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt
1462 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 123 mehr (plus 9,2 Prozent) als vor vier Wochen und 37 weniger (minus 2,5 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,5 Prozent, höher als 5,0 Prozent im Januar und niedriger als 5,7 Prozent im Februar 2015.

Arbeitskräftenachfrage
Im Februar wurden 900 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das ist ein Plus von 215 Offerten (plus 31,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und von 202 Angeboten (plus 28,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 2326 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 175 mehr (plus 8,1 Prozent) als vor einem Monat und 581 mehr (plus 33,3 Prozent) als vor einem Jahr.

Schwalm-Eder:
372 neu gemeldete Stellen (plus 27,0 Prozent zum Vormonat, plus 18,8 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1050 (plus 4,2 Prozent zum Vormonat, plus 29,0 Prozent zum Vorjahr)

Waldeck-Frankenberg:
528 neu gemeldete Stellen (plus 34,7 Prozent zum Vormonat, plus 37,1 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1276 (plus 11,6 Prozent zum Vormonat, plus 37,1 Prozent zum Vorjahr)
*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten

Arbeitslose nach Rechtskreisen

SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach 3878 Arbeitslose sind im Februar im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 100 mehr (plus 2,6 Prozent) als im Vormonat und 348 weniger (minus 8,2 Prozent) als im Vorjahresmonat. SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg 2393 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Zugang um 4 (plus 0,2 Prozent) gegenüber Januar und einem Abgang um 161 (minus 6,3 Prozent) gegenüber Februar 2015. SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder 2986 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das ist ein Plus von 101 (plus 3,5 Prozent) binnen Monatsfrist und ein Minus von 119 (minus 3,8 Prozent) im Jahresvergleich.

Kurzarbeit
Im Januar meldeten 22 Unternehmen 159 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich zum Vergleich im Dezember mit 56 Betrieben und 709 Beschäftigten.

Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld
Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.

Unterbeschäftigung
Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im Februar 2016 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 11.169 Personen. Im Januar waren es noch 10.953 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 6,1 Prozent, im Vormonat waren es 5,9 Prozent.

***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.

Arbeitsmarkt im Februar

Kurzinfo

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