Kreiskrankenhaus Frankenberg investiert 1,4 Millionen Euro in geriatrische Abteilung

Intensiv hat sich das Team der geriatrischen Abteilung auf den Start des Stationsbetriebs am 2. November vorbereitet. Im Bild (von links) Pflegedienstleiter Andreas Nerowski, die Gesundheits- und Krankenpflegerin Alexandra Herkommer, die sich zur Pflegeexpertin Geriatrie weitergebildet hat, der pflegerische Leiter der Station, Thomas Wickert, und die stellvertretende Pflegedienstleiterin Karin Felski. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Tag der offenen Tür am 31. Oktober 2015

Frankenberg(nh). In Waldeck-Frankenberg leben immer mehr alte Menschen. Und im höheren Alter nimmt auch der Bedarf an medizinischer Versorgung zu. Die Kreisklinik hat auf diese Entwicklung reagiert und für rund 1,4 Millionen Euro eine geriatrische Abteilung im vierten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses eingerichtet. Die in Kooperation mit dem Diakonie-Krankenhaus Wehrda betriebene Station ist für 26 Patienten ausgelegt und wird von Chefarzt Dr. Jörg Schwab geleitet.

 

Chefarzt Dr. Jörg Schwab leitet die neue geriatrische Abteilung des Kreiskrankenhauses in Frankenberg. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

 

Die Geriatrie ist ein speziell auf die Bedürfnisse und Erkrankungen älterer Menschen ausgerichtetes Fachgebiet. Ältere Menschen werden durch akute Erkrankungen häufig in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt, weil mehrere Organe nicht mehr so leistungsfähig sind wie beim jungen Menschen. „Der Ansatz in der Geriatrie ist die ganzheitliche Betrachtung des Menschen“, erklärt Dr. Schwab. „Geriater sind nicht Spezialisten für Organsysteme, sondern mehr Allgemeinärzte für Senioren.“ Ziel der geriatrischen Behandlung ist neben der individuell optimalen Therapie der zur Aufnahme führenden Erkrankung die Wiedererlangung der Alltagskompetenz, die individuell größtmögliche Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens und die Teilhabe an Angeboten der Gesellschaft, kurz: Lebensqualität. Um dieses Ziel zu erreichen, wird in der Geriatrie ein ganzheitlicher Behandlungsansatz verfolgt, der körperliche, seelische und soziale Belange berücksichtigt. Aus diesem Grund ist das Team der Geriatrie auch interdisziplinär aufgestellt. Es besteht aus Geriatrie-Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern.

 

Die in Kooperation mit dem Diakonie-Krankenhaus Wehrda betriebene geriatrische Abteilung des Kreiskrankenhauses Frankenberg ist für 26 Patienten ausgelegt. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh
Die neue geriatrische Abteilung der Kreisklinik geht am 2. November 2015 planmäßig in Betrieb. Rund 1,4 Millionen Euro kostete der Umbau der früheren medizinischen Station im vierten Obergeschoss. Die neue Abteilung umfasst eine Fläche von 755 Quadratmetern. In den 13 Zimmern finden insgesamt 26 Betten Platz. Alle Zweibettzimmer haben ein eigenes, behindertengerechtes Bad mit bodengleicher Dusche, WC und einem Handwaschbecken. Sie sind funktionell eingerichtet und speziell an die Bedürfnisse älterer Patienten angepasst.  Patienten wie Angehörige wünschen sich eine wohnortnahe, professionelle Versorgung. „Diese Nachfrage können wir mit unserer geriatrischen Abteilung nun bedienen“, sagt Geschäftsführer Ralf Schulz, der direkt am 2. November mit der Belegung der ersten Betten rechnet. Das neue Angebot soll aber auch zur finanziellen Gesundung des Kreiskrankenhauses beitragen. „Die Geriatrie ist ein wesentlicher Baustein in unserem Sanierungskonzept.“ Bereits zwei Tage vor dem Start des Stationsbetriebs hat die interessierte Bevölkerung Gelegenheit, sich über Diagnostik und Therapie zu informieren. Das Team kennenzulernen und sich einen Eindruck von der neuen Abteilung zu verschaffen. Von 11 Uhr bis 15 Uhr stehen am Samstag, 31. Oktober, die Türen offen.
Einführungen in das Thema „Geriatrie heute“ gibt Chefarzt Dr. Jörg Schwab mit zwei Vorträgen um 11.30 Uhr und 14 Uhr. In einem kleinen Exkurs gibt er Tipps, wie im Alter die Fitness bewahrt bleiben kann. Allgemeine Fragen beantwortet er während der Führungen, die vom pflegerischen Leiter der Station Thomas Wickert angeboten werden. Umfangreiches Material zu geriatrischen Themen rundet das Informationsangebot ab. Vorbereitet sind verschiedene Mitmachangebote, unter anderem ein Bodycheck, bei dem Blutzucker, Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung gemessen werden – ohne und unter einer kleinen Belastung. Wie fühlt man sich als 85-Jähriger? Am eigenen Leib ist dies bei einer Alterssimulation zu erfahren. Vor allem für jüngere Menschen sollte dies eine lehrreiche Erfahrung sein. Zum Programm des Tages der offenen Tür gehören ferner eine Ernährungsberatung durch Ernährungstherapeuten und Logopäden sowie Hilfsmitteldemonstrationen. Bei einem Gefäß-Ultraschall wird auf die Suche nach Gefäßverkalkungen gegangen. Für eine kleine Stärkung der Besucher ist ebenfalls gesorgt.
„Im persönlichen Gespräch und in Ruhe möchten wir allen Interessierten gern unser neues Angebot vorstellen“, sagt Dr. Jörg Schwab. „Wir freuen uns daher auf viele Besucher, die uns und unsere neue Station kennenlernen wollen.

 

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