„Healthy Athletes“ bei den Special Olympics in Marburg

Die beiden Zahnärzte Dr. Cyril Niederquell und Dr. Benedikt Schultheis mit Team bei der Behandlung eines Teilnehmers der Special Olympics. Foto:nh

 

Rotarier aus Korbach und Bad Arolsen engagieren sich im Begleitprogramm

Korbach/Bad Arolsen/Marburg(nh). Die Nachbarkreisstadt Marburg war kürzlich Austragungsort der „1. Hessischen Landesspiele für Menschen mit geistiger Behinderung und einer speziellen emotionalen Begabung“, den sogenannten „Special Olympics“. Rund 1.000 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung nahmen an der dreitägigen Veranstaltung teil und kämpften in den Disziplinen Schwimmen, Leichtathletik, Fußball, Tischtennis, Judo und Boccia um Medaillen und gute Platzierungen. In einigen Sportarten gab es auch „Unified Sport“, hier starteten Menschen mit und ohne Behinderung in gemeinsamen Teams.

 Aber der Sport war nur eine Seite, parallel wurde auch das von Rotary initiierte Gesundheitsprogramm „Healthy Athletes“ angeboten und hier u.a. „Special Smiles – Gesund im Mund“. An diesem Angebot waren auch Rotarier des Clubs Korbach/Bad Arolsen beteiligt, die Zahnärzte Dr, Cyril Niederquell (Korbach) und Dr. Benedikt Schultheis (Bad Arolsen), die gemeinsam mit ihren Praxisteams sowie weiteren Teams vor Ort in drei Tagen fast 200 Sportlerinnen und Sportler untersuchten und behandelten. Unterstützt wurde die Aktion von der Landeszahnärztekammer Hessen und dem Arbeitskreis Jugendzahnpflege Marburg-Biedenkopf. „Die Praxis zeigte, wie wichtig Zahnuntersuchungen gerade bei Menschen mit geistiger Behinderung sind, die eventuelle Probleme manchmal nicht exakt verbalisieren können, soweit es sich nicht um akute Beeinträchtigungen handelt“, erläuterte Dr. Niederquell seine Erfahrungen. Bei rund 50 Prozent der untersuchten Athletinnen und Athleten sei eine Weiterbehandlung empfohlen worden, bei 13 Prozent habe ein dringender Behandlungsbedarf vorgelegen. Dies mache die Bedeutung und den Wert des rotarischen Gesundheitsprogramms deutlich.

 

Abgesehen von ihrem medizinischen Engagement zeigten sich die Waldecker Rotarier und Zahnärzte auch von der Stimmung und dem Ambiente der Special Olympics begeistert. Es sei deutlich geworden, wie sehr Sport sich als Medium der Integration und Inklusion anbiete. „Man hatte vielfach den Eindruck, dass hier mehr als bei den großen Olympiaden das Motto „Dabei sein ist alles“ Geltung besitzt“, so Dr. Schultheis. Zwar heißt es im Eid der Special Olympics „Lasst mich gewinnen“, aber der Nachsatz bringt die Aussage ins Gleichgewicht: „Doch wenn ich nicht gewinnen kann, so lasst mich mutig mein Bestes geben“. Ihr Bestes, so die Beobachtung der beiden Waldecker Zahnmediziner, haben alle Teilnehmer gegeben, aber in einer Atmosphäre von Freundschaft und Gemeinsamkeit. Man habe eine Fülle beeindruckender und bewegender Momente erleben können, etwa als der Goldmedaillengewinner im Schwimmen nur mithilfe seiner Freunde das Siegerpodest erklimmen konnte. Die Kombination aus sportlichem Wettkampf und gesundheitlicher Prävention ist nach Einschätzung von Niederquell und Schultheis ein Erfolgsmodell mit Zukunft. Sie selbst wollen sich auch weiterhin engagieren. „Die Stimmung in diesen drei Tagen war so positiv und ansteckend, dass mein Team und ich begeistert waren. Wir werden uns wenn es irgendwie möglich ist wieder am Special Smiles Programm bei den nächsten Special Olympics beteiligen“.

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