Korbach(nh). Das Land Hessen wird dem Landkreis Waldeck-Frankenberg kurzfristig, das bedeutet bereits innerhalb der nächsten Stunden, eine große Anzahl an Flüchtlingen unter den Bedingungen des Katastrophenschutzes zuweisen. Der Landkreis ist angehalten, bis zu 1.000 Plätze vorzuhalten. Diese sollen möglichst an zwei Standorten untergebracht werden.
Die Unterkünfte werden als Notfallunterkunft für das Land betrieben. Nach intensiven Beratungen zwischen der Kreisspitze, Bürgermeistern und Fachleuten aus der Verwaltung und aus anderen Behörden am heutigen Tag fiel die Entscheidung auf drei Standorte, die von der Größe, der Aufnahmekapazität und der Infrastruktur für eine kurzfristige Belegung geeignet sind. Es handelt sich um
die Sporthalle der Nicolai-Schule sowie die benachbarte städtische Turnhalle und die Stadthalle in Mengeringhausen
die Sporthalle bei den Beruflichen Schulen in Korbach
die Sport- und Kulturhalle in Gemünden
Mit der Einrichtung der Hallen wird umgehend begonnen. Der Landkreis hat gemäß dem Einsatzbefehl des Landes einen Meldepunkt eingerichtet, der 24 Stunden besetzt ist, so dass die Kommunikation auf allen Ebenen gesichert wird. Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD) appelliert an das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger. „Die Zuweisung von Flüchtlingen stellt uns vor große soziale und humanitäre Herausforderungen, die wir nur gemeinsam und in gegenseitigem Einverständnis lösen können. Die Standorte für die drei Notunterkünfte wurden nach verschiedenen Kriterien ausgesucht, vor allem musste eine schnelle Belegbarkeit möglich sein“. Über diese Sonderzuweisung hinaus, muss der Landkreis auch noch ein wöchentliches Kontingent an Flüchtlingen unterbringen. Der Landrat betonte, dass dies auf der Basis der Verwaltungsvereinbarung des Landkreises mit seinen Städten und Gemeinden gut funktioniere. Bislang sei in jeder Woche ausreichender Wohnraum vorhanden gewesen.