Vöhl-Herzhausen(nh/od). Die Wanderausstellung des Licher Fotopreises „Mensch und Natur“ mit insgesamt 50 beeindruckenden Aufnahmen gastiert erneut im NationalparkZentrum Kellerwald, Weg zur Wildnis 1 in Vöhl-Herzhausen. Die Vernissage zur Ausstellung fand am vergangenen Mittwoch statt. Bis Sonntag, 11. Oktober kann die Ausstellung kostenfrei im Foyer des Zentrums montags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr besucht werden.
Die Ausstellung zeigt die vier Siegerbilder, den Gewinner des Publikumspreises sowie 45 weitere ausgewählte Motive des Wettbewerbs 2014. Die 50 faszinierenden Motive der Wanderausstellung wurden von einer Fachjury aus 1.867 Bildern ausgewählt, die im vergangenen Jahr für den Fotopreis bei der Licher Privatbrauerei eingereicht worden waren. 731 Fotografen aus Hessen, Deutschland und der Welt hatten sich am Fotowettbewerb beteiligt. Die beeindruckende Aufnahmen setzen sich, jede auf ihre Art und Weise, mit dem Wettbewerbsthema „Mensch und Natur“ auseinander: Aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zeigen die Fotografen den wechselseitigen Einfluss, den Mensch und Natur aufeinander haben. Der Fotowettbewerb hat eine lange Tradition bei Licher – schon seit 1995 verbindet die Brauerei Jahr für Jahr damit die wichtige Botschaft, dass die Natur respektiert und geschützt werden muss.
Nationalparkleiter Manfred Bauer ist selbst oft mit einer Kamera im Großschutzgebiet unterwegs, um dessen Schätze bildlich festzuhalten, zu denen auch erst auf den zweiten Blick ersichtliche Kostbarkeiten wie faszinierende Totholzstrukturen gehören. Er erklärte: „Ich freue mich sehr, dass Licher mit seiner 20-jährigen Fotopreis-Geschichte in diesem Jahr bereits zum fünften Mal im NationalparkZentrum Kellerwald gastiert. Die multimediale Erlebnisausstellung des NationalparkZentrums erklärt nicht nur anschaulich die Nationalparkphilosophie „Natur Natur sein lassen“. Sie informiert auch abwechslungsreich über das Reich der urigen Buchen sowie das UNESCO-Weltnaturerbe und schafft darüber hinaus einen Raum für Wildnis & Menschen. Daher passt der Licher Fotopreis „Mensch und Natur“ inhaltlich sehr gut in das Konzept unserer Ausstellung und der Sonderausstellungen im NationalparkZentrum Kellerwald.“
Dr. Ulrich Peters, Geschäftsführer Licher Privatbrauerei, ergänzte: „Das große Interesse an den Fotos spiegelt deutlich wider, dass das Thema eine hohe gesellschaftliche Relevanz hat. Der Licher Fotopreis ist der einzige Fotowettbewerb, der sich diesem besonderen Verhältnis von Mensch und Natur verschrieben hat. Das macht ihn für viele Teilnehmer zu einer Institution, deren Herausforderung sie ambitioniert annehmen. Als Brauerei ‚aus dem Herzen der Natur‘ bedeutet es uns viel, Menschen auf den respektvollen Umgang mit ihrer Umwelt aufmerksam zu machen. Denn für die exzellente Qualität unserer Biere ist und bleibt eine intakte Natur eine wichtige Grundlage“, so Peters.
„Die Qualität der eingereichten Bildbeiträge hat in den vergangenen Jahren sowohl gestalterisch als auch fototechnisch eine sehr hohe Qualität erreicht. Das hat es der Fachjury auch in ihrer 20. Sitzung nicht leicht gemacht, um aus der Vielzahl der Beiträge die Gewinner zu ermitteln.“, erläuterte Günter Osterloh, ehemaliger Leiter der Leica-Akademie und Vorsitzender der Fachjury des Licher Fotopreises.
Aktuell läuft die Ausschreibung für den diesjährigen Fotowettbewerb: Bis zum 30. September können sich Profi- und Amateurfotografen mit bis zu drei Bildbeiträgen für den diesjährigen Licher Fotopreis „Mensch und Natur“ bewerben und diese unter www.licher.de einreichen. Neben den drei mit insgesamt 8.500 Euro dotierten ersten Preisen wird der Sonderpreis „Natur in Hessen“ in Höhe von 750 Euro für Aufnahmen vergeben, die in Hessen entstanden sind. Ab Dezember, wenn die 50 besten Motive von der Fachjury ausgewählt worden sind, können auch alle Licher-Fans für ihr Lieblingsbild des Wettbewerbs online abstimmen und damit den Publikumspreis vergeben.
Alle Siegerbilder stehen unter www.newsroom.licher.de/details/news/licher-fotopreis-mensch-und-natur-zum-20-mal-vergeben zur Ansicht und zum kostenfreien Download bereit. Eine Veröffentlichung ist nur unter Angabe des Bildautors gestattet.
Licher Fotopreis 2014:
1. Platz (5.000 Euro, gestiftet von der Licher Privatbrauerei)
Mit seinem Bild „Duckdive“ errang Maximilian Prechtel aus München den ersten Platz beim 20. Licher Fotopreis „Mensch und Natur“. Es ist ein sehr kraftvolles und gleichermaßen ästhetisches Bild von einem durch die Brandung tauchenden Surfer. Beeindruckende Fotos von Wellenreitern vor gewaltigen Wasserwänden sich brechender Wellen gibt es viele. Einzigartig und nicht weniger spektakulär ist dagegen der Unterwasserblick, den uns das Siegerbild vermittelt. Es zeigt aus ungewöhnlicher Perspektive das Spiel eines Menschen mit der Naturgewalt des Meeres.
2. Platz (Leica Kamera im Wert von rund 2.500 Euro)
Der Wunsch, zurückgezogen und von vielen Pflanzen umgeben, in und mit der Natur zu leben, ist weit verbreitet. Das Foto von Nicole Hopfer aus Graz in Österreich zeigt, in welch absurder Form sich manchmal Menschen diesen Traum erfüllen. Ein älteres Paar hat sich ein Wohnzimmer im Grünen eingerichtet und damit sein ganz eigenes Naturerlebnis inszeniert. Angestrengt auf Bildschirme blickend wird allerdings weder miteinander kommuniziert noch die Natur wahrgenommen. Das mit dem zweiten Preis gekürte Bild beeindruckt und macht nachdenklich.
3. Platz (1.000 Euro von der Naturschutz-Akademie Hessen)
Bäume, Büsche und Hecken werden in Parks und Gärten oft gestutzt. Diese Gartenkultur entspricht auch dem Wunsch des Menschen, die Natur zu ordnen und, wenn möglich, sogar zu beherrschen. Dieses Einmischen des Menschen in die Natur hat Roland Höppner aus Bottrop in seinem streng symmetrisch aufgebauten Bild von den in völlig unnatürlicher Form geschnittenen Baumkronen beispielhaft fotografisch dokumentiert und damit den 3. Preis errungen.
Sonderpreis Hessen (750 Euro von der Stiftung Hessischer Naturschutz)
Der Blick auf Frankfurt wurde von Herbert Wittbusch aus Hattersheim mit viel Sorgfalt gewählt und bei besonders interessanter Beleuchtung fotografiert. Selbst Großstadtbewohner, die eine Energieversorgung ihres Wohnumfeldes für eine Selbstverständlichkeit halten, klagen oft über die angebliche Verschandelung der Natur, z. B. durch Strommasten. Das Bild zeigt jedoch unübersehbar, dass die Stromversorgung einer so großen Stadt leider nicht ohne deutlich sichtbare Eingriffe in die Natur machbar ist. Das hessische Motiv fängt diesen Widerspruch sehr schön ein.
Publikumspreis
Die in gebirgigen Regionen oft zu beobachtenden Sicherungsmaßnahmen bei steinschlaggefährdeten Abhängen erfordern Erfahrung, Körperbeherrschung und Kondition. Im Foto von Dietrich Wirk kommt das deutlich zum Ausdruck. Formal besticht das Bild durch den gewählten Ausschnitt, die diagonale Linienführung, den asymmetrischen Bildaufbau und die dominierende Farbe Rot. Das Publikum hat bei der Abstimmung Kompetenz bewiesen.