Internationales Bildungs- und Sozialwerk plant neben Hospiz noch weitere Einrichtungen im Landkreis

Rubrikbild KInderhospiz. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons

Korbach(nh/od). „Ich bin sehr froh, dass es uns nach langen intensiven Bemühungen gelungen ist eine Hospizeinrichtung im Landkreis auf den Weg zu bringen“, schaltete sich Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD) die derzeit geführte öffentliche Diskussion ein. „Ein wichtiger Schritt hierzu war die Unterzeichnung des Kaufvertrages am 13. April 2015 über das Grundstück und Gebäudes des ehemaligen MVZ an der Ledermühle zwischen dem Kreiskrankenhaus Frankenberg gGmbH und dem Internationalen Bildungs- und Sozialwerk e.V.“.

 Die Menschen in Waldeck-Frankenberg haben viele Jahre auf diese zukunftweisende Entscheidung gewartet. „Aber es macht mich andererseits traurig“, führte der Landrat weiter aus, „wenn jetzt der Ball wieder aufs Spielfeld des regionalen Denkens geworfen wird“. Eine Einrichtung, die Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet, hat es nicht verdient, auf diese Weise zerredet zu werden. Ganz wichtig, dies könne nicht oft genug betont werden, sei die Entscheidung für den richtigen Investor gewesen. Mit dem Internationale Bildungs- und Sozialwerk e.V. wurde ein staatlich als sozial, gemeinnützig und mildtätig anerkannter Träger gefunden, der in der Lage ist, eine stationäre Hospizeinrichtung ohne laufende öffentliche Bezuschussung zu führen. Der Verein ist im Übrigen im Kreisgebiet nicht unbekannt. So betreibt er bereits seit mehreren Jahren erfolgreich neben Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen in Willingen und Volkmarsen auch eine Wohn- und Therapieeinrichtung für autistische Menschen in Volkmarsen. Prof Dr. Dr. h.c. Heinrich Schnatmann, Finanzvorstand und Geschäftsführer des Internationale Bildungs- und Sozialwerk e.V., bekräftigt seine bereits mehrfach geäußerte Aussage, auch in Korbach eine stationäre Hospizeinrichtung mit einer Bettenzahl von etwa fünf Plätzen zu errichten und dauerhaft zu betreiben. Hierzu werden zurzeit die rechtlichen Rahmenbedingungen mit den zuständigen Ämtern geklärt. In diesem Zusammenhang steht er ausdrücklich an der Seite des Landrats, dem unlängst völlig unfaire und nicht nachvollziehbare Anschuldigungen entgegen gebracht worden seien. Eine Ergänzung des Konzeptes eines stationären Hospiznetzwerkes mit dem weiteren Standort in Korbach war immer abgestimmt und steht daher weiter auf dem Plan. Es soll in Frankenberg nunmehr der erste Schritt in der Palliativ- und Hospizversorgung betroffener Menschen im Landkreis umgesetzt und nicht wieder zwischen den unterschiedlichsten Interessen im Kreis zermahlen werden. Die betroffenen Menschen können nicht länger warten. Nach Aussage von Prof. Dr. Schnatmann plant das Internationale Bildungs- und Sozialwerk weitere soziale Einrichtungen in Waldeck-Frankenberg. Ein großer Nachholbedarf bestehe für die ambulante Betreuung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Ziel sei u. a. die Betreuten zu befähigen die alltäglichen Abläufe selbstständiger zu gestalten. „Hier haben wir ernsthaftes Interesse die ambulante Förderung autistischer Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener im Kreis vorzunehmen“ erläutert Schnatmann. So könne der Verein auf eine über 20-jährige Erfahrung auf dem Gebiet der ambulanten, teilstationären und stationären Begleitung und Förderung von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zurückblicken. Eine Autismusambulanz soll ebenfalls errichtet werden, in Korbach mit den Nebenstellen in Bad Wildungen, Bad Arolsen und in Frankenberg. Dabei wird die Förderung je nach Bedarf mobil (bei den Betroffenen zu Hause) oder in den Räumen der Ambulanz stattfinden. Mit den kommunalen Krankenhäusern in Korbach und Frankenberg bestehe in beiden Kreisteilen eine in Deutschland selten gewordene Krankenhausstruktur, die es zu erhalten gelte. Im Zuge des demografischen Wandels, mit einer immer älter werdenden Bevölkerung, werde es auch immer wichtiger, der Geriatrie- und Palliativmedizin einen größeren Platz einzuräumen. Dazu gehören schlussendlich auch Hospiz- und Palliativeinrichtungen, die ein wichtiger Bestandteil eines zukunftsweisenden Palliativ- und Hospiznetzwerkes im Kreis sein werden. „Wenn es uns gelingt, auch noch die Landarztversorgung zu sichern, sind wir auf einem guten Weg in Waldeck-Frankenberg“, betont Landrat Dr. Kubat.

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