Das Frühjahr belebt den heimischen Arbeitsmarkt

Grafik: Agentur für Arbeit

Arbeitslosenquote sinkt auf 5 Prozent – Auch Ältere und Langzeitarbeitslose profitieren

Waldeck-Frankenberg/Schwalm-Eder(nh). Das Frühjahr lässt die Zahlen purzeln: Saisonüblich sinkt die Arbeitslosigkeit im April, diesmal auf 5,0 Prozent im Agenturbezirk Korbach und damit um jeweils 0,2 Punkte zum Vormonat und Vorjahr. Aktuell sind 9148 Menschen in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder ohne Beschäftigung. Das sind 356 weniger als im März und 267 weniger als im April 2014.

 Fast alle Personengruppen profitieren von dem jahreszeitlichen Boom, allen voran Männer mit einem Minus von 6,8 Prozent. Erfreulich auch, dass bei den Älteren ab 50 Jahren die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich um 3,6 Prozent binnen Monatsfrist und um 2,6 Prozent im Jahresvergleich abnahm. Der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit fällt im Rechtskreis SGB III ebenfalls stärker als im Schnitt der letzten fünf Jahre aus. Um 11,6 Prozent verringerte sich der Wert zu März und um 9,2 Prozent zu April 2014. Auf der anderen Seite gibt es 12,3 Prozent und damit auffällig mehr ausländische Jobsuchende als vor einem Jahr. Die Erholung des heimischen Arbeitsmarktes spielt sich ausschließlich im Rechtskreis SGB III ab, wo die Arbeitslosigkeit um 11,6 Prozent zum Vormonat und um 9,2 Prozent zum Vorjahr abnahm. Dagegen legte der Bestand in SGB II um 1,7 Prozent bzw. 1,4 Prozent sogar leicht zu. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit präsentiert sich in beiden Landkreisen einheitlich. Schwalm-Eder meldet sich mit einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent und damit um 0,1 Punkte zu März und 0,2 Punkte zu April 2014 niedriger. Waldeck-Frankenberg toppt diese Werte mit einer Quote von 4,8 Prozent sowie einer Reduzierung um 0,3 bzw. 0,2 Punkte. Unter den Geschäftsstellen gibt es ausschließlich mehr Arbeitslose in Schwalmstadt mit einem Plus von 1,9 Prozent zum Vormonat und in Frankenberg mit einem Plus von 10,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Bestand von aktuell 1985 gemeldeten Stellen blieb gegenüber März fast identisch, liegt aber 15,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Neue Jobofferten gibt es seit Jahresbeginn 10 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Allerdings wurden im April nur 752 neue Beschäftigungsmöglichkeiten registriert – 21,3 Prozent weniger binnen Monatsfrist. „Dass Ältere und Langzeitarbeitslose profitieren konnten, freut besonders“, stellt Agenturchef Uwe Kemper fest. Offensichtlich seien Unternehmen angesichts des zunehmenden Fachkräftebedarfs bereit, von eventuellen Vorbehalten abzurücken und auch Kompromisse hinsichtlich des Stellenprofils einzugehen. Uwe Kemper betont: „Der Wunschkandidat ist heute oftmals die große Ausnahme. Vielmehr müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufeinander zugehen und möglicherweise über qualifizierende Maßnahmen die richtige Startposition finden. Unser Arbeitgeberservice steht hier jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“

Landkreis Waldeck-Frankenberg
4144 Personen waren im April im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 220 weniger als im Vormonat und 131 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Minus von 5,0 Prozent und von 3,1 Prozent. Die aktuelle Quote ist 4,8 Prozent, 5,1 Prozent waren es im März und 5,0 Prozent im April 2014.

Korbach mit Bad Wildungen
1919 Menschen ohne Arbeit waren im April in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 107 weniger (minus 5,3 Prozent) als im März und 200 weniger (minus 9,4 Prozent) als im April 2014. Die aktuelle Quote beträgt 4,8 Prozent, während sie im Vormonat 5,0 Prozent und im Vorjahresmonat 5,3 Prozent gewesen war.

Geschäftsstelle Frankenberg
1271 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Abgang von 73 Personen (minus 5,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und einem Zugang von 125 Personen (plus 10,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 4,4 Prozent lautet die Quote im April, 4,7 Prozent waren es im März und 4,0 Prozent im April 2014.

Geschäftsstelle Bad Arolsen
954 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu März sind das 40 weniger (minus 4,0 Prozent), im Vergleich zu April 2014 sind es 56 weniger (minus 5,5 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,5 Prozent, im Vormonat waren es 5,7 und im Vorjahresmonat 5,9 Prozent gewesen.

Landkreis Schwalm-Eder
5004 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, jeweils 136 weniger mehr als im Vormonat und im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung von jeweils minus 2,6 Prozent. Mit 5,2 Prozent ist die Arbeitslosenquote niedriger als 5,3 Prozent im März und 5,4 Prozent im April 2014.

Geschäftsstelle Fritzlar
2405 Arbeitslose waren im April in der Geschäftsstelle Fritzlar erfasst. Das sind 92 weniger (minus 3,7 Prozent) als im Vormonat und 37 weniger (minus 1,5 Prozent) als im Vorjahresmonat. 5,3 Prozent lautet die aktuelle Quote, 5,5 Prozent waren es im März und im April 2014 gewesen.

Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Abnahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1129 Personen sind hier gemeldet, 71 weniger (minus 5,9 Prozent) binnen Monatsfrist und 55 weniger (minus 4,6 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,6 Prozent meldet sich hier die Quote, 4,8 Prozent waren es im Vormonat und Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt
1470 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 27 mehr (plus 1,9 Prozent) als vor vier Wochen und 44 weniger (minus 2,9 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent, während es 5,5 Prozent im März und 5,8 Prozent im April 2014 waren.

Arbeitskräftenachfrage
Im April wurden 752 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das sind ein Minus von 203 Offerten (minus 21,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat und ein Plus von 36 Angeboten (plus 5,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 1985 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 1 weniger (minus 0,1 Prozent) als vor einem Monat und 265 mehr (plus 15,4 Prozent) als vor einem Jahr.

Waldeck-Frankenberg:
423 neu gemeldete Stellen (minus 25,5 Prozent zum Vormonat, plus 1,0 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1049 (minus 0,6 Prozent zum Vormonat, plus 17,5 Prozent zum Vorjahr)

Schwalm-Eder:
329 neu gemeldete Stellen (minus 15,0 Prozent zum Vormonat, plus 10,8 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 936 (plus 0,5 Prozent zum Vormonat, plus 13,2 Prozent zum Vorjahr)

*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten

Arbeitslose nach Rechtskreisen

SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach

3429 Arbeitslose sind im April im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 450 weniger (minus 11,6 Prozent) als im Vormonat und 347 weniger (minus 9,2 Prozent) als im Vorjahresmonat.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg

2601 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Zugang um 35 (plus 1,4 Prozent) gegenüber März und um 45 (plus 1,8 Prozent) gegenüber April 2014.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder

3118 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das ist ein Plus von 59 (plus 1,9 Prozent) binnen Monatsfrist und von 35 (plus 1,1 Prozent) im Jahresvergleich.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres 2014/2015 wurden der Arbeitsagentur Korbach 2104 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Minus von 40 oder 1,9 Prozent zum Vorjahr. Demgegenüber stehen zum Vergleich 1987 Bewerber, 86 oder 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aktuell gibt es 5,4 Prozent weniger unversorgte Bewerber und 3,4 Prozent weniger unbesetzte Ausbildungsstellen als zum selben Zeitpunkt in 2014.

Kurzarbeit
Im März meldeten 7 Unternehmen 90 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich im Februar mit 8 Betrieben und 42 Beschäftigten.

Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld

Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im April 2015 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 11.042 Personen. Im März waren es noch 11.554 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 6,1 Prozent gegenüber 6,4 Prozent im Vormonat.

***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.

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