Arbeitslosenquote sinkt auf 5,2 Prozent – Weniger Langzeitarbeitslose, mehr Jobangebote
Korbach(nh/od). Pünktlich zum Frühjahr kommt auch der heimische Arbeitsmarkt wieder in Schwung. Saisonüblich sinkt die Zahl der Arbeitslosen auf jetzt 9504 in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder. Das sind 381 weniger als im Februar und 296 weniger als im März 2014. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent und ist damit 0,2 Punkte niedriger als vor einem Monat und vor einem Jahr.
Von der Erholung profitieren im Monatsvergleich alle Personengruppen, an erster Stelle Männer mit einem Minus von 6,3 Prozent. Erfreulich stimmt auch, dass es im Rechtskreis SGB III deutlich weniger Langzeitarbeitslose innerhalb eines Monats (minus 4,2 Prozent) und binnen eines Jahres (minus 13,0 Prozent) gibt. Hier ist der Rückgang stärker als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Richtig zu legt der Zugang und der Bestand an offenen Stellen, liegt damit über der üblichen Entwicklung und zählt zu den höchsten in Hessen. Im März wurden 955 Jobs neu gemeldet, was ein deutliches Plus von 36,8 Prozent zum Februar und von 42,5 Prozent zu März 2014 bedeutet. Auch insgesamt wächst der Pool von jetzt 1986 Stellen gegenüber dem Vormonat um 13,8 Prozent und dem Vorjahresmonat um 21,5 Prozent. Beide Landkreise melden weniger Arbeitslose im Monats- und Jahresvergleich. Die Nase vorn hat Waldeck-Frankenberg mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent, jeweils 0,2 Punkte niedriger als im Februar und im März 2014. 5,3 Prozent lautet die Arbeitslosenquote in Schwalm-Eder, ebenfalls nach einem Minus um 0,2 Punkte zum Vormonat, aber einem höheren Rückgang um 0,3 Punkte zum Vorjahr. Unter den Geschäftsstellen sticht einzig Frankenberg mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit binnen Monats- (plus 1,7 Prozent) und Jahresfrist (plus 14,3 Prozent) negativ hervor. Besonders gut präsentiert sich dagegen Korbach mit 8,5 bzw. 12,0 Prozent weniger Leistungsempfängern. „Das sind die ersten Vorboten der saisonüblichen Frühjahrsbelebung“, erklärt Uwe Kemper, Leiter der Agentur für Arbeit Korbach. Als erfreulich wertet der Agenturchef den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit und betont: „Diese Menschen benötigen unsere besondere Unterstützung, um einerseits Ihnen selbst die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, andererseits aber auch der Wirtschaft ansonsten ungenutzte Kompetenzen zu zuführen.“
Landkreis Waldeck-Frankenberg
4364 Personen waren im März im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 195 weniger als im Vormonat und 128 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Minus von 4,3 Prozent und von 2,8 Prozent. Die aktuelle Quote ist 5,1 Prozent, 5,3 Prozent waren es im Februar und März 2014.
Korbach mit Bad Wildungen
2026 Menschen ohne Arbeit waren im März in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 189 weniger (minus 8,5 Prozent) als im Februar und 276 weniger (minus 12,0 Prozent) als im März 2014. Die aktuelle Quote beträgt 5,0 Prozent, während sie im Vormonat 5,5 Prozent und im Vorjahresmonat 5,8 Prozent gewesen war.
Geschäftsstelle Frankenberg
1344 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Zugang von 22 Personen (plus 1,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat und von 168 Personen (plus 14,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 4,7 Prozent lautet die Quote im März, 4,6 Prozent waren es im Februar und 4,1 Prozent im März 2014.
Geschäftsstelle Bad Arolsen
994 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Februar sind das 28 weniger (minus 2,7 Prozent), im Vergleich zu März 2014 sind es 20 weniger (minus 2,0 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,7 Prozent, im Vormonat und Vorjahresmonat waren es 5,9 Prozent gewesen.
Landkreis Schwalm-Eder
5140 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 186 weniger mehr als im Vormonat und 168 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung von minus 3,5 Prozent bzw. minus 3,2 Prozent. Mit 5,3 Prozent ist die Arbeitslosenquote niedriger als 5,5 Prozent im Februar und 5,6 Prozent im März 2014.
Geschäftsstelle Fritzlar
2497 Arbeitslose waren im März in der Geschäftsstelle Fritzlar erfasst. Das sind 65 weniger (minus 2,5 Prozent) als im Vormonat und 10 weniger (minus 0,4 Prozent) als im Vorjahresmonat. 5,5 Prozent lautet die aktuelle Quote, 5,7 Prozent waren es im Februar. Im Vergleich dazu waren es im März 2014 5,6 Prozent gewesen.
Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Abnahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1200 Personen sind hier gemeldet, 65 weniger (minus 5,1 Prozent) binnen Monatsfrist und 32 weniger (minus 2,6 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,8 Prozent meldet sich hier die Quote, 5,1 Prozent waren es im Vormonat und 5,0 Prozent im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Schwalmstadt
1443 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 56 weniger (minus 3,7 Prozent) als vor vier Wochen und 126 weniger (minus 8,0 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,5 Prozent, während es 5,7 Prozent im Februar und 6,0 Prozent im März 2014 waren.
Arbeitskräftenachfrage
Im März wurden 955 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das ist ein Plus von 257 Offerten (plus 36,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat und von 285 Angeboten (plus 42,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 1986 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 241 mehr (plus 13,8 Prozent) als vor einem Monat und 352 mehr (plus 21,5 Prozent) als vor einem Jahr.
Waldeck-Frankenberg:
568 neu gemeldete Stellen (plus 47,5 Prozent zum Vormonat, plus 58,2 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1055 (plus 13,3 Prozent zum Vormonat, plus 25,6 Prozent zum Vorjahr)
Schwalm-Eder:
387 neu gemeldete Stellen (plus 23,6 Prozent zum Vormonat, plus 24,4 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 931 (plus 14,4 Prozent zum Vormonat, plus 17,3 Prozent zum Vorjahr)
*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten
Arbeitslose nach Rechtskreisen
SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach
3879 Arbeitslose sind im März im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 347 weniger (minus 8,2 Prozent) als im Vormonat und 268 weniger (minus 6,5 Prozent) als im Vorjahresmonat.
SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg
2566 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Zugang um 12 (plus 0,5 Prozent) gegenüber Februar und einem Zugang um 26 (plus 1,0 Prozent) gegenüber März 2014.
SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder
3059 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das sind ein Minus von 46 (minus 1,5 Prozent) binnen Monatsfrist und von 54 (minus 1,7 Prozent) im Jahresvergleich.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berichtsjahres 2014/2015 wurden der Arbeitsagentur Korbach 2000 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Minus von 67 oder 3,2 Prozent zum Vorjahr. Demgegenüber stehen zum Vergleich 1878 Bewerber, 26 oder 1,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aktuell gibt es 1,5 Prozent weniger unversorgte Bewerber und 8,7 Prozent weniger unbesetzte Ausbildungsstellen als zum selben Zeitpunkt in 2014.
Kurzarbeit
Im Februar meldeten 8 Unternehmen 42 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich im Januar mit 29 Betrieben und 279 Beschäftigten.
Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld
Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.
Unterbeschäftigung
Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im März 2015 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 11.570 Personen. Im Februar waren es noch 11.853 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 6,4 Prozent gegenüber 6,5 Prozent im Vormonat.
***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.