Gemeinsame Projekte in der Energieversorgung vorantreiben

Im Rahmen der Gespräche in den Räumen des heimischen Energieversorgers EWF tauschten sich Vertreter des Burgenlandes und des Landkreises zu Energiethemen aus.   Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

Landkreis empfängt Vertreter aus dem Burgenland

Korbach(nh/od). Kompetenzen teilen, Wissen austauschen: der Landkreis Waldeck-Frankenberg und das Burgenland werden im Bereich der erneuerbaren Energietechnik künftig enger zusammenarbeiten. Das beschlossen Vertreter beider Regionen anlässlich eines Besuchs der österreichischen Gäste bei dem regionalen Energiedienstleistungsunternehmen Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF).

 Überschüssige Windenergie effizient speichern, CO2 in flüssigen Kraftstoff umwandeln oder durch spezielle Vergasungsverfahren Energie gewinnen – im Fokus der Gespräche standen insbesondere Themen der regenerativen Energiegewinnung und Speichertechnik. „Die Strukturen unseres Kreises und auch die des Burgenlandes sind ländlich geprägt“, erläutert Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Somit haben wir deutlich mehr Potenzial, Energie zu erzeugen, als beispielsweise der städtische Raum. Dies gilt es, effizient zu nutzen – und Chancen und Möglichkeiten der gemeinsamen Zusammenarbeit auszuloten“, sind sich der Landrat und der Landesamtsdirektor WHR des Burgenlandes Dr. Robert Tauber einig. Durch die internationale Zusammenarbeit eröffneten sich so auch europäische Fördermöglichkeiten. Dazu stellten die Energiebeauftragten beider Regionen ihre Energiestrategien und aktuelle Projekte vor. Beeindruckt zeigten sich die österreichischen Energieexperten von einem Forschungsprojekt, welches die Verbands-Energie-Werk Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH (VEW), ein Schwesterunternehmen der EWF, gemeinsam mit dem Institut für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen umsetzt – und im Rahmen einer Gesellschaft, der „I²-GmbH“, bereits zum Patent angemeldet hat. Dabei geht es um eine neuartige Technologie, mit der überschüssige Windenergie gespeichert und gleichzeitig aus CO² flüssiger Kraftstoff zum Antrieb von Motoren gewonnen werden kann. An ähnlichen Verfahren forschen auch die österreichischen Experten – womit sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zum Austausch boten, etwa was die Entwicklung der notwendigen chemischen Katalysatoren für dieses Verfahren angeht. „Es ist toll, dass wir durch dieses Treffen vielleicht das fehlende Bindeglied zu unserem Stand der Forschung schließen können“, betont der Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für Erneuerbare Energien im österreichischen Güssing Ing. Reinhard Koch. Diese Forschung betreibt das Zentrum im Burgenland unter anderem auch in Zusammenarbeit mit den Viessmann Werken in Allendorf, mit denen die Energieexperten momentan an einer speziellen Gastherme zur Energiegewinnung aus Feststoffen arbeiten. Doch nicht nur im Bereich der Forschung soll künftig ein Austausch intensiviert werden. Die Zusammenkunft wird sich insbesondere auch positiv auf die Kooperation der Schulen beider Regionen auswirken. „Wir möchten auch unseren Schülern Energiethemen künftig noch stärker näher bringen und sie für die Thematik sensibilisieren“, erläutern Landrat Dr. Kubat und der Geschäftsführer der Burgenländischen Energie-Agentur Dipl.-Ing. Johann Binder. So könne man das Bewusstsein junger Menschen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie schärfen. Konkret soll dies durch einen Austausch der österreichischen und deutschen Schulen in diesem Bereich geschehen. Darin waren sich auch die an den Gesprächen teilnehmenden Vertreter aller im Kreistag vertretenen Parteien und Schulen einig. „Ich freue mich, dass wir durch dieses Treffen die Chancen nutzen können, gemeinsame Zukunftsvisionen im Bereich der Energieversorgung zu entwickeln“, sagt Landrat Dr. Kubat. „Denn nur durch einen gezielten Wissensaustausch – auch auf internationalem Niveau – können wir als ländlich geprägte Region Synergieeffekte erreichen, von denen beide Seiten profitieren werden.“ Wichtig sei aber auch der Austausch auf persönlicher Ebene. Diesen rahmten die Vertreter beider Regionen mit einem gemeinsamen Besuch beim Weltcup-Skispringen in Willingen ein. Das Skispringen – wie der gesamte Wintersport – haben in Österreich einen hohen Stellenwert. „Unsere Partnerschaft mit dem Burgenland bietet viele gemeinsame Anknüpfungspunkte auch über Energiethemen hinaus – etwa im Bereich Kultur, Wirtschaft und Tourismus“, betont Landrat Dr. Kubat. Sich auch persönlich auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und auch die Partnerregion noch näher kennenzulernen, sei wichtig. Oft ergäben sich auch im gemeinsamen Gespräch Projekte, um die Partnerschaft noch stärker auszuweiten.

Nutzten die Zusammenkunft, um Perspektiven für ihre jeweiligen Regionen auszuloten: Landrat Dr. Reinhard Kubat und der Landesamtsdirektor WHR des Burgenlandes Dr. Robert Tauber. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

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