Wiesbaden(nh). „Diese Regierungserklärung ist ein Symbol der Verantwortungslosigkeit. Hundertausende kranke Menschen in Hessen erwarten, dass die Landesregierung sich für ihre Interessen und ihre Versorgung einsetzt, anstatt nur Altbekanntes und Oberflächliches zu wiederholen“, kritisiert die heimische SPD-Abgeordnete Dr. Daniela Neuschäfer gemeinsam mit dem gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Spies am Dienstag in Wiesbaden.
„Das drängendste Problem ist die Tatsache, dass arme Menschen elf Jahre kürzer leben als reiche Menschen. Sie erhalten weniger Präventionsmaßnahmen und sind schlechter versorgt. Für Gesundheitsminister Grüttner allerdings spielt das Thema offenbar keine Rolle“, so die Abgeordneten. „Andere sollen es richten, die Landesregierung will nur zuschauen“. Beispiele dafür sei die Untätigkeit beim Ärztemangel und bei dem ärztlichen Notdienst, der gerade von der Kassenärztlichen Vereinigung zusammengestrichen werde.“ Auch Frankenberg und Umgebung sei dies spürbar. Die Notdienst-Gemeinschaften Frankenberg, Oberes Edertal, Gemünden/Haina/Löhlbach, Frankenau/Vöhl und Rosenthal wurden längstens zusammengeschlossen. Dadurch würden zum Teil die Wege erheblich länger: Die Distanz reiche von Hatzfeld bis nach Herzhausen. „Damit ist den Menschen vor Ort nicht geholfen“, so Daniela Neuschäfer. Insgesamt müsse die gesundheitliche Vorsorge verbessert werden. Wegweisende Zukunftsaufgaben wie die dramatische Zunahme von Depressionen, des desolaten Arbeitsschutzes oder der Digitalisierung des Gesundheitswesens seien der Landesregierung kaum eine Erwähnung wert. „Konstruktive Lösungen für eine Gewährleistung der Gesundheitsvorsorge – grade auch in ländlichen Räumen, hat die Landesregierung nicht geäußert.“ Ziel müsse jedoch sein, die medizinische Grundversorgung auch in Zeiten des demografischen Wandels in Hessen und somit auch für den Landkreis Waldeck-Frankenberg nachhaltige zu sichern, sagt Neuschäfer abschließend.