Korbach(nh).Ausstieg aus der Atomkraft, ökologischer Umbau der Energiewirtschaft und die langfristige Energieversorgung aus Erneuerbaren Ressourcen, dass möchte der Landkreis Waldeck-Frankenberg langfristig umsetzen. Für diese Zielsetzung und die dazugehörigen geplanten oder bereits angelaufenen Aktivitäten wurde der Kreis jetzt als „100 % Erneuerbare Energie-Region“, kurz 100ee-Region, ausgezeichnet.
Eine entsprechende Würdigung und Urkunde nahm die Kreistagsvorsitzende Iris Ruhwedel im Rahmen des gleichnamigen Kongresses entgegen. Das Projekt des Kasseler Instituts dezentrale Energietechnologien, kurz IdE, hat sich zum Ziel gesetzt, Regionen, Kommunen und Städte zu begleiten und zu vernetzen, die ihre Energieversorgung langfristig aus Erneuerbaren Energien gewinnen wollen. Der Landkreis konnte mit seiner Bewerbung punkten und hat es unter die bis jetzt 146 100ee-Regionen geschafft. Besonders überzeugt hat die Jury dabei, dass bereits fast die Hälfte des Stromverbrauchs im Kreis durch Regenerative Quellen gedeckt wird, die Verwaltung einen hohen Wert auf ein professionelles Energiemanagement der kreiseigenen Liegenschaften legt und dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien als übergeordnetes – und bundesweit sogar überdurchschnittliches – Ziel im Leitbild des Kreises verankert ist. Darüber hinaus sind die Kommunen, Energieversorger, Unternehmen und Initiativen im Kreis in diesem Bereich sehr engagiert – sei es durch Klimaschutzkonzepte, Beratungsangebote und Bürgerenergiegenossenschaften oder konkrete Projekte wie Tankstellen für Elektroautos oder Verleih- und Ladestationen für E-Bikes. „Über diese Auszeichnung freuen wir uns sehr“, so Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Denn sie zeigt, dass unser Engagement für eine Energiewende gewürdigt wird und wir uns auf dem richtigen Weg befinden.“ Nichtsdestotrotz sei dies ein Prozess, der von den Menschen diskutiert und mitgetragen werden müsse – eine Voraussetzung, die in Waldeck-Frankenberg gelebt würde. „In Waldeck-Frankenberg tragen zahlreiche Akteure mit Fachwissen, Aktivitäten und Ideen dazu bei, den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern“ ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf. „Sie setzen damit auch über Kreisgrenzen hinaus stetig neue Impulse.“ Mit der Auszeichnung als 100ee-Region will der Landkreis jetzt die Vernetzung mit anderen Regionen weiter ausbauen, die Zusammenarbeit mit Schlüsselakteuren intensivieren, einen effektiven Wissenstransfer für unterschiedliche Zielgruppen und eine transparente Informationsbörse schaffen. Koordiniert wird das Projekt vom Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung.