Das geht uns alle an!

Kreiskrankenhaus

Leserbrief von Horst-Dieter Bienhaus, Battenberg,
zum Thema: „Finanzielle Schieflage des Kreiskrankenhauses Frankenberg“.

Das geht uns alle an!

Treffender kann man es nicht formulieren wie es in der FZ vom 25.09.14 beschrieben wird: „ Falsche Beschlüsse und finanzielle Drahtseilakte kommen den Beschäftigten und Steuerzahler teuer zu stehen“.

Wieder muss man lesen, dass nach Meinung der Akteure aus der Ära Eichenlaub, die tarifliche Bezahlung der Beschäftigten, der größte Fehler im System sei. Natürlich ist es so, wenn man die Löhne und Gehälter kürzt, dass sofort mehr Geld in der Kasse übrig bleibt. Das ist kleines Einmaleins, erstes Schuljahr. War es doch die Ära Eichenlaub, die die größten Böcke geschossen hat. In ihrer Zeit der Verantwortung mit dem Ankauf der Schönheitsklinik im Bockental, inklusive der beiden maroden Ärzte, die inzwischen, Gott sei Dank, das Weite gesucht haben, nachdem sie sich auf Kosten des Krankenhauses saniert hatten. Die lachen heute noch über diese Gefälligkeit….
Von fragwürdigen Verträgen mit einer Apotheke und was sonst noch so alles gemacht oder auch nicht gemacht worden ist, abgesehen, ist diese Schönheitsklinik der größte Klotz am Bein des Krankenhauses.
Diese Akteure von damals und ihre Nachfolger sollten nicht einhergehen mit Schuldzuweisungen auf die jetzigen Verantwortlichen, sondern es stünde ihnen gut zu Gesicht, wenn sie sich in Demut übend mit allen Verantwortlichen an einen Tisch setzen und ernsthaft nach dauerhaften Lösungen suchen. Dazu gehört eine ordentliche und ehrliche Analyse und ein anständiges Controlling. Dann werden sich auch Möglichkeiten und Wege auftun, die ein wirtschaftliches Betreiben des Krankenhauses möglich machen, ohne dass man den Beschäftigten in die Tasche greifen muss. Das Krankenhaus Frankenberg hat einen guten Ruf und zwar durch die vorbildliche und qualifizierte Arbeit aller dort Beschäftigten, von den Ärzten über die Pfleger und Schwestern bis hin zu den Reinigungskräften und dem Küchenpersonal. Die politisch Verantwortlichen sind mit ihrem Gezänke dabei, diesen Ruf zu schädigen. Die tarifvertragliche Bezahlung ist das Mindeste, was man den Beschäftigten für ihre Arbeit gewähren muss, die physisch wie psychisch nicht selten bei vielen an ihre Grenzen stößt. Sicher hat noch keiner dieser Spezies, die eine Bezahlung unter Tarif fordern, je einem Fremden Menschen den Hintern abgewischt oder Sterbende in ihren letzten Stunden begleitet. Die Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind täglich, 24 Stunden, an 7 Tagen die Woche, mit menschlichen Schicksalen konfrontiert und haben eigentlich einen Anspruch auf übertarifliche Bezahlung, als Wertschätzung ihrer sehr anspruchsvollen Tätigkeit. Tarifverträge werden nicht von Idioten ausgehandelt, sondern von verantwortungsbewussten Menschen beider Tarifpartner, die die Bedingungen und die Möglichkeiten ihrer Branche kennen. Die Arbeitnehmer waren in der Vergangenheit und werden auch in der Zukunft nicht so dumm sein und sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Leider müssen sie allzu oft für die Fehler Anderer schmerzhafte Einschnitte hinnehmen. Unser Tarifsystem bedeutet für alle Beteiligten, Sicherheit und Planbarkeit und vermittelt eine anständige Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Im Ausland werden wir für die dadurch entstehende Stabilität der Wirtschaft beneidet. Eins sollte keiner vergessen. Jeder von uns kann stündlich in die Situation geraten, dass er die Dienste unseres Krankenhauses in Anspruch nehmen muss. Dann möchte doch wohl Jeder das Gefühl haben, dass er Qualitativ und Fürsorglich gut aufgehoben ist. Man darf nicht an der falschen Stelle sparen, dann kann es gehen wie auch schon in anderen Krankenhäusern, dass die hygienischen und qualitativen Leistungen sich in katastrophale Zustände verwandeln. Es ist eigentlich verwunderlich, dass bei einem so wichtigen Thema, was uns alle angeht und uns betroffen machen müsste, so wenig Resonanz entsteht. Ist doch bei Baugebieten, bei Windrädern, Mopsfledermäusen etc., ein wahrer Sturm von Solidarität wahrzunehmen. Dass die Solidarität mit den Mitarbeitern des Krankenhauses so gering ist, ist sehr Schade! ….

 

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