SPD Kreistagsfraktion besucht das Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft in Korbach

Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion bei  der Kreishandwerkerschaft: Kreistagsvorsitzende Iris Ruhwedel, Fraktionsvorsitzender Reinhard Kahl,  Kreishandwerksmeister Karl-Heinz Göbel, Hauptgeschäftsführer Gerhard Brühl (sitzend von rechts nach links)  links stehend Kaufm Leiterin Heide-Rose Barbe Foto:nh

Korbach(nh). Zu einem interessanten Meinungsaustausch trafen sich Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Reinhard Kahl  und die  Kreishandwerkerschaft  mit dem Kreishandwerksmeister Karl-Heinz Göbel. Im Mittelpunkt des Gespräches standen folgende Themen: gemeinsame Ressourcennutzung mit der Berufsschule, Probierwerkstatt, Eingliederung der Flüchtlinge, unberechtigte Gewerbeausübung.

 Im Zuge der baulichen Modernisierungsmaßnahmen an den Beruflichen Schulen in Korbach wurde dem Landkreis Waldeck-Frankenberg die Bereitschaft der Kreishandwerkerschaft übermittelt, für die Bauphase, und darüber hinaus, Räumlichkeiten zur Nutzung für den Schulbetrieb zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der räumlichen Nähe sollten künftig Doppelinvestitionen vermieden werden und alle Potentiale für eine möglichst hohe Auslastung beider Einrichtungen durch intensive Kooperation genutzt werden, erläuterte der Geschäftsführer Brühl. SPD-Fraktionsvorsitzenden signalisierte hierzu die Gesprächsbereitschaft seiner Fraktion. „Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung von Räumen ist in Zeiten knapper Kassen und des demographischen Wandels eine wichtige Zukunftsperspektive“.

Seit über 10 Jahren führt die Kreishandwerkerschaft in ihren Räumen die Probierwerkstatt durch. Das Angebot richtet sich an allgemeinbildende Schulen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Schülerinnen und Schüler wählen sich in verschiedene Werkstätten ein und lernen so gewerblich-technische Ausbildungsberufe kennen. Das Interesse an einer dualen Ausbildung, nicht nur im Handwerk, wird geweckt. Bereits über 20.000 Schülerinnen und Schüler haben dieses Angebot genutzt. Die Schülerinnen und Schüler kommen an insgesamt 3 Tagen ins Berufsbildungszentrum und lernen 3 Berufe kennen. Die Arbeitsagentur fördert dieses Projekt mit 50% der Kosten. Die Kreishandwerkerschaft hat den Landkreis gebeten, weitere 25% der Kosten (54.000,– pro Jahr) zu übernehmen, da die Aufrechterhaltung dieses außerschulischen Lernangebotes bzw. Berufsorientierungsangebotes ansonsten nicht möglich ist. Auch bei diesem Thema sicherte die SPD-Fraktion eine wohlwollende Prüfung zu. Auch in der Frage der Integration von Flüchtlingen und Asylbewerber gab es einen fruchtbaren Gedankenaustausch. Die Kreishandwerkerschaft steht in Kontakt mit dem Kreishaus, um ein Berufsorientierungsprogramm für Flüchtlinge und Asylanten einzurichten. Dazu soll ein nordhessisches Netzwerk unter Federführung des Landkreises Bad Hersfeld gebildet werden. Junge Flüchtlinge und Asylanten sollen früh in die Arbeitswelt integriert werden und in den Bildungseinrichtungen des Handwerks Berufsorientierung und berufsspezifische Sprachkenntnisse erhalten. Ziel ist die spätere Aufnahme einer Ausbildung mit anschließender Berufstätigkeit, was mittelfristig den Landkreis wieder Kosten einsparen könnte. Gleichzeitig ist dies ein guter Integrationsansatz und ein Mittel zur Deckung des Fachkräftebedarfs in der Region.

Aus Sicht des Handwerks ist die Ordnungswidrigkeitsbehörde beim Landkreis aufgrund der personellen Kapazitäten nicht in der Lage, die Bekämpfung der unberechtigten Gewerbeausübung angemessen vorzunehmen. Im nordhessischen Vergleich liegen wir im Landkreis Waldeck-Frankenberg bei der Anzahl der eingeleiteten Verfahren im unteren Bereich. Die Kreishandwerkerschaft würde eine Aufstockung der Stellenanteile begrüßen, was sicher auch zu höheren Einnahmen im Landkreis durch Bußgelder führen und dem Staat insgesamt zu mehr Steuereinnahmen verhelfen könnte. Die Bekämpfung von Schwarzarbeit und die unberechtigte Gewerbeausübung wird auch von beiden Seiten als ein wichtiges Anliegen eingestuft.

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