Auf zur Großen Nussjagd in Hessen

Haselmaus FotO: Dieter Bark/nh

NABU-Mitmachprojekt zur Haselmaus geht in die siebte Runde

Wetzlar(nh). Mit dem meteorologischen Beginn des Herbstes am 1. September startet die Große Nussjagd 2014 in Hessen. Bis Ende des Jahres können sich Schulklassen, Kindergruppen und Familien in Wald und Flur auf die Suche nach angeknabberten Haselnüssen begeben und dabei der scheuen und gefährdeten Haselmaus auf die Spur kommen.

 Auch in der siebten Runde des originellen Mitmach-Forschungsprojekts zur Verbreitung des seltenen Bilchs bitten der NABU und seine Jugendorganisation NAJU alle jungen Forscherinnen und Forscher um ihre Mithilfe. Die in diesen Tagen reifenden Haselnüsse geben den Startschuss für die Große Nussjagd 2014 im Dienste des Naturschutzes. „In den letzten sechs Jahren beteiligten sich bereits rund 9.500 junge Nussjäger in Hessen und sammelten über 130.000 Haselnüsse“, berichtet Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU. Auf diese Weise konnten bereits 130 Vorkommen der seltenen Art entdeckt werden. Für eine genaue Verbreitungskarte reichen die bisherigen Funde allerdings noch nicht aus. „Ohne die Hilfe der Kinder geht es nicht. Wir brauchen viele fleißige Nussjäger, um einen noch besseren Überblick über das Vorkommen der Haselmaus im ganzen Land zu bekommen“, betonte Eppler. Unter allen Einsendungen mit von der Haselmaus angenagten Nüssen werden wertvolle Buchpreise verlost.

Der Nussjagd-Forscherauftrag
Die Forschungsaufgabe der Großen Nussjagd besteht darin, in die Natur hinaus zu gehen und von Tieren angeknabberte Haselnüsse zu untersuchen. Mit einer Bestimmungshilfe für Fraßspuren, die auf der Webseite www.nussjagd-hessen.de  zum Herunterladen bereit steht, können die Kinder entscheiden, ob ihre gefundenen Nüsse von Eichhörnchen, Gelbhalsmaus, Rötelmaus, Nussbohrer oder Haselmaus geöffnet wurden. Wenn die jungen Forscher von der Haselmaus benagte Nüsse finden, sollen sie maximal zehn davon zur fachmännischen Nachbestimmung an den NABU Hessen schicken. Jeder Einsender erhält eine Rückmeldung, ob seine eingeschickten Nüsse tatsächlich von der Haselmaus angefressen wurden.

Zur Biologie der Haselmaus
Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des größeren Siebenschläfers: Beides sind Bilche oder sogenannte Schlafmäuse. Wichtigste Gemeinsamkeit: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und eine Leidenschaftlich für das Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer (ohne Schwanz) wird die Haselmaus nur 8 Zentimeter groß. Sie macht auch keinen Radau auf dem Dachboden und beißt nicht. Dafür ist die Haselmaus ist voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg
über den Erdboden. Der Kletterkünstler ist daher nur schwer zu beobachten und seine Verbreitung in Hessen weitgehend unbekannt. Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold.

Informationsmaterial zur Nussjagd
Zur Großen Nussjagd sind ein Infoblatt mit Bestimmungshilfe, ein Poster fürs Klassenzimmer und ein portofreier Rücksendeumschlag erhältlich. Die Materialien können beim NABU Hessen bestellt werden (Tel. 06441-67904-0). Auf der Aktionsseite www.nussjagd-hessen.de  finden Lehrer und Gruppenleiter weitere Unterrichtshilfen zum Herunterladen, so z.B. eine von der NAJU Hessen entwickelte Spielanleitung zum „Abenteuer Haselmaus“. Weitere Informationen: Mark Harthun, Naturschutzreferent, Tel. 06441-67904-16

Nüsse Foto: Hartmut Mai/nh

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