Nationalpark Kellerwald-Edersee baut Barrieren ab – Neue Aussichtsplattform an der Loreley des Edertals

 Auf der barrierefreie Plattform am Hagenstein: Jutta Seuring (stellvertretende Nationalparkleiterin), Harald Wieck (Leiter der Nationalpark-Werkstatt und zuständig für Barrierefreiheit im Nationalparkamt), Carsten Finke (Architekt), Oliver Obermann (Ranger), Erhard Bemmann (Ranger), Jochen Lückel (Ranger), Gerhard Wenzel (Ranger), Kerstin Ziegler (Ortsvorsteherin Schmittlotheim), Hermann Sonderhüsken (Journalist, ehrenamtlicher Nationalpark-Führer) Foto Nationalpark Kellerwald-Edersee/nh

Kirchlotheim(nh/od). Seit 2007 wird der Nationalparkwanderparkplatz an der Himmelsbreite oberhalb des NationalparkZentrums Kellerwald speziell für Rollstuhlfahrer vorgehalten. Ausgehend von dort führt ein rollitauglicher Weg  zum ca. 1,2 km entfernten Aussichtspunkt am Hagenstein. Im April dieses Jahres wurde von den Mitarbeitern der Nationalpark-Werkstatt eine naturnah gestaltete Aussichtsrampe errichtet, die auch Rollifahrern oder Familien mit Kinderwagen den grandiosen Blick in das Edertal ermöglicht.

 

Die Nationalparkverwaltung Kellerwald-Edersee erweitert permanent ihre barrierefreien Angebote für Urlaubsgäste und Bevölkerung. Mit der neuen Aussichtsplattform am Hagenstein, der Loreley des Edertals, wurde ein weiterer Baustein fertiggestellt. Die ca. 12 m² große Plattform wurde in drei Wochen von den Mitarbeitern der Nationalpark-Werkstatt gefertigt. Als Konstruktionsholz wurde unbehandelte Lärche verwendet, in der Außenfassade unbehandelte Robinie. Die Brüstung hat zwei verschiedene Höhen,  110 cm und 90 cm. Die niedrigere Brüstung wurde angelegt, um Rollstuhlfahrern eine gute Sicht in das Edertal zu ermöglichen. Jutta Seuring, stellvertretende Nationalparkleiterin, erläuterte: „Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Zusammenführung aller barrierefreien Angebote  auf der Homepage des Nationalparks, da gerade Menschen mit Behinderung auf exakte und ausführliche Informationen angewiesen sind. Wir arbeiten eng mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg im Rahmen des Pilotprojekts Modellregion „Barrierefreiheit in Gastronomie und Tourismus“ zusammen. Yasmine Seibel als, zuständige Projektkoordinatorin beim Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises ist mit den Verhältnissen im Nationalpark bestens vertraut, denn sie hat für uns einen Managementplan Barrierefreiheit erstellt, der in Kürze vorliegen wird.“

Hintergrund Barrierefreiheit im Nationalpark Kellerwald-Edersee:

Bereits seit Nationalparkausweisung vor zehn Jahren ermöglicht Nationalpark-Partner Ralf Finke Rollstuhlfahrern, das Reich der urigen Buchen von der Pferdekutsche aus zu erleben.

Im Jahr 2008 wurde im Rosengrund zwischen Frankenau und Altenlotheim eine barrierefreie Wildbeobachtungskanzel errichtet, die es Rollstuhlfahrern ermöglicht, Wild tagsüber in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten.

Im Juni 2013 wurde im WildtierPark Edersee ein neuer Weg durch das Wildschweingehege eingeweiht. Besucher können nun den steilen Aufstieg außerhalb des Geheges umgehen und den Schwarzkitteln hautnah begegnen. Durch die neue Wegeführung wurde der gesamte Rundweg im WildtierPark für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen barrierefrei gestaltet.

Die Strecke vom Wanderparkplatz Euler bei Frankenau bis zur Quernst-Kapelle ist für aktive Rollstuhlfahrer mit einer Begleitperson oder mit einem E-Rollstuhl zu bewältigen. Oktober 2013 wurde ein 90 cm breiter und 100 Meter langer Rolliweg mit als direktem Zugang zur Quernst-Kapelle ergänzt. Die in 2012 errichtete Toilette gegenüber dem Einstieg des neu angelegten Weges wurde ebenfalls barrierefrei konzipiert und gebaut.

In Kooperation mit der Holzfachschule in Bad Wildungen und in enger Abstimmung mit der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) dem Bundesverband für Sehbehinderte (Blista) in Marburg plant die Nationalparkverwaltung ein ertastbares, maßstabsgerechtes und wetterfestes Modell der Quernst-Kapelle, dass im Spätsommer 2014 fertig gestellt werden soll.

Als neuestes Projekt ist die Umsetzung eines 1800 m langen Buchen-Naturerlebnispfades für Menschen mit und ohne Behinderung im Elsebach bei Schmittlotheim vorgesehen. Mit den ersten Planungen wurde bereits begonnen. Ein erstes Abstimmungsgespräch mit dem Hessischen Sozialministerium, dem Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg e.V. und der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) ist erfolgt. Für die Eröffnung wird 2016 anvisiert.

Nationalparkwanderparkplätze

20 Rundwanderwege führen von derzeit zwölf Nationalparkwanderparkplätzen in das Reich der urigen Buchen. Der Wanderparkplatz Himmelsbreite weist einen separaten Parkplatz für Rollstuhlfahrer aus. Im Rosengrund, zwischen Frankenau und Altenlotheim, wurde eine barrierefreie Wildbeobachtungskanzel eingerichtet. Von den drei bestehenden Parkmöglichkeiten im Rosengrund ist ebenfalls einer als separater Parkplatz für Rollstuhlfahrer ausgewiesen.

Barrierefreie Touren in den Nationalpark:

• Mit Rolli und Kinderwagen zum Hagenstein:

– Sonntag 17.08.2014 10 Uhr bis 12 Uhr 30

– Sonntag 21.09.2014 10 Uhr bis 12 Uhr 30

• Jäger der Nacht

– Mittwoch 23.07.2014 20 Uhr bis 21 Uhr 30

– Samstag 16.08.2014 20 Uhr bis 21 Uhr 30

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