Korbach(nh/od). „Netzwerk für Toleranz“ – was macht dieses Netzwerk überhaupt und was hat es mit Schule zu tun? Mit dieser Fragestellung setzte sich der Kreisschülerrat in einer Sitzung im Korbacher Kreishaus auseinander. 14 Schulen nahmen an der Veranstaltung teil. Nach allgemeinen Informationen durch Bahadir Batan, 1. Vertreter des Kreisschülerrats, und seiner Vertreterin Lena Zwiener eröffnete die Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Waldeck-Frankenberg, Ursula Müller, mit der Vorführung des „Videos für Toleranz“ den das Netzwerk betreffenden Teil der Sitzung. Anschließend begrüßte Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf die Schülervertreter sowie die anwesenden Verbindungslehrer/innen. Er würdigte in seinem Grußwort das Engagement des Schülergremiums in der Schule und unterstrich die Bedeutung dieser Arbeit für die Schulen, aber auch für unsere Demokratie.
Deutschendorf stellte den Jugendlichen außerdem den Kreistagssitzungssaal vor und erläuterte, welche Entscheidungen hier getroffen werden. Neben der sächlichen Unterstützung der Schulen als Schulträger beteilige sich der Landkreis auch an zwei Förderprogrammen, die den Schüler/innen direkt zu Gute kämen: zum einen die Schulsozialarbeit, zum anderen das Projekt 2. Chance, das Jugendliche mit Schulproblemen ansprechen soll.
Im Anschluss beschrieb der Erste Kreisbeigeordnete das Netzwerk für Toleranz, das seit 2013 besteht und bei dem aktiv in fünf Arbeitsgruppen zu den Themenbereichen:
-Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen
– Interkulturelles/interreligiöses Lernen
– Demokratie- und Toleranzerziehung
– Soziale Integration
– Kulturelle und geschichtliche Identität
gearbeitet wird. Er betonte, dass es regelmäßig Meldungen aus Schulen über intolerante, rassistische und/oder rechtsextremistische Äußerungen oder Handlungen gebe und unterstrich, dass es deshalb ein großes Anliegen des Netzwerks und Landkreises sei, Schüler/innen und Lehrkräfte aktiv mit in die Arbeit des Netzwerks einzubinden.
Bei einem „World Café“ wurden die Arbeitsgruppen des Netzwerks von Ilona Reinhold, Jutta Kahler-Wilke, Ortwin Terörde, Ralf Hammann sowie Dr. Jürgen Römer vorgestellt. In fünf Gruppen hatten die Schüler/innen jeweils 20 Minuten Zeit, sich über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe zu informieren und dann eigene Gedanken und Gesichtspunkte sowie mögliche Projekte zu formulieren. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass es wichtig sei, die Schüler/innen zu stärken sowie für das Thema zu sensibilisieren, um Ausgrenzungen im Schulalltag diskutieren zu können und dagegen vorzugehen. Ein zentraler Diskussionspunkt war auch die Integration von Schüler/innen mit Migrationshintergrund und massiven Sprachschwierigkeiten.
Eine rundum interessante, informative Veranstaltung zu einem wichtigen Thema – so die einhellige Meinung des Vorstands des Kreisschülerrats und der anwesenden Delegierten. „Ich bin erstaunt, welche unterschiedlichen Aspekte dieses Thema hat und möchte es gerne in meine Schule weitertragen“, so eine Schülerin. Bahadir Batan unterstrich, dass der Kreisschülerrat gerne mit dem Netzwerk weiterarbeiten wolle und sich auch im kommenden Schuljahr wieder eine gemeinsame Veranstaltung wünsche.
Die Bedeutung der Zusammenarbeit und die Möglichkeit zur Unterstützung durch das Netzwerk wurde abschließend noch einmal durch Netzwerk-Koordinatorin Ursula Müller hervorgehoben. Dies könne durch die gemeinsame Entwicklung und Durchführung von Projekten an Schulen geschehen, aber auch durch Förderungen oder die Organisation von Ausstellungen, Fahrten oder ähnlichen Veranstaltungen.