Leitstelle Paderborn: Jahresrückblick für Rettungsdienst und Feuerwehr

Kreis Paderborn(krpb). In der Kreisleitstelle in Büren-Ahden verlief der Jahreswechsel in diesem Jahr deutlich ruhiger als im Vorjahr. Der erste Einsatz im neuen Jahr 2024 wurde um 00:03 Uhr über den Notruf 112 entgegengenommen. Die Feuerwehr Hövelhof wurde zu einem gemeldeten Kleinbrand alarmiert. Insgesamt disponierte die Leitstelle in der Silvesternacht bis um 8 Uhr am Neujahrsmorgen 91 Einsätze. Diese umfassten 18 Brandeinsätze, einen Hilfeleistungseinsatz für die Feuerwehren im Kreis Paderborn sowie 35 Rettungsdiensteinsätze und zwei Krankentransporteinsätze für den Rettungsdienst des Kreises Paderborn. „Die übrigen 35 Einsätze waren Einsätze zur Dokumentation wie z.B. von Hosentaschen- oder Fehlanrufen ohne Gesprächspartner am anderen Ende“, resümiert Tobias Starke, Leiter der Leitstelle, über die Silvesternacht. Eine Problematik, die im gesamten letzten Jahr die Kolleginnen und Kollegen in der Einsatzzentrale beschäftigt hat. Und auch Beratungen durch die Leitstelle beispielsweise bei Straßenlaternenausfällen kommen hinzu. „Das sind natürlich kein Anliegen für die 112“, betont Starke.

Von den insgesamt 76.042 Notrufen, die über die bekannte Telefonnummer 112 eingingen, waren über 11.000 Fehlanrufe. „Diese binden Zeit und Energie der Disponenten, die eigentlich Menschen helfen wollen“, beschreibt Starke die Situation. Natürlich werde aber jedem eingehenden Anruf dieselbe hohe Bedeutung geschenkt. „Die Disponenten agieren immer mit höchster Konzentration und müssen aus den Geräuschen an anderen Ende der Leitung erkennen, ob es sich um einen unbeabsichtigten Anruf handelt oder tatsächlich ein Unglück passiert ist“, so der Leitstellenleiter. „Erst wenn wir sicher sind, dass es sich nicht um einen Notfall handelt, wird das Gespräch beendet“, erklärt Starke. Auslöser für die fehlerhaften Anrufe ist vermutlich ein Software-Update aus dem vergangenen Jahr, das vermehrt Android-Nutzer betrifft.

Rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche, entscheiden die Disponenten bei einem Anruf, ob ein Rettungswagen alarmiert, die Feuerwehr zu einem Brandgeschehen oder Feuerwehr und Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall geschickt werden. Vielleicht wird auch „nur“ ein Krankentransportwagen benötigt. Dieser wird für geplante Transporte eingesetzt. Zum Beispiel um eine bettlägerige Person von ihrem Zuhause zur Dialyse zu bringen oder jemanden von einem Krankenhaus ins nächste zu verlegen. „Die durchschnittliche Annahmezeit bei den Anrufen betrug im vergangenen Jahr 7 Sekunden vom ersten Klingeln bis zur Annahme. Das ist wirklich schnell“, ist Starke stolz auf sein Team. Mehr als 2.700 Stunden Gesprächsdauer mit Hilfesuchenden wurden in 2023 insgesamt registriert.

76.042 Notrufe über die 112, so die Bilanz aus 2023. Eingerechnet sind Notrufeingänge von Brandmeldeanlagen oder auch Hilferufe über die Notruf App „nora“. Abzuarbeiten waren 54.925 Einsätze mit 96.867 Einsatzfahrten des Brandschutzdienstes, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes. In der Notfallrettung ist eine Steigerung der Einsätze von 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf 35.583 erkennbar. Krankentransporte hingegen wurden im Jahr 2023 seltener disponiert. Gezählt wurden 13.823 Transporte, 13 % weniger als im Jahr 2022. Die Feuerwehreinsätze für die kreisangehörigen Wehren lagen in 2023 bei insgesamt 4.663. Eingerechnet sind neben 3.157 Hilfeleistungseinsätzen auch 1.506 Brandeinsätzen. Hinzu kamen unwetterbedingte Einsätze. Darüber hinaus stellten die Feuerwehren den Transportdienst für den Leitenden Notarzt sowie den ärztlichen Bereitschaftsdienst sicher und auch die Notfallseelsorge kam zum Einsatz.

„Oberste Priorität haben bei uns die Notrufe über die 112, die Gefahrmeldeanlagen und die Hinweise aus der Nora-App“, erklärt Tobias Starke. Zusätzlich sind Hotlines geschaltet, welche die Leitstelle beispielsweise mit Krankenhäusern, der Polizei, Leitstellen aus den Nachbarkreisen oder Einsatzleitungen der Feuerwehren verbinden. 17.729 Anrufe sind auf diesen Wegen eingegangen. Hinzu kommt das gewöhnliche Tagesgeschäft mit Anrufen aus der Verwaltung oder externen Bereichen. Extrem gefordert hat die Einsatzkräfte zum Jahresende die Wetterlage. Vom 1. Dezember bis 31. Dezember des vergangenen Jahres wurden sie wetter- und wasserschadenbedingt zu 387 Einsätzen angefordert und das besonders am 23. (76 Einsätze) und 25. Dezember (75 Einsätze). Der Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst ist unter der Rufnummer 112 rund um die Uhr erreichbar. Die Leitstelle schickt die notwendige, schnelle und kompetente Hilfe bei Notfällen, Unfällen, Bränden, technischen Hilfeleistungen und allen Unwägbarkeiten, bei denen Feuerwehr und Rettungsdienst helfen können. Auch unter der Telefonnummer 02955 19222 können Krankentransporte angefordert und terminiert werden. Diese Anrufe werden ebenfalls wie die 112 von der Kreisleitstelle in Büren-Ahden entgegengenommen. Im Jahr 2023 landeten 17.961 Hilferufe über diese Nummer in Ahden.

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