Beim Urlaub in der heimischen Natur Rücksicht nehmen

Gesteigerte Besucherzahlen sind Stressfaktor für wildlebende Tiere
Kreis Paderborn(krpb). Hotels in Deutschland sind weiterhin für touristische Übernachtungen geschlossen, bei Rückkehr aus dem Ausland drohte eine mögliche Quarantäne: Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie führen dazu, dass Schutzgebiete durch Freizeit- und Erholungssuchende, Sportler, Hundehalter, aber auch Rad- und Mountainbiker intensiver genutzt werden. Das bleibt nicht ohne Folgen für die im Kreis Paderborn wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. „Als Naturschützer freuen wir uns über das stark gestiegene Interesse an der heimischen Natur. Nur was man kennt und schätzt, schützt man auch“, erklärt Susanne Pöhler vom Umweltamt des Kreises Paderborn. So mancher wird in den letzten Monaten Ecken im Kreisgebiet entdeckt haben, über deren Existenz und landschaftlichen Reiz ihm bislang nichts bekannt war. Klar ist: Der Kreis Paderborn verfügt über eine vielseitige und abwechslungsreiche Natur – das zeigt nicht zuletzt die hohe Dichte an Naturschutzgebieten im Kreis. In den letzten Jahren wurden die Möglichkeiten für ein naturnahes Erleben und die Erholungsmöglichkeiten stetig weiter ausgebaut und verbessert.

Im Prinzip die besten Voraussetzungen für die Erholung und Freizeitgestaltung vor der eigenen Haustür. Dennoch musste das Kreisumweltamt in den letzten Monaten feststellen, dass durch die vermehrte Nutzung auch Probleme aufgetreten sind: Pkws wurden auf Wiesen abgestellt, weil der Wanderparkplatz bereits belegt war, renaturierte Gewässerstrecken – z.B. die Lippeniederung bei Sande – wurden zum Lagern und Baden genutzt, es wurde zunehmend mehr Müll in der Landschaft hinterlassen, Motorrad- und Quadfahrer fahren außerhalb der befestigten Wege oder Hundehalter sind mit ihren nicht-angeleinten Hunden außerhalb der Wege in Vogelschutzgebieten unterwegs. All dies ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten.

„Der Großteil der Menschen verhält sich in Natur und Landschaft rücksichtsvoll und angemessen. Jeder muss sich aber darüber bewusst sein, dass ein Mensch – ganz besonders in einem naturnahen Lebensraum – auch unbeabsichtigt zu einem potenziellen Störfaktor werden kann“, erklärt Naturschützerin Pöhler. Dies gilt besonders, wenn immer mehr Menschen in der Natur unterwegs sind. „Dann gibt es aber auch die – wenn auch sehr kleine – Personengruppe, die durch eine egoistische Freizeitnutzung auffällt“, so Pöhler. Rücksichtsloses Verhalten führt zum Niedertreten schutzwürdiger Pflanzenbestände und zum Verscheuchen wildlebender Tiere aus deren angestammten Lebensräumen. Im schlimmsten Fall geben Tiere ihre Brut oder Jungtiere auf, was diese in der Folge meist nicht überleben.

Welche landschaftlichen Gebiete im Kreis Paderborn besonders geschützt sind und welche Regeln dort gelten, können Bürgerinnen und Bürger im Geoportal des Kreises unter www.kreis-paderborn.de/geoportal nachlesen. „Wenn sich mit dem beginnenden Frühjahr alle an die Verhaltensregeln in den Schutzgebieten halten und auch ansonsten achtsam in der Natur unterwegs sind, haben Tiere und Pflanzen, aber auch alle naturinteressierten Menschen etwas davon“, betont Susanne Pöhler vom Kreisumweltamt. Fragen beantwortet das Kreisumweltamt unter der Tel.-Nr.: 05251-308 6604.

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