„Qualitätssiegel Hygiene“ für Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf(Grüne), Amtsärztin Annette Maraun-Brüggemann, Dr. Markus Schimmelpfennig, Leiterin MRE-Netzwerk Waldeck-Frankenberg Elisabeth Müller-Harhoff, Stellvertretender Amtsarzt Friedhelm Sarge, Dr. Michael Frowein, Gesundheitsingenieur Detlef Möbus Foto:nh

Informationsveranstaltung des Kreisgesundheitsamts

Waldeck-Frankenberg(nh/od). Das Kreisgesundheitsamt hatte zu einer Informationsveranstaltung über die Möglichkeit eingeladen, das „Qualitätssiegel Hygiene“ zu erlangen. Der Einladung folgten 28 der im Landkreis vorhandenen 30 Kliniken sowie 16 der insgesamt 34 Pflegeeinrichtungen. Gemeinsam mit dem MRE(multiresistente Erreger)-Netzwerk Nord- und Osthessen informierte das MRE-Netzwerk des Landkreises Waldeck-Frankenberg über Voraussetzungen und Kriterien zur Verleihung des Qualitätssiegels.

 Als Referenten standen Herr Dr. Markus Schimmelpfennig vom Gesundheitsamt Kassel als Koordinator des MRE-Netzwerks Nord- und Osthessen sowie Dr. Michael Frowein vom Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen, Dillenburg, zur Verfügung. Sie gaben einen Überblick zu multiresistenten Erregern im Allgemeinen sowie zur Netzwerkarbeit in Hessen und erläuterten das Qualitätssiegel Hygiene anhand von Erfahrungen aus anderen Netzwerken. Ergänzend stellten Amtsärztin Annette Maraun-Brüggemann und stellvertretender Amtsarzt Friedhelm Sarge die Vorgehensweise des Kreisgesundheitsamtes zur Anmeldung, Begleitung und Beurteilung der Einrichtungen im Hinblick auf das Qualitätssiegel vor. Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Jens Deutschendorf betonte in seiner Begrüßung der Teilnehmer/innen, dass Hygiene in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in Waldeck-Frankenberg sehr ernst genommen werde. Mit der Einführung des Qualitätssiegels Hygiene könnten in den Einrichtungen nun noch effizientere Hygienemaßnahmen im Umgang mit multiresistenten Erregern aufgebaut werden. „Die Gesundheitseinrichtungen befinden sich im Bereich Hygiene auf einem guten Weg“, so Deutschendorf. Vernetztes Zusammenarbeiten und fachlicher Austausch spielten dabei eine maßgebliche Rolle. Multiresistente Keime oder Erreger stellen derzeit eine der größten Herausforderungen in der Medizin dar. Selbst der G7-Gipfel auf Schloss Elmau hat über die Thematik diskutiert. Die Staats- und Regierungschefs beschäftigten sich allerdings mit dem Aspekt der Antibiotika, deren fachgerechte Verwendung sie forderten. In diesem Zusammenhang wurden erst vor kurzem über 100 Ärzte im Brüderkrankenhaus und im St.-Marien-Hospital Marsberg im korrekten Umgang mit Antibiotika geschult. Auch die MRE-Netzwerke seien ein Teil der nationalen Strategie zur Bekämpfung der multiresistenten Erreger, führte Dezernent Deutschendorf aus. Die gemeinsamen Bemühungen im Hygienebereich kämen letztendlich der Patientenversorgung zugute. Einheitliche Hygienestandards im Umgang mit den gefährlichen Keimen würden das Thema für die Öffentlichkeit verständlicher machen.

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