Kassel(pm). Mit Blick auf die vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Wohnkostenbelastung von Auszubildenden weist die DGB-Jugend Nordhessen darauf hin, dass junge Menschen, die in diesem Jahr ihre Berufsausbildung in Nordhessen beginnen, immer größere Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. „Besonders Auszubildende sind von den steigenden Miet- und Nebenkosten stark betroffen. Viele Azubis können es sich nicht leisten eine Wohnung oder ein WG-Zimmer von ihrer Ausbildungsvergütung zu mieten.“, sagte Thevagar Mohanadhasan, Jugendbildungsreferent der DGB Jugend Nordhessen. Laut statistischem Bundesamt verfügt 2024 die Hälft der Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung über weniger als 1.278 Euro im Monat. Ihr durchschnittlicher Anteil der Wohnkosten lag bei 41 Prozent – und damit deutlich über der Wohnkostenbelastung der Gesamtbevölkerung (25 Prozent).
„Für Azubis wird der eigene Wohnraum immer mehr zum Luxusgut. Gerade dort, wo die Mieten sehr hoch sind. Das hat krasse Folgen: Junge Menschen schrecken vor der Aufnahme einer Ausbildung in Nordhessen zurück, wenn sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Viele werden es sich in so einer Situation zweimal überlegen, ob sie ihre vereinbarte Ausbildung überhaupt beginnen werden. Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels können wir uns solche Zustände nicht leisten.“, sagte Mohanadhasan.
Die Gewerkschaftsjugend fordert deshalb den verstärkten Ausbau von Auszubildendenwohnheimen und die Nutzung der Fördergelder vom Förderprogramm Junges Wohnen: „Bund, Länder und Kommunen sind gefragt, dem Mietenwahnsinn schnellstmöglich den Riegel vorzuschieben und jungen Menschen neu geschaffene Wohnheimplätze anzubieten. Dort, wo sich aktuell keine Träger für Azubi-Wohnheime finden, müssen die Kommunen einspringen und selbst bauen. Dies Stadt München hat bereits vorgemacht, wie es geht. Zudem soll das Land durch die Einrichtung eines Landes-Auszubildendenwerk die Kommunen deutlich unterstützen.“

