Hemfurth(pm). In ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause besuchte die SPD-Kreistagsfraktion das Uniper-Kraftwerk am Edersee. Werksleiter Jürgen Damm gab den Fraktionsmitgliedern und ihren Gästen vom SPD-Ortsverein Edertal in einem informativen Vortrag eine umfassende Einführung in die Abläufe und die Bedeutung dieses Standorts. Die Pumpspeicherkraftwerke in Waldeck-Frankenberg sind nicht nur deshalb einzigartig, weil sie im Einklang mit dem Nationalpark und dem Weltkulturerbe stehen, sondern auch, weil Waldeck 1 und 2 eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes spielen – insbesondere während Spitzenlastzeiten oder wenn erneuerbare Energiequellen wie Windkraft ausfallen. Pumpspeicherkraftwerke zeichnen sich durch ihre Kosteneffizienz, Umweltfreundlichkeit und Flexibilität aus. Sie können nämlich bei Bedarf zugeschaltet werden und springen innerhalb von Sekunden an. Sie speichern überschüssigen Strom in Form von Lageenergie, indem Wasser in Zeiten, in denen wenig Energie gebraucht wird, von einem Reservoir in ein höher gelegenes Becken gepumpt wird. Wird wieder mehr Energie gebraucht, wird das Wasser aus dem Oberbecken abgelassen und damit tiefergelegene Turbinen angetrieben, die dabei die potentielle Energie des Wassers wieder in elektrischen Strom umwandeln. Dabei kann schnell zwischen dem Pumpen und der Energieerzeugung umgeschaltet werden. Mit einem Gesamtwirkungsgrad bis zu 80 Prozent ist die Pumpspeichertechnologie aktuell nicht nur die einzige Möglichkeit, größere Energiemengen speichern, sondern auch die umweltverträglichste. Pumpspeicherkraftwerke sind damit eine wichtige Voraussetzung für die Integration der nicht regelbaren regenerativen Stromerzeugung aus Wind- und Photovoltaikanlagen in die Stromnetze und haben damit eine entscheidende Bedeutung für die Netzstabilität.
Jürgen Damm wies darauf hin, dass das Pumpspeicherkraftwerk Waldeck 1 im Jahr 2009 modernisiert wurde und eine Kapazität von 70 Megawatt hat. Waldeck 2, das drittgrößte Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands, wurde unsichtbar in einen Berg gebaut und bietet eine erhebliche Kapazität zur Ausgleichung von Lastschwankungen. Insgesamt stehen am Standort Edersee 646 Megawatt Leistung zur Verfügung, um Lastschwankungen und Spitzenlasten im Stromnetz auszugleichen. Am Standort Edertal sind etwa 45 Arbeitsplätze inklusive Auszubildende angesiedelt, und Uniper investiert jedes Jahr in die Ausbildung von Nachwuchskräften. „Damit trägt das Unternehmen nicht nur zur regionalen Entwicklung, sondern auch zur Sicherung der Energieversorgung in ganz Deutschland bei“, stellt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Schaake fest. David Zerbes, Bürgermeisterkandidat für Edertal, der ebenfalls an diesem Termin teilgenommen hat, lobte Uniper als zuverlässiges Unternehmen, Gewerbesteuerzahler und soliden Arbeitgeber.





