Studium beendet: 19 Pflegekräfte feiern ihren Abschluss

Vitos Mitarbeitende nehmen in Gießen ihre Bachelor-Zeugnisse entgegen

Kassel / Gießen(pm). Als die schwarzen Bachelor-Hüte in die Luft fliegen, ist die Erleichterung deutlich spürbar: Nun ist es geschafft! Nach drei Jahren berufsbegleitendem Studium haben 19 Pflegefachpersonen gestern in Gießen den Abschluss ihres Bachelor-Studiums gefeiert. Die Zeugnisse überreichten Marie-Luise Gaßmann, Institutsdirektorin des Studienzentrums Marburg der Steinbeis-Hochschule, und Jochen Schütz, Vitos Konzerngeschäftsführer Personal und Finanzen. Mit dem Bachelor-Abschluss in der Tasche warten anspruchsvolle Aufgaben auf die frisch
gebackenen Absolventinnen und Absolventen. „Ihr bringt nun mehr Kompetenzen mit und könnte damit auch mehr Verantwortung schultern“, sagte Jochen Schütz. Er verwies darauf, dass der Gesetzgeber gerade die Voraussetzungen dafür schaffen will, die Befugnisse der Pflege deutlich zu erweitern. Damit würden Mitarbeitende aus dem Ärztlichen Dienst entlastet und die Pflege aufgewertet. „Vor allem für Pflegefachpersonen, die so gut ausgebildet sind wie Ihr, ergeben sich daraus viele Möglichkeiten, die eigenen Kompetenzen einzubringen.“ Die Rolle der Pflege verändere sich deutlich – sie agiere viel stärker als bisher auf Augenhöhe mit den anderen Berufsgruppen. Wie sich die neuen Kompetenzen der Pflege am besten nutzen lassen, prüft Vitos derzeit mit Modellprojekten an fünf Klinikstandorten. Dabei geht es unter anderem darum, welche heilberuflichen Tätigkeiten von der Pflege übernommen werden können.


Prämierte Abschlussarbeiten
Vitos fördert die Akademisierung in der Pflege schon seit Jahren. Der Krankenhausbetreiber möchte damit unter anderem die Behandlungsqualität weiter steigern. Denn die akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen können wissenschaftliche Erkenntnisse bewerten und in die psychiatrische Pflege einbringen. So wurden bei der Feier in Gießen dann auch die drei Bachelor-Arbeiten prämiert, die einen besonders hohen Praxisnutzen für Vitos haben: Patrick Unnasch (Vitos Nordhessen) hatte sich für seine Abschlussarbeit mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Pflegedienst befasst. Das von ihm entwickelte Konzept bindet die Mitarbeitenden bei der Dienstplanung stärker ein und erhöht sowohl Transparenz, als auch Planungssicherheit. John Anglin (Vitos Gießen-Marburg) hatte in der tagesklinischen Behandlung von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen untersucht, wie sich die Medienkompetenz und damit die Resilienz der jungen Patientinnen und Patienten steigern lässt. Und Mandy Ernst (Vitos Haina) hatte sich mit den pflegerischen Herausforderungen von Demenz im Maßregelvollzug befasst.

Die Pflegekräfte, die das Studium der Pflege erfolgreich absolviert und ihr Einverständnis zur Weitergabe ihrer Daten gegeben haben.

Pflegestudiengänge
Vitos fördert die Akademisierung in der Pflege inzwischen seit zwölf Jahren. In Zusammenarbeit mit dem Steinbeis-Transfer-Institut Marburg der Steinbeis-Hochschule bietet der Klinikbetreiber zwei Pflegestudiengänge an. Zum einen das Bachelor-Studium in Pflege- und Gesundheitswissenschaften mit Vertiefungsschwerpunkt „Psychiatric Nursing“, das eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem pflegerischen Beruf sowie entsprechende Berufserfahrung voraussetzt. Zum anderen das Bachelor-Studium in Pflege- und Gesundheitswissenschaften mit Vertiefungsschwerpunkt „Advanced Nursing Practice“. Es richtet sich an angehende Pflegekräfte. Sie können diesen Studiengang im Rahmen einer vierjährigen dualen Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung zur Pflegefachperson an den Vitos Schulen für Gesundheitsberufe wird dabei durch das Studium der Pflege ergänzt.


Inzwischen haben 210 Vitos Pflegekräfte einen der beiden Studiengänge abgeschlossen. Vitos unterstützt die Akademisierung der Pflegekräfte mit der Vergabe von Stipendien. Unter den Absolvent/-innen des diesjährigen Jahrgangs waren 14, die das Studium mit dem Schwerpunkt „Psychiatric Nursing“ absolvierten, und fünf mit dem Schwerpunkt „Advanced Nursing Practice“.