Diemelstadt(pm). Die SPD-Kreistagsfraktion Waldeck-Frankenberg hat unter der Leitung ihres Vorsitzenden Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling und des stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Schaake den entstehenden Trail-Bereich in Diemelstadt besucht. Vor Ort informierten sich die Abgeordneten über den aktuellen Stand der Bauarbeiten und die besonderen Herausforderungen im Rahmen des europäischen Modellprojekts Green Trails. Das Vorhaben gilt als eines der größten Mountainbike-Infrastrukturprojekte in Europa. Insgesamt entstehen in Nordhessen rund 200 Kilometer neuer Trails sowie weitere 200 Kilometer verbindende Wege, die 14 Kommunen miteinander verknüpfen. Auch Diemelstadt ist Teil dieses Netzes und soll bis 2028 einen modernen Einstiegspunkt für Radsport, Freizeit und Tourismus bieten. „Für uns als Fraktion ist es wichtig, solche Leuchtturmprojekte nicht nur auf dem Papier zu begleiten, sondern auch direkt vor Ort die Chancen und Herausforderungen kennenzulernen“, betonte Kalhöfer-Köchling.
Dieter Oderwald, der erste Diemelstädter Stadtrat und das Mitglied der Kreistagsfraktion und langjährige Diemelstädter Stadtverordnete Markus Budde erläuterten den SPD-Abgeordneten als Vertreter des Bürgermeisters den bisherigen Ablauf: Die Trassenkorridore wurden unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Belange wie dem Schutz von Schwarzstorch- und Rotmilanhorsten geplant. Kartierungen von Biotopen, intensive Gespräche mit Forst, Jagdpächtern und Naturschutzverbänden sowie das Genehmigungsverfahren seien abgeschlossen und mit den Arbeiten bereits begonnen.
„Es beeindruckt, wie sorgfältig hier Naturschutz und touristische Entwicklung zusammengebracht werden“, erklärte Schaake. „Gerade für den ländlichen Raum ist es entscheidend, neue Impulse zu setzen, die sowohl Einheimischen als auch Gästen zugutekommen.“ Markus Budde hob hervor, dass Green Trails nicht nur ein touristisches, sondern auch ein wirtschaftliches Projekt seien. Gastronomie, Beherbergungsbetriebe und lokale Dienstleister könnten erheblich profitieren, wenn die Region stärker als Mountainbike- und Outdoor-Destination wahrgenommen werde.
Oderwald und Budde verschwiegen nicht, dass es auch kritische Stimmen gebe. Umweltverbände wie NABU und BUND hatten wiederholt auf mögliche Eingriffe in sensible Lebensräume hingewiesen. Die SPD-Kreistagsfraktion machte deutlich, dass ein enger Dialog mit den Naturschutzakteuren wichtig bleibe. Nur wenn ökologische und ökonomische Interessen im Einklang stünden, könne das Projekt seine volle Akzeptanz entfalten. Am Ende des Besuchs zeigte sich die Fraktion zuversichtlich. „Diemelstadt leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieses Großprojekts. Wenn die Bauarbeiten wie geplant voranschreiten, werden wir schon bald einen attraktiven Trail-Abschnitt erleben können, der die Region stärkt und das Freizeitangebot bereichert“, fasste Kalhöfer-Köchling zusammen.