Apfelbaumgespinstmotte hessenweit wieder aktiv: Behandlungszeitpunkt ist jetzt!

Kassel(pm). Die Apfelbaumgespinstmotte gilt seit geraumer Zeit in vielen Regionen Hessens als wiederkehrender Schädling – besonders im Streuobstbereich, aber auch in Hausgärten. In diesem Jahr ist der Schädlingsdruck je nach Lage als moderat bis hoch zu bezeichnen und somit vielerorts bekämpfungswürdig. Durch die warmen Temperaturen beginnen die Raupen des Kleinschmetterlings derzeit mit Hochdruck, ihre charakteristischen Gespinste in den Bäumen zu bilden. Das Behandlungsfenster ist kurz! „Der optimale Zeitpunkt zur Bekämpfung der kleinen Raupen mit zugelassenen, Nützling schonenden Pflanzenschutzmitteln liegt in allen Landesteilen Hessens in dieser Woche“, sagt Tobias Storch, Pflanzenschutzberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Diese Empfehlung gilt sowohl für die bekannten Befallsgebiete im Raum Frankfurt, in der südlichen Wetterau, im Main-Taunus- und Main-Kinzig-Kreis, in der Region Odenwald-Bergstraße, als auch für die betroffenen Bereiche im Landkreis Gießen, rund um Marburg und im Lahn-Dill-Kreis.
Raupen spinnen Blätter und Triebe ein
Aktuell beginnen die Raupen, gemeinschaftlich Gespinste um Blätter und Triebe zu fertigen, in denen sie geschützt fressen können. Wenn ganze Äste oder gar komplette Bäume eingesponnen werden, kann es zu totalem Blattverlust und völligem Ertragsausfall kommen. Ein starker Befall kann das Wachstum der Bäume noch in den darauffolgenden Jahren beeinträchtigen. In Hessen tritt der kleine Schädling in vielen Regionen seit etwa zwölf Jahren in bekämpfungswürdigem Umfang auf. „Für den Erwerbsobstbau stellt der Kleinschmetterling hingegen keine Probleme dar, weil er bei Standardbehandlungen zum Beispiel gegen Frostspanner und Blattläuse quasi nebenbei mit bekämpft wird“, so Storch weiter.


Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung
Wenn die Raupen, wie aktuell der Fall, die schützenden Blätter verlassen und zur Triebspitze wandern, ist der Zeitpunkt für eine Bekämpfung optimal. Für den Haus- und Kleingarten können zur Behandlung Pflanzenschutzmittel mit dem biologischen Wirkstoff Bacillus thuringiensis eingesetzt werden. Im Handel sind hier zum Beispiel die Mittel „XenTari“ und „Dipel ES“ in Kleinpackungen erhältlich. Das Mittel muss auf das trockene Blatt aufgetragen werden. Danach sollte es mindestens zwei Stunden und idealerweise auch an den darauffolgenden Tagen nicht regnen, damit der Belag ausreichend trocknen und wirken kann. Da der Wirkstoff lichtempfindlich ist, empfiehlt es sich nicht, diesen bei direkter Sonneneinstrahlung zu verwenden. Außerdem sollte die Außentemperatur am Tag der Behandlung und an den darauffolgenden Tagen bei mindestens 18 Grad Celsius liegen, damit die Behandlung erfolgreich ist. Nur dann fressen die Raupen und nehmen so den Wirkstoff auf. Die Temperaturen in dieser Woche sind optimal für den Bekämpfungserfolg der genannten Mittel.


Größere Gespinste schützen Raupen
Wenn die Gespinste bereits größer als ein Tischtennisball sind, ist eine Bekämpfung deutlich wirkungsschwächer, da die Raupen im Schutz der Gespinste von der Bekämpfungsmaßnahme nicht mehr erfasst werden. In diesem Stadium besteht nur noch die Möglichkeit, Nester mit der Schere herauszuschneiden und aus dem Bestand zu entfernen. Entsorgt werden können sie in der Biotonne. Neben Apfelbäumen fallen momentan auch an anderen Gehölzen Gespinste auf: beispielsweise am Pfaffenhütchen, Weißdorn, der Traubenkirsche oder der Kriechmispel. „Hierbei handelt es sich zwar auch um gespinstbildende Falter, jedoch nicht um die Apfelbaumgespinstmotte“, erklärt Tobias Storch abschließend.

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