Sichere Rückzugsorte für Mädchen

Frankenberg(pm). Wenn Mädchen und junge Frauen nicht mehr zu Hause leben wollen oder können, gibt es im Rahmen der Jugendhilfe Unterbringungs-Möglichkeiten in Mädchenwohngruppen. Die Ministerin für Arbeit und Soziales, Heike Hofmann, besuchte gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Hessischen Landtages und der örtlichen Abgeordneten, Dr. Daniela Sommer, die Mädchenwohngruppe des Kinderheims Schwieder in Frankenberg. Gemeinsam tauschten sie sich mit den Mädchen, dem kommissarischen Einrichtungsleiter und dem pädagogischen Leiter im geschützten Rahmen aus. Ministerin Hofmann sagte beim Besuch: „Die Wohngruppe bietet den Mädchen einen sicheren Ort, in dem sie rund um die Uhr durch ein multiprofessionelles Team betreut werden. Die Mädchen erfahren hier die nötige Sicherheit und Geborgenheit, um das Erlebte zu verarbeiten und wichtige Entwicklungsschritte nachzuholen. Dafür bin ich sehr dankbar, das ist eine wichtige Arbeit.“


Mit einem klar gegliederten Alltag mit festen Regeln und Strukturen, einem Haus mit vielen Möglichkeiten zum Austausch, einem gemeinsamen Wohnzimmer und Küche mit Essbereich bietet die Wohngruppe eine Balance zwischen Rückzugsmöglichkeiten und Gemeinschaftsleben an. Auf die unterschiedlichen Bedarfe wird je nach Alter und Entwicklungsstand der einzelnen Mädchen sehr individuell eingegangen. Die Entwicklung von Sozialkompetenzen wird auf unterschiedlichste Art im Alltag unterstützt, z. B. durch gemeinsame Aufgabenerledigung und wöchentliche Gruppengespräche. Die Mädchen können an einrichtungsinternen Angeboten teilnehmen. Darüber hinaus können sie je nach Neigung und Interesse anderen, selbst gewählten Freizeitangeboten nachgehen. Das Angebot wird durch eine intensive Elternarbeit abgerundet.


Daniela Sommer bekräftigt: „Ein geschützter Raum nur mit anderen Mädchen kann dabei helfen, die eigene Identität zu entwickeln, sich sicher auszuprobieren und Selbstvertrauen aufzubauen: Mädchen werden bestärkt, ihre Stimme zu finden, sie erleben Solidarität statt Konkurrenz und weibliche Rollenbilder können neu gedacht und erlebt werden. Die Mädchen werden hier begleitet, um zu lernen, eigenständig und selbst bestimmt zu handeln und als minderjährige Flüchtlinge das Recht auf Bildung und Teilhabe wahrnehmen zu können.“ Diese Mädchen, das bestätigt auch Mohammad Sulati, der pädagogische Leiter des Kinderheims, brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern einen Ort, an dem sie sich sicher, verstanden und wertvoll fühlen dürfen. Sie brauchen besondere Unterstützung, um wieder Stabilität und Perspektiven zu gewinnen.

Auch interessant:

Grünes Statement in luftiger Höhe
Sauerland-Tourismus und Ettelsberg-Seilbahn setzen auf visuelles Marketing Willingen(pm). Wer dieser ...
Infoveranstaltung zum Beruf der Kindertagespflegeperson
Frankenberg(pm). Der Landkreis Waldeck-Frankenberg bietet erneut die Möglichkeit, im September ...
ME/CFS: Tückische Krankheit noch immer ohne Therapie – Solidarität mit Erkrankten
Wiesbaden(pm). Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland leiden an ...
Kräuter-Tour der Bottendorfer Landfrauen stieß auf großes Interesse
Burgwald-Bottendorf(pm). "Wir freuen uns, dass unsere Veranstaltung auf großes Interesse ...
Pflege bleibt ein Beruf mit Zukunft: Beschäftigtenzahl in der Pflege weiter gestiegen
Korbach(pm). Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege ...