Wie ein Übersommern der Saisonpflanze gelingt
Kassel(pm). Steht Ihr Weihnachtsstern noch im Wohnzimmer? Und in welcher Verfassung befindet er sich? Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) erklärt, wie ein Übersommern gelingt. „Leider landen nahezu alle der farbenfrohen Pflanzen nach wenigen Wochen in der Biotonne, weil sie scheinbar eingehen. Dabei steckt in ihnen oft mehr Leben, als man denkt! Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) sind mehrjährige Pflanzen, die an ihren natürlichen Standorten, z.B. in Mittelamerika, zu beeindruckenden Sträuchern heranwachsen können“, erläutert Sebastian Bartsch vom LLH. Doch warum kümmern sie in unseren Wohnzimmern? Weihnachtssterne mögen es warm und vor allem hell – Bedingungen, die in der Winterzeit oft fehlen. Als Folge verlieren sie ihre Blätter. Wer jedoch genau hinschaut, erkennt kleine Verdickungen, sogenannte Kalli, an den Stängeln. Aus diesen können mit etwas Geduld, Wärme und viel
Licht neue Blätter austreiben.
So übersommern Sie Ihren Weihnachtsstern
Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Platz. Umtopfen, bedarfsgerechtes Gießen (Fingerprobe) und Düngen fördern das Wachstum. Nach den Eisheiligen kann der Weihnachtsstern ins Freie.
Ein Rückschnitt sorgt für einen buschigen Wuchs. „Damit der Weihnachtsstern dann pünktlich zur Adventszeit wieder blüht, darf er ab der Tag-Nacht-Gleiche um den 23. September maximal
12 Stunden dem Licht ausgesetzt sein (Stichwort Kurztagbedingungen). Schon das diffuse Licht eines Fernsehers in der Nähe kann die Blütenbildung stören“, weiß Bartsch von der LLH-Fachinformation Gartenbau. Der Versuchsingenieur rät, nachts einen Karton überzustülpen. Wichtig: Eine Übersommerung verlangt Platz. „Übersommerte Pflanzen erreichen bereits nach zwei Jahren Größen von rund 1,5 Meter“, so Bartsch. Doch im Sinne der Nachhaltigkeit und als Zeichen gegen die Wegwerfmentalität lohnt sich der Aufwand. Und eines ist sicher: Ihre Weihnachtsgäste werden staunen.