Frankenberg(pm). Das Frankenberger Stadtentwicklungsprojekt in den Ederauen erregt weiter Aufmerksamkeit – weit über die Grenzen der Region hinaus. Die Stadt ist mit ihren CO2–
neutralen Radverkehrsbrücken und dem neuen Wegenetz aktuell für den Deutschen Verkehrswendepreis nominiert worden. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Allianz pro Schiene ausgelobt und durch das Umweltbundesamt sowie das Bundesumweltministerium gefördert. Mit Frankenberg sind noch zehn weitere Projekte aus ganz Deutschland auf der Nominiertenliste, darunter ein weiteres aus Hessen. Damit nicht genug: 2024 verleiht die Allianz pro Schiene zusätzlich erstmals einen Sonderpreis Baukultur. Auch hier ist Frankenberg nominiert. Die Stadt hat sich dafür mit den insgesamt drei CO2-neutralen Nahmobilitätsbrücken über die Eder beworben. Um den Sonderpreis konkurriert Frankenberg als einziges hessisches Projekt mit fünf weiteren
Einreichungen. „Die Nominierung zeigt einmal mehr, dass die Konzeption des Projekts und die Herangehensweise wirklich etwas Besonderes sind – dass Frankenberg hier beispielhaft vorangeht“, freut sich Bürgermeisterin Barbara Eckes über die gleich doppelte Nominierung. „Wenn die Verkehrswende gelingen soll, braucht es Kommunen, die mögliche Wege dafür
aufzeigen – auch und gerade im ländlichen Raum.“ Nach dem Gewinn des Deutschen Fahrradpreises im Mai und des österreichischen Mobilitätspreises als „Internationales Vorbildprojekt“ im September wäre das bereits die dritte Auszeichnung für das ambitionierte Frankenberger Stadtentwicklungsprojekt allein in diesem Jahr. „Besonders ist dabei auch, dass jede Fachjury aus einem ganz anderen Blickwinkel auf das Projekt geschaut hat“, so die Bürgermeisterin. Der Vernetzungsgedanke und der Fokus auf alternative Mobilität zusammen mit einem hohen ökologischen Wert der einzelnen Maßnahmen habe hier sicherlich den Ausschlag gegeben.
„Die für den Deutschen Verkehrswendepreis nominierten Projekte zeigen, wie vielfältig sich Menschen im ganzen Land für die Verkehrswende einsetzen“, erklärt Allianz pro Schiene in
der Nominierungsankündigung. „Sie alle haben das Potenzial, als Best-Case für die Verkehrswende eine deutschlandweite Signalwirkung zu entfalten und zur Nachahmung anzuregen.“
Eine unabhängige Jury mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis wählt aus den nominierten Projekten die Sieger aus. Anfang November wird der Preis verliehen. Die Allianz pro Schiene ist eine gemeinnützige Interessenorganisation zur Förderung und Verbesserung des Schienenverkehrs. Der Zusammenschluss aus Zivilgesellschaft und Bahnbranche vereint mehr als 200 Unternehmen und Verbände mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Einzelmitgliedern. In Deutschlands unkonventionellstem Verkehrsbündnis sind Umweltverbände und Verkehrsunternehmen organisiert, Gewerkschaften und Finanzdienstleister, Hochschulen und Fahrzeughersteller sowie Verbraucherschutzorganisationen. Die Allianz pro Schiene wurde im Jahr 2000 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin. Weitere Informationen zum Deutschen Verkehrswendepreis gibt es online unter www.allianz-pro-schiene.de/wettbewerbe/deutscher-verkehrswendepreis.